Kandidaten im Porträt Sarah-Kathrin Birr will frischen Wind in Tiefenthals Politik bringen

Sarah-Kathrin Birr (SPD) setzt bei der Zukunft Tiefenthals auf Transparenz und Engagement.
Sarah-Kathrin Birr (SPD) setzt bei der Zukunft Tiefenthals auf Transparenz und Engagement.

Frischen Wind in trockene kommunalpolitische Themen bringen: Das ist das Ziel der 40-jährigen Sarah-Kathrin Birr, die für die SPD in Tiefenthal zur Ortsbürgermeisterwahl im Juni antritt.

Sarah-Kathrin Birr ist tief verwurzelt in ihrem Heimatdorf. Nachdem sie in der Gemeinde aufgewachsen ist, zog es sie mit ihrem Ehemann nirgendwo anders hin als nach Tiefenthal. „Ich mag unsere Gemeinschaft“, begründet sie ihre Liebe zum Ort. Diese geht so tief, dass sich die 40-Jährige sehr früh in der Gemeinde engagierte: Seit 2004 saß sie in verschiedenen Ausschüssen, darunter Kultur, Finanzen, Bau und Soziales. 2019 wählten die Tiefenthaler sie in den Gemeinderat. Jetzt soll es das Amt der Bürgermeisterin werden.

„Modern und mit frischem Wind“ will Birr die Kommunalpolitik in Tiefenthal gestalten, erzählt sie. „Unsere Fraktion will mehr Anreize schaffen, jüngere Menschen für trockenere Themen zu begeistern.“ Das sei gerade in einer Zeit wichtig, in der die Demokratie immer wieder angegriffen werde. „Deswegen finde ich es gut, dass junge Leute Gesicht zeigen.“ Birr engagiert sich im Jugendraum und will aus dieser Erfahrung für ein mögliches Bürgermeisteramt schöpfen: „Dadurch bin ich näher dran an der Jugend, habe aber auch eine gewisse Lebenserfahrung, um die Probleme von älteren Bürgern nachvollziehen zu können“.

Miteinander stärken

Entsprechend agiere sie unter dem Motto: „Nicht meckern, sondern anpacken.“ Im Falle einer Wahl, hat Birr schon konkrete Vorstellungen, was sie im Dorf angehen möchte: „Mir ist wichtig, die Bürger mehr einzubinden und mehr Transparenz zu schaffen.“ Ihr erster Schritt soll der Aufbau einer Homepage sein. Auch eine Bürgersprechstunde will sie wieder einführen, um in einen besseren Austausch zu kommen. „Früher gab es einen guten Kontakt, aber mittlerweile hat man sich etwas von einander entfernt“, beschreibt sie.

Auch auf die kleinen Tiefenthaler will sie eingehen, indem sie sich dem Thema Spielplätze und Gemeinschaftshaus widmet. Geplant ist ebenfalls ein Gesprächsangebot für Kinder sowie ein regelmäßiger Bürger- und Vereinsstammtisch, in dem aktuelle Themen diskutiert werden können. Beim Thema Entschuldungsfonds sei ihrer Meinung nach Kreativität gefragt.

Veränderte Perspektive

„Ich bin jemand, der die Themen gerne vom Ende her denkt“, erläutert Birr, wie sie plant, die Geschicke der Ortsgemeinde zu lenken und zieht dabei den aktuellen Fall heran: Die Firma Mawacon hat von der Ortsgemeinde für den Breitbandausbau eine Lagerfläche für die Zeit des Breitbandausbaus zur Verfügung gestellt bekommen, die Gemeinde erhält dafür Pacht. Ein Zustand, mit dem nicht jeder zufrieden ist, weiß Birr. „Es wurde nicht bedacht, dass es zu einem höheren Verkehrsaufkommen kommt, dass es ökologische Folgen haben kann.“ Auch die Bürger seien nicht in die Entscheidung eingebunden worden. Ihr Ziel sei es, künftig erst die Auswirkungen in den Blick zu nehmen.

Sorgen, als Vollberufstätige nur wenig Zeit für das Amt als Bürgermeisterin zu haben , hat die 40-Jährige nicht. In den vergangenen drei Jahren hat die Erzieherin, die zudem eine Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau hat, nebenberuflich eine Weiterbildung zur Fachwirtin in Organisation und Führung gemacht, dafür mehrmals die Woche die Schulbank gedrückt. „Im Sommer schließe ich ab, dann habe ich wieder Kapazitäten frei“, sagt sie. Die Weiterbildung habe ihr vor Augen geführt, dass alles eine Frage des Zeitmanagements sei. „Dann wird es eben mehr Nachmittags- statt Morgentermine geben.“ Überdies vertraue sie auf die Zusammenarbeit und Unterstützung des Gemeinderats und der jeweiligen Beigeordneten: „Außerdem kann ich auch mal gut Aufgaben abgeben.“ Im Falle ihrer Wahl soll es keine Ein-Frau-Show in Tiefenthal werden. „Das wäre genau der Gegensatz von dem, für das ich stehen möchte – nämlich ein Miteinander“, erklärt Birr.

Drei Bekenntnisse

1. Ich lebe gerne in Tiefenthal, weil ... unsere Gemeinschaft unser schönes Tiefenthal so lebenswert macht.
2. Überhaupt nicht leiden kann ich, ... Ausgrenzung und Pessimismus.
3. Ich will Bürgermeisterin werden, weil ... ich meiner Heimat mit Herz, Hand und Verstand etwas zurückgeben möchte.

x