Grünstadt Pferdezentrum vor dem Aus

Im Pferdezentrum Standenbühl stehen etliche Sanierungsarbeiten an.
Im Pferdezentrum Standenbühl stehen etliche Sanierungsarbeiten an.

Am 25. April treffen sich die Delegierten des Pferdezuchtverbandes Rheinland-Pfalz-Saar, dann entscheiden sie über die Zukunft des Pferdezentrums Standenbühl. Auf dem Tisch liegt dann ein Antrag des Pferdezuchtvereins Saