Grünstadt Umbau am Behinderten-WC

In dieser Woche wurde mit Umbauarbeiten an der Behindertentoilette auf dem Carrières-sur-Seine-Platz begonnen. Das Problem: die Behindertentoilette ist derzeit nicht wirklich behindertenfreundlich.

Zum Wochenmarktfest am kommenden Samstag, 19. April, soll sie endlich für Rollstuhlfahrer bequem nutzbar sein. „Da kam keiner hinein“, erzählt Klaus Schönberg, Vorsitzender des Seniorenbeirats Grünstadt und Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Barrierefreiheit (AGBF). „Man muss ein Stück zurückrollen, um die Tür, die sich nach außen öffnet, zu sich heranzuziehen. Dazu ist da aber kein Platz“, erläutert Schönberg das Problem, auf das die AG erst durch einen MS-Kranken aufmerksam gemacht wurde. Erschwerend kommt hinzu, dass der Rollifahrer, der über die nach rechts versetzte Rampe zum WC gelangt, nicht gerade vor der Tür steht und diese deshalb in einem ungünstigen Winkel aufmachen müsse. Zudem war die Tür bislang zu schmal. „Wir wären für eine Schiebetür gewesen, aber mit uns sind die Entwürfe nie besprochen worden“, ärgert sich Schönberg, dass die AGBF nicht in die Planung einbezogen wurde. Das wird auf Anfrage von der Stadtverwaltung bestätigt. Aufgrund von Personalumstrukturierungen ist die Einbindung der AG schlicht versäumt worden, wie von Bauamtsleiterin Natalie Holzer und Hochbauingenieur Norbert Wecht zu hören ist. Die Rohbauöffnung habe noch die richtigen Maße gehabt, aber nach dem Einbau der Tür mit einem breiteren Rahmen als vorgesehen, sei der Durchgang acht Zentimeter schmaler gewesen als geplant. Durch verordnete Verbesserungen im Wärmeschutz haben sich die Profilmaße geändert, was bei der Bestellung der Tür nicht bedacht wurde. Nach der Nachbesserung, die mit rund 1500 Euro zu Buche schlägt, wird die lichte Türbreite 94 Zentimeter betragen – mindestens vorgeschrieben sind 90 Zentimeter. Das Problem, das behinderte Menschen mit dem Aufziehen der Tür haben, wird durch einen elektrischen Öffner gelöst. Dieser wird laut Holzer rechts neben der Tür an die Außenfassade montiert. Wecht: „Auch werden innen ein Alarmknopf und ein Kleiderhaken angebracht.“ Der Umbau der Behindertentoilette ist nicht die erste Ergänzung, die im Bereich des Carré-Vert, des „grünen Quadrates“, vorgenommen wird. Das Carré-Vert dient Vereinen und Gruppen als Ausschankstelle, um Besucher des Carrières-sur-Seine-Platzes, zum Beispiel während des Wochenmarkts, zu bewirten. Ursprünglich war auf der Seite, wo die Ausgabe von Speisen und Getränken erfolgt, eine waagrecht geteilte Scheibe eingebaut, die nach oben geschoben werden konnte. Das Ergebnis: Die Bewirter in dem Häuschen hatten ein „Brett vorm Kopf“. Jetzt ist ein Fenster eingebaut worden, das komplett zur Seite geklappt werden kann. Die Kosten für die Umbauten könnten nach Informationen der RHEINPFALZ in den Gesamtkosten für die Umgestaltung des Platzes (rund 800.000 Euro) enthalten sein, weil darin „Nachjustierungen“ vorgesehen worden seien. (abf/ks)

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