Grünstadt Trainerwechsel, Trainingslager, Testspiele

Bezeichnend für den bisherigen Saisonverlauf: Die Spieler des TSV Grünstadt (in grünen Trikots) laufen nur hinterher. Auf dem Fo
Bezeichnend für den bisherigen Saisonverlauf: Die Spieler des TSV Grünstadt (in grünen Trikots) laufen nur hinterher. Auf dem Foto dem Leiningerland-Goalgetter Sven Tschirschke, der beim 2:1-Auswärtssieg der SG beim TSV Grünstadt allerdings leer ausgegangen war.

«Grünstadt.» Die Abstiegsangst geht um in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord – zumindest für drei der vier Teams aus unserer Region: Die SG Leiningerland ist Viertletzter, die SG Bockenheim-Ebertsheim steht mit einem Punkt weniger einen Platz dahinter und der TSV Grünstadt ist mit weiteren acht Zählern weniger Schlusslicht. Während die Grünstadter bei der geplanten Aufholjagd auf einen Trainerwechsel setzen, wollen die beiden SG’s mit der Weiterentwicklung einer soliden Trainingsarbeit und guter Kameradschaft die Klasse halten.

So sieht Normen Geissert, mit Walter Heinrich Trainer der SG Leiningerland, seine Mannschaft inzwischen auf einem guten Weg „nach einem, gelinde gesagt, spieltechnisch holprigen Start“. Als dann auch noch das Reserveteam wegen „Disziplinlosigkeit und Unzuverlässigkeit bei einem Großteil der Mannschaft“ vom Spielbetrieb der C-Klasse abgemeldet werden musste, sah es nach sechs Spieltagen mit gerade mal einem Zähler auf dem Punktekonto für die Spielgemeinschaft Leiningerland gar nicht gut aus. „Dennoch waren Moral und Trainingsbereitschaft weiterhin gut“ und der erste Sieg am 7. Spieltag mit einem 4:2 gegen Mörsch der Lohn dafür, „dass der Großteil der Mannschaft voll mitzieht“, so Geissert. 2018 wollen Geissert und Heinrich an die zuletzt guten Leistungen der Elf anknüpfen. Geissert: „Unser Ziel ist nach wie vor der Klassenerhalt – und dafür müssen und werden wir hart arbeiten.“ Dafür fahren die Leingerland-Spieler sogar zu einem dreitätigen Trainingslager mit Übernachtungen nach Schifferstadt. Mit dabei sind die sofort spielberechtigten Neuzugänge: Kerim Sari und Junus Ahmet – in der Jugend schon bei der SG am Ball – kamen in der Winterpause vom TSV Grünstadt sowie Pascal Toepker von der TSG Zellertal. Außerdem sollen noch ein/zwei A-Jugendspieler „vorsichtig an den Kader herangeführt werden“, will Geissert das vor der Runde ausgegebene Ziel der Integration junger Spieler auch im Abstiegskampf weiter verfolgen. „Die Zusammenführung der Spieler in der neuen Spielgemeinschaft hat in jeder Hinsicht super geklappt. Nach den sehr guten Leistungen in der Vorbereitung hatten wir uns aber ehrlich gesagt mit der zweiten Mannschaft mehr als den 13. Platz erhofft.“ Andi May, mit Benjamin Schmitt Trainer der SG Bockenheim/Ebertsheim II, kennt auch die Gründe für den Einbruch der „Eberböcke“ nach dem 10. Spieltag. Nach dem Sieg bei SW DJK Frankenthal und den Unentschieden gegen die anderen Spitzenteams von ASV Heßheim, FV Freinsheim II und TSV Eppstein gab es nach dem 2:5 bei Leiningerland noch sechs weitere Klatschen. May: „Seit dem Spiel in Wattenheim haben wir keinen gelernten Torhüter mehr und müssen immer wieder Feldspieler zwischen die Pfosten stellen. Außerdem mussten wir praktisch jede Woche mit einer anderen Aufstellung auflaufen. Zur Verdeutlichung: Insgesamt haben wir bislang 42 Spieler eingesetzt.