Grünstadt Vorbereitung mit „Pfannkuchen wenden“

Renate Philippi hilft Edda bei der Übung „Pfannkuchen wenden“.
Renate Philippi hilft Edda bei der Übung »Pfannkuchen wenden«.

«GRÜNSTADT.» „Schläger holen!“, ruft Coach Fred Philippi und 13 Sechs- bis Neunjährige folgen seiner Aufforderung in der Grünstadter TSG-Halle. Es gilt nun, Federbälle in die Luft zu schlagen und mit der Besaitung wieder aufzufangen. Der Vorgang soll so oft wie möglich wiederholt werden, ohne dass der Ball auf den Boden fällt. Mit solchen Übungen werden die Grundschüler auf den Badminton-Sport vorbereitet.

An ein richtiges Spiel sei bei den Jungen und Mädchen in dem Alter noch nicht zu denken, sagt Trainerin Renate Philippi, die gemeinsam mit ihrem Mann und zwei jugendlichen Helfern, Julius Holz und Laura Petersen, den Badminton-Nachwuchs anleitet und betreut. Nur zu zweit wäre das Ehepaar mit der großen Zahl an Winzlingen, um die man sich intensiv kümmern muss, überfordert. „Mehr können wir in die Gruppe nicht aufnehmen. Wer Interesse an diesem Sport hat, kann bei uns momentan lediglich ein Probetraining absolvieren“, erklärt Philippi. Erst mit etwa zehn Jahren könne man Kinder langsam an das richtige Spielen heranführen, sagt sie. Aber auch schon einige der Kleinen stellen sich gar nicht so ungeschickt an. Victoria beispielsweise, gerade erst sechs, trifft den Federball, den ihr Fred Philippi zuwirft, schon erstaunlich oft. Und es gelingt ihr immer wieder, ihn mit ihrem Schläger – zumindest grob – in die korrekte Richtung zu befördern. „Ja, sie ist durchaus talentiert“, bestätigt Renate Philippi. Jetzt kündigt sie die nächste Übung an: Beim „Pfannkuchen wenden“ lernen die Kinder, den Bewegungsablauf der Rückhand. Dazu werden weiche Bälle benutzt. „Wir bieten ein stets wechselndes Trainingsprogramm mit neuen Elementen an, damit der Kopf auch etwas schaffen muss“, sagt die Jugendwartin. Schließlich soll nichts zur Routine werden und der Spaß nicht zu kurz kommen. Ziel ist es, den Jungen und Mädchen ein Ballgefühl zu vermitteln, Kraft und Koordination zu stärken. Die Badminton-Abteilung der TSG existiert seit 1969. „1980 haben wir Grünstadt aus beruflichen Gründen verlassen“, erzählt Philippi. Nach Jahrzehnten Jugendarbeit in Baden-Württemberg hätten sie und ihr Mann 2010 das Trainieren des TSG-Nachwuchses übernommen. „Damals waren es 17 Jugendliche“, erinnert sie sich. Offenbar hat das Ehepaar Philippi nicht alles falsch gemacht, denn heute haben die beiden 55 Schützlinge zwischen sechs und 19 Jahren. „Wenn es seine beruflichen Verpflichtungen zulassen, unterstützt uns Abteilungsleiter Michael Klingenberg“, berichtet Renate Philippi. Von den anderen erwachsenen Spielern komme auch ab und zu jemand vorbei, um mit den Jüngeren zu üben. „Die Jugend kann in allen Altersklassen zweimal wöchentlich jeweils 90 Minuten trainieren“, sagt sie. Der Leistungsgruppe stünden zwei zusätzliche Stunden pro Woche zur Verfügung. „Wenn es der Zeitplan zulässt, werden samstags noch Vier-Stunden-Lehrgänge angeboten, bei denen es speziell um Schlag- und Lauftechnik, Spieltaktik, Kondition und Koordination geht“, erläutert Philippi und führt Noah die Hand beim „Pfannkuchen wenden“. In der Kategorie U 15 seien in der letzten Saison drei Mannschaften bei Turnieren am Start gewesen. „Die nächste Runde beginnt im Oktober.“ Noch sind die Grundschüler eifrig dabei, ihre Geschicklichkeit und Reaktionsschnelligkeit zu verbessern. „Nach 30 Minuten ist es mit der Konzentration aber meist vorbei“, weiß die Jugendwartin. Im Anschluss an eine Trinkpause lässt sie ihre Schützlinge dann noch über das Netz spielen – so gut es eben geht. Und die Kleinen fühlen sich ein bisschen wie die Großen. KONTAKT Jugendwartin Renate Philippi, Telefon 0172/3904159, E-Mail: info@philippi-mail.de.

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