Grünstadt „Wider Erwarten richtig cool“

Bei hochsommerlichen Temperaturen hält sich nachmittags der Andrang bei Laserforce in der Grünstadter Benzstraße in Grenzen. Erst gegen Abend füllt sich dann normalerweise die Funsport-Anlage. Am Donnerstag jedoch hatten sich bereits um 16 Uhr 33 Männer, Frauen und Kinder im äußerst warmen Foyer versammelt. Sie waren der Einladung zur RHEINPFALZ-Sommertour gefolgt, bei der es Einblicke hinter die Kulissen und Spiele zu Sonderkonditionen gab.

„Ich bin hier schon öfter vorbei gefahren, aber ohne die Aktion wäre ich nie reingegangen“, sagt die Grünstadterin Ute Gieseler, die mit ihrem Sohn Luca gekommen ist. Ob sie auch die blinkende elektronische Weste anziehen und mit dem Phaser im Anschlag durch die Arena jagen will? Klar will sie es ausprobieren. Auch die Eltern von Leon aus Hettenleidelheim, Gabi und Joachim Schwalb, wollen mitmachen. Ihr 13-jähriger Sprössling hat schon in den zwei Kaiserslauterer Lasertag-Hallen gespielt. Tim Deubert (zwölf) aus Quirnheim weiß noch nicht, was ihn erwartet. Sein Vater Axel aber erzählt begeistert von einem Firmenausflug in eine Arena. „Im Oktober 2014 sind unsere Elektriker gegen die Schlosser angetreten, das hat mir super gut gefallen“, erinnert sich der 50-Jährige an die Aktivität, die der Teambildung gedient habe. „Früher ist man Kegeln gegangen, heute geht man Lasertag spielen“, kommentiert er. Laut Paul Wiemer (65), der mit seinen Enkeln Jan und David da ist, haben die Kameraden der Feuerwehr Bockenheim-Kindenheim von Lasertag geschwärmt. „Wir haben die größte Arena in Rheinland-Pfalz und die drittgrößte in Deutschland“, sagt Sebastian Helf, der Laserforce zusammen mit Etienne Mappes Anfang des Jahres eröffnet hat. Im etwas angenehmer temperierten Vorraum der Arena erzählt er von vier Kilometern Strom- und zwei Kilometern Lautsprecherkabeln, die für den Betrieb verlegt worden seien. Die Lichtszenerie mit intelligenter Beleuchtung und der Klang über eine 5,6-Kilowatt-Anlage seien einzigartig. Für die futuristische Landschaft in der Halle hätten er und Mappes 2500 Quadratmeter Holz verbaut und 400 Liter Farbe an die Wände gebracht. Ob das Schießen mit den Phasern gefährlich sei, will Joachim Schwalb wissen. „Nein, das Infrarotlicht ist unschädlich für Haut und Augen“, versichert Helf. Leon interessiert viel mehr, was man mit der Teamcard anfangen kann. Zum einen spare man damit dauerhaft Geld, erfährt er. Zum anderen sei darauf alles gespeichert, etwa der Name und die erworbenen Fähigkeiten der Spielfigur sowie der Punktestand, sodass man seinen Charakter mitnehmen könne in andere Arenen mit dem gleichen System. Nach einem kurzen Gang durch den dunklen Parcours mit den Leuchtstreifen dürfen die Teilnehmer der RHEINPFALZ-Sommertour ihre Mission starten. „Wider Erwarten richtig cool“, urteilt die 53-jährige Gabi Schwalb nach der ersten 15-Minuten-Lasertag-Partie ihres Lebens, „jetzt kann ich mitreden.“ Ihr Mann meint schmunzelnd, dass seine Weste etwas zu oft deaktiviert gewesen sei. Das passiert, wenn man vom gegnerischen Lichtstrahl getroffen wurde. Sohn Leon zieht den Vergleich zu den Arenen in Kaiserslautern: „So ähnlich aufgebaut, aber deutlich größer.“ Tim sagt: „Das war geil, aber gerade, als ich den Dreh raus hatte, war die Runde schon zu Ende.“ Sein Freund Jan (13), den er zufällig bei der Aktion getroffen hat, zeigt sich stolz, dass er bei seinem Debüt in der Halle 63 Prozent und damit die beste Treffgenauigkeit aller Mitspieler erzielt hat. Der 16-jährige David hat in der Gesamtwertung den dritten Platz erreicht. Ute Gieseler ist vollauf begeistert und fragt Sebastian Helf nach Angeboten für einen Kindergeburtstag.

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