“ In diesem Jahr hoffen die Eberböcke auf mehr Konstanz und weniger Verletzte, um im Abstiegskampf bestehen zu können. „Zum Glück haben wir das letzte Spiel des vorigen Jahres in Mörsch gewonnen und haben Boden gut gemacht. In diesem Jahr haben wir nun Heimspiele gegen die unmittelbaren Konkurrenten SG Leiningerland, TSV Grünstadt und Weisenheim/Sand II sowie zwei Begegnungen gegen SC Bobenheim-Roxheim II. Davon wollen wir kein Spiel verlieren“, ist May überzeugt, dass das Team den Nichtabstieg aus eigener Kraft schafft. Dazu wird bis zum ersten Spiel gegen Bobenheim-Roxheim II am 25. Februar drei bis vier Mal pro Woche trainiert. Bei einer „bislang tollen Trainingsbeteiligung von über 70 Prozent“ versprechen sich die Coaches davon weitere Fortschritte im Spielverständnis der neu zusammengewürfelten Truppe. Außerdem werden mindestens drei Testspiele bestritten, so May. Abgänge in der Winterpause sind Kevin Klatt, der zum VfR Grünstadt wechselt, sowie Emre Yilmaz, neuer Spielertrainer vom TSV Grünstadt. Einziger Neuzugang bislang ist Christian Schell vom SV Weisenheim/Sand. Wie berichtet startet der Tabellenletzte TSV Grünstadt mit einem neuen Trainergespann ins neue Jahr: Emre Yilmaz und Abdullah Türkoglu folgen auf Ali Tandogan. Tandogan hatte wegen mangelnder Trainingsbeteiligung und Einsatzbereitschaft vieler Spieler zum Jahresende das Handtuch geworfen und konzentriert sich nun auf seine Arbeit als A-Jugendtrainer beim TSV. Yilmaz und Türkoglu wollen „eine ganz neue Truppe aus aktiven und insbesondere inaktiven Spielern zusammenstellen“. Unter anderem stoßen Ali Karaca, Mehmet Karaca, Volkan Nane und Baris Alma dazu. Ein qualitativ gutes Spielerpotenzial sei trotz des nicht allzu breiten Kaders „definitiv gegeben“, so Yilmaz, der sich sicher ist, dass „wir auch den Weggang von Torjäger Sevdin Isik verkraften werden“. Außerdem will das Trainerduo das wiederbeleben, „was in den letzten Jahren beim TSV leider gefehlt hat: eine gute Kameradschaft.“ Patrick Vogelsang, Trainer des TuS Altleiningen II, ist mit dem bisherigen Saisonverlauf „ganz zufrieden“, läuft es doch „wesentlich besser“ als in der Runde zuvor. Seit dem 12. Spieltag ist der 25-jährige Vogelsang Nachfolger von Trainer Werner Hofmann, der aus beruflichen und gesundheitlichen Gründen das Trainerzepter übergeben hat. Eigentlich sollte Vogelsang erst in der nächsten Runde das Traineramt der mit einem Altersdurchschnitt von 22 Jahren jüngsten B-Klassenmannschaft übernehmen. Doch nun hat er schon am 13. Spieltag mit dem 2:1-Heimsieg im Derby gegen die SG Leiningerland einen gelungenen Einstand gefeiert. Die Punkteausbeute und auch die Trainingsbeteiligung seien im grünen Bereich, sagt Vogelsang, der auf Kontinuität setzt. In der Winterpause hat TuS Altleiningen II weder Abgänge noch Zugänge zu vermelden. Um rechtzeitig wieder in den Spielrhythmus zu kommen, wurden bereits drei Testspiele in der am 23. Januar beginnenden Vorbereitungszeit terminiert, so Vogelsang.

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