Grünstadt „Wir sind in der Lage, uns zu wehren“

«Ebertsheim.» Im Ebertsheimer Kerwespiel treffen heute, 17 Uhr, die SG Bockenheim/Ebertsheim und der SV Obersülzen aufeinander. Nach vier Spieltagen in der A-Klasse Rhein-Pfalz haben sich beide Mannschaften vorerst im Mittelfeld der Tabelle festgesetzt. Die Trainer erwarten deshalb ein Spiel auf Augenhöhe.

Eigentlich ist Nico Schäfer, Spielertrainer der Eberböcke, mit dem Saisonstart der neuen Spielgemeinschaft vollauf zufrieden. Die Entscheidung, beide Mannschaften zusammenzuführen, hat sich aus seiner Sicht bereits bewährt. „Es macht wirklich Spaß“, sagt Schäfer. „Die Trainingsbeteiligung ist super.“ In Bockenheim sei klar gewesen, dass eine solche Fusion nur mit dem Team aus Ebertsheim funktionieren würde. Die Ergebnisse der noch jungen Spielzeit in der A-Klasse Rhein-Pfalz geben ihm recht. Sein Elf liegt mit zwei Siegen aus vier Spielen auf dem neunten Rang. Auch wenn bei der einen oder anderen Begegnung aus Sicht des Trainers durchaus mehr drin gewesen wäre. „Gegen die TSG Eisenberg waren wir beispielsweise eine Halbzeit lang die klar bessere Mannschaft“, meint Schäfer. „Dann machen wir unsere Chancen nicht und fangen uns sogar noch vier Tore.“ Beim 0:3 am vergangenen Spieltag gegen den FC Arminia Ludwigshafen II habe das Team dann schlicht einen „schwarzen Tag“ erwischt. Dennoch: „Die sechs Punkte kann uns jetzt auf dem Weg in Richtung in Klassenverbleib keiner mehr nehmen.“ Unruhe strahlt der Trainer nach den zwei Niederlagen in Folge also noch lange nicht aus. Aber nachdem die SG zuvor mit zwei Siegen in die Runde gestartet war, gilt es jetzt im Derby gegen den SV Obersülzen, die kleine Negativserie schnell wieder zu beenden. „Klar wollen wir gewinnen, vor allem natürlich, weil es ein Kerwespiel ist“, sagt Schäfer. Als klarer Favorit sieht er seine Mannschaft aber trotzdem nicht. Die Obersülzer wähnt er absolut auf Augenhöhe: „Ich denke, dass sie eines der Teams sein werden, die mit uns um den Klassenverbleib kämpfen.“ Sein Gegenüber auf der Trainerbank des SVO, Sascha Gerber, gibt sich kämpferisch: „Wir haben da nichts zu verlieren. Das ist deren Kerwespiel, aber wir werden uns ganz sicher nicht abschlachten lassen.“ Dabei plagen Gerber ernsthafte Personalsorgen. Ein Großteil seiner defensiven Viererkette hat sich in der vergangenen Woche ins Krankenlager verabschiedet. Dennis Henz hat beim Spiel gegen den ESV Ludwigshafen einen Muskelfaserriss erlitten, Stefan Knickel trug im selben Spiel bei einer noch nicht geklärten Aktion eines Ludwigshafener Spielers einen Nasenbeinbruch davon. Sascha Gerber fasst es prägnant zusammen: „Das Spiel hat Stefan die Nase und uns das Genick gebrochen.“ Verzichten muss er heute außerdem auf Angreifer Dominik Berck. Der Coach will das aber nicht als Ausrede gelten lassen. „Wir sind in der Lage, uns zu wehren“, stellt er klar. Denn im Vergleich zur vergangenen Runde, in der das Verletzungspech die Obersülzer fast durchgehend ausbremste, ist der Kader deutlich breiter aufgestellt. „Wir haben keinen Superstar in unseren Reihen, aber genug Spieler, mit denen wir die Ausfälle gut ausgleichen können“, sagt Gerber. Für das heutige Spiel gibt er dennoch ein bescheidenes Ziel vor: „Mit einem Punkt könnte ich gut leben.“

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