Grünstadt Ungewöhnliche Kombination

Werke weitgehend unbekannter sowie verfolgter und vertriebener Komponisten des 19. und 20. Jahrhunderts zu Gehör zu bringen, hat sich das Hugo-Kauder-Trio aus Stuttgart auf die Fahnen geschrieben. Und so außergewöhnlich wie ihr Repertoire ist, so einmalig ist die Besetzung des Ensembles mit Bratsche, Klavier und Oboe. Am 15. Juni gestalten die drei Musiker das fünfte Konzert der Grünstadter Sternstunden im Weinstraßencenter.

Das Publikum erwartet allerdings in diesem Fall kein einziges Stück aus der Feder des jüdischen Künstlers Hugo Kauder (1888 bis 1972), der dem Trio seinen Namen gab. Vielmehr werden zum Beispiel die Schilflieder des heute fast vergessenen August Klughardt (1847 bis 1902) aufgeführt. Interpretiert werden unter anderem auch Serenaden des aus Mannheim stammenden, von den Nazis in die Emigration nach England gezwungenen Robert Kahn (1865 bis 1951) sowie Kompositionen von César Franck (1822 bis 1890), dem Mitbegründer der Société Nationale de Musique in Paris. Das Hugo-Kauder-Trio wurde vor sechs Jahren von Ivan Danko, dem Ersten Solo-Oboisten im Staatsorchester Stuttgart, ins Leben gerufen. Der Mittdreißiger erhielt 2009 den ersten Preis der „International Hugo Kauder Competition“ in New Haven, USA. Auf zahlreiche Auszeichnungen ab dem elften Lebensjahr kann der junge Bratschist Róbert Lakatos, Jahrgang 1991, verweisen. Der Serbe begann als Siebenjähriger mit dem Violine-Spiel und war mit 14 der jüngste Geigen-Student an der Universität der Stadt Novi Sad. Dritter im Bunde ist der Pianist Ladislav Franzowitz. Durch das Konzert des Trios führen Schüler des Leininger-Gymnasiums Grünstadt unter Leitung von Silke Egeler-Wittmann. (abf)

x