Eisenberg Umfrage zur Adventszeit: Diese Traditionen sind den Eisenbergern wichtig

Tanja Müller
Tanja Müller

Der Advent steht vor der Tür – für viele eine ganz besinnliche Zeit. Die wenigen Wochen vor dem eigentlichen Weihnachtsfest bieten Raum für jede Menge traditionelle Bräuche. Auf welche Traditionen zur Adventszeit legt man in Eisenberg besonders großenWert? Die RHEINPFALZ hat sich umgehört.

Dem ganzen Vorweihnachtsstress entflieht Tanja Müller aus Kindenheim und ist dann einfach mal weg. „Ich fahre über den ersten Advent ins Warme“, erzählt sie erfreut. Nach ihrer Rückkehr entscheide sie spontan, ob sie etwas backen wolle, aber auf jeden Fall werde sie einen Adventskranz besorgen. Sie sagt: „Ich freue mich auch schon auf die Zeit mit der Familie, die sonst im Jahr häufig zu kurz kommt.“

Ute Walther aus Ramsen macht ihren Adventskranz immer selbst. „Ich habe einen Rohling, kaufe mir die Tannenzweige dazu und stecke alles selbst zusammen“, erzählt die 70-Jährige. Die Farben der Kerzen seien immer unterschiedlich, in diesem Jahr habe sie sich für Gold entschieden. Auch bei Kuchen und Torten lege sie Wert auf Selbstgemachtes. „Den Christstollen backe ich seit letztem Jahr selbst und werde in diesem Jahr gleich von Anfang an zwei Stollen backen. Der erste war im letzten Jahr so schnell weg , dass ich im Nachhinein noch einen zweiten backen musste“, erinnert sie sich lachend. Gerne höre sie Weihnachtsmusik während sie in der Küche beschäftigt sei, um sich einzustimmen. Besonders freue sie sich, dass die Familie in der Adventszeit gerne zum Stollenessen vorbeikomme.

Ideale Zeit zum Kreativwerden

Ein Hobby, dass Heidi Herrlisch aus Eisenberg-Steinborn besonders gerne in der Adventszeit auslebt, ist das Dekorieren. „Ich schmücke immer unser Haus innen sowie den Garten. Die Nachbarschaft kommt gerne zum Gucken vorbei“, sagt sie lachend. Auch Weihnachtsmärkte liebe sie. Da durch Corona in den vergangenen beiden Jahren viele Adventsmärkte ausgefallen sind, habe sie kurzerhand 2021 einen eigenen kleinen auf ihrer Terrasse veranstaltet. „Wir hatten Stehtische aufgestellt, es gab von der Nachbarschaft selbst gebackene Plätzchen und Glühwein. Auch in diesem Jahr wollen wir wieder unseren Weihnachtsmarkt veranstalten“, verrät sie.

Ein weiteres großes Hobby von ihr sei das Basteln, sagt Herrlisch. So habe sie auch Girlanden und Türläufer selbst gemacht. „Ein besonderes Teil ist mein Weihnachtskamin aus Karton, in dem ein künstliches Feuer brennt und auf den ich eines meiner Weihnachtsdörfer aus Holz gestellt habe“, erzählt sie. Ihr Vorgarten werde mit kleinen Tannenbäumen geschmückt, die unter anderem auch mit Zuckerstangen behängt würden. Weihnachtsplätzchen backe sie keine, sie fertige lediglich Mashmallow-Schneemänner und andere Kleinigkeiten zum Verschenken für Familie und Freunde an: „Für meine Deko-Leidenschaft mache ich mir schon das ganze Jahr über Gedanken und sammle Ideen und Anregungen, die ich dann vor dem Advent in die Tat umsetze.“

Glaube und Kirche gehören dazu

Im Haus hat Stefanie Kinder aus Eisenberg-Steinborn schon alles weihnachtlich geschmückt, der Garten komme noch dran – dafür sei es bisher draußen noch zu mild gewesen. „Früher habe ich immer mit den Kindern gebacken, heute bekomme ich die Plätzchen von meinen Kindern gebracht“, freut sie sich. Traditionell kämen die Kinder und Enkelkinder in der Adventszeit vorbei, meist habe sie dann Kuchen gebacken. Sie freue sich immer auf diese besinnlichen Stunden.

„Natürlich gehört für mich auch der Glaube und die Kirche zur Advents- und Weihnachtszeit dazu. Ohne den Glauben wäre diese besonders Zeit für mich nicht denkbar“, sagt die 62-Jährige. Früher hätten ihre Kinder auch immer beim Krippenspiel in der Kirche mitgemacht, das habe einfach dazugehört. Für sie steht fest: „Weihnachten und Advent ohne Kirche – das geht gar nicht.“

Selbstgemachter Adventskalender

Melanie Schmitt aus Ebertsheim bastelt für ihren Mann jedes Jahr einen besonderen Adventskalender. „Ich sammle leere Toilettenrollen, umwickle sie mit Glitzerpapier und klebe sie auf eine Bastelmatte als Untergrund, bevor ich die einzelnen Rollen befülle“, erklärt die 42-Jährige. Die Füllungen stimme sie individuell auf den Geschmack ihres Mannes ab. Deshalb landen vor allem kleine Leckereien wie Eiweiß-Riegel, Mini-Nikoläuse, kleine Schokoladenteilchen, vor allem aus Nougat und Marzipan, hinter den 24 Türchen. „Die Deckelchen für die Toilettenrollen werden innen mit Watte beklebt und bekommen außen eine Nummer, so kann ich sie nächstes Jahr wiederverwenden, denn Nachhaltigkeit ist mir wichtig“, teilt die Bastelbegeisterte einen Tipp.

Auch Weihnachtsplätzchen backe Schmitt in der Adventszeit gerne selbst. „Von weißen und dunklen Kokospralinen über Mamas Spritzgebäck, Zimt- und Zitronenwaffeln, Marzipan-Kartoffeln bis hin zu Nusskipferl mache ich alles selbst, obwohl ich eine Allergie gegen Nüsse und Marzipan habe“, sagt sie lachend. Ihr Mann hingegen freue es immer riesig, weiß sie aus Erfahrung: „Im vergangenen Jahr hätte er mir am liebsten die ganze Schüssel mit der Rohmasse für die Schoko-Kokos-Pralinen weggegessen, bevor ich sie gerollt hatte – ich konnte sie gerade noch rechtzeitig retten.“

Ute Walther
Ute Walther
Heidi Herrlisch
Heidi Herrlisch
Stefanie Kinder
Stefanie Kinder
Melanie Schmitt
Melanie Schmitt
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