Grünstadt Sieben Geißlein und eine Gießkanne

Für die Kleinsten ab drei oder vier Jahren lädt die Stadt Worms in der 18. Kindertheaterwoche fünf Puppen- und Figurentheatergruppen ein. Vom 21. bis 26. September zeigen sie im Wormser Lincoln-Theater Abenteuer mit den sieben Geißlein und einer Gießkanne, mit Wolf, Bär und einer kleinen Hexe.

Die Wormser Kindertheaterwoche startet am Sonntag, 21. September, mit einer modernen Version eines Grimm’schen Märchens: Das Figurentheater Eigentlich aus Frankfurt am Main zeigt für Kinder ab vier Jahren „Sieben Geißlein (… und der Wolf)“ als amüsantes Geschwisterabenteuer. Das Stück wurde mit dem Frankfurter Karfunkel-Förderpreis für Kinder- und Jugendtheater ausgezeichnet. Wie unterschiedlich alle Beteiligten auf die Geschichte blicken, lässt sich bei dieser Bühnenerzählung erfahren. Vicky, das kleinste von sieben Geißlein, ist mittlerweile groß und erinnert sich an das größte Abenteuerseiner Kindheit: Der böse Wolf versucht sie zu fressen. Zunächst können sie sich dank der guten Ratschläge ihrer wunderbaren Mama schützen, doch dann erwischt der Bösewicht sechs der Geschwister und frisst sie alle auf. Da nimmt die tatkräftige Mama Geißlein die Rettung in Angriff ... . Der böse Wolf sieht sich naturgemäß nicht als „böse“ an: Wolfi hat Hunger, wie jeder andere auch. Und weil er ja ein Schlauer ist, weiß er sich zu helfen: Er schnuppert nach Essbarem und stößt auf sieben Geißlein – frisches Jungfleisch, sehr aromatisch und zudem noch so hübsch verpackt. Doch er muss einige Herausforderungen meistern, um an sein Mahl zu gelangen. Die dummen kleinen Geißlein glauben doch im Ernst, schlauer zu sein als er. Aber dank des Survival-Kits von Mutti und des weisen Wissens der wölfischen Vorfahren werden die Mühen doch noch mit einem leckeren Menü belohnt ... . Meister Isegrim ist auch das zweite Stück der Kindertheaterwoche gewidmet: Thalias Kompagnons aus Nürnberg zeigen am Montag, 22. September, „Peter und der Wolf“ als gemaltes Märchen mit Musik für Kinder ab vier Jahren. Joachim Torbahn, studierter Kunstmaler und erfahrener Theaterhase, malt und erzählt zu Prokofjews Musik das russische Märchen vom vorwitzigen Peter, seinem besorgten Großvater, der vorlauten Ente, der hungrigen Katze, dem mutigen Vogel und dem großen grauen Wolf. Die Kinder können verfolgen, wie mit jedem Pinselstrich Abenteuer auf der Leinwand entstehen. Einen Geschichte über ungewöhnliche Lösungen, zwei liebevolle Väter und ein außergewöhnliches Kind zeigt das Figurentheater Petra Schuff aus Alpenrod am Dienstag, 23. September, für Kinder ab vier Jahren: „Bri Bri das Drachodil oder Herr Eichhorn, Herr Bär und das rätselhafte Ei“. Das Stück erzählt von einem Tag im Wald, der ganz gewöhnlich beginnt. Herr Bär und Herr Eichhorn sitzen im Gras und blinzeln in die Sonne. Da kullert ein Ei über den Boden. Es rollt zwischen den Bäumen hindurch auf die Wiese und vor die Tatzen von Herrn Bär. Das Ei sorgt für viel Wirbel. Nicht nur, dass Bär und Eichhorn, beide im Ausbrüten unerfahren, sich fast zerstreiten. Noch wissen beide nicht, dass ein Drachodil, ein Drachenbaby, aus dem Ei schlüpft und die beiden für seine Mama hält. Kinder schon ab drei Jahren sollen am Mittwoch, 24. September, angesprochen werden, wenn das Theater Laku Paka aus Kaufungen das Stück „Frau Mangolds kleiner Garten“ aufführt. Seit 30 Jahren gehört das Theater Laku Paka zu den besten Figurentheatern Deutschlands. Auf Einladung des Goethe-Instituts spielte es schon auf Internationalen Festivals etwa in Atlanta, San Francisco, Phoenix, Vancouver, Dublin, Osaka, Sevilla, Yaoundé (Kamerun), Novosibirsk, Ekaterinburg, Gent, Luxembourg, Bordeaux und Toulouse . Freche Gartengerätschaften, eine Portion Spannung und launige Musik sollen die poetische Geschichte leicht und amüsant daherkommen lassen. Sie spielt ganz weit hinten im Wiesenweg, dort wo die Straße in den Feldweg übergeht. Frau Mangold, die hier wohnt, ist berühmt für ihre Gemüsezucht. Denn sie hat einen „grünen Daumen“. „Das Geheimnis sind die Gießkannen“, behauptet sie immer. Pflanzen und Tiere werden von ihr aufgepäppelt. Wie zum Beispiel Cara und Otto, die beiden Raupenkinder. Die Kindertheaterwoche endet am Freitag, 26. September, mit dem Stück „Die kleine Hexe“ nach Otfried Preußler. Präsentiert wird es durch zwei Darsteller vom L’Una-Theater aus Beulich mit Masken, Musik und Zauberei für Kinder von vier bis zehn Jahren. Seit Generationen hat die Geschichte rund um die kleine Hexe, den Raben Abraxas und die giftige Muhme Rumpumpel nichts an ihrer Beliebtheit eingebüßt. Mit Fantasie und Leichtigkeit zeigt sie, wie kostbar Selbstvertrauen ist und wie sich auch junge Leute Respekt verschaffen können. Die kleine Hexe macht es jungen Theaterfans vor. Sie ist gerade mal 127 Jahre alt und wird deswegen von den Großen einfach nicht für voll genommen. Erst mal solle sie eine gute Hexe werden, dann dürfe sie vielleicht beim großen Walpurgistanz dabei sein. Mit Feuereifer schwingt sie fortan den Zauberstab für die Armen und gegen die Grobiane. Als sie siegessicher zur Hexenprüfung erscheint, tritt ein unerwartetes Missverständnis zu Tage: für den Hexenrat hat eine gute Hexe böse zu sein. Aber da spielt die kleine Hexe nicht mit. (red)

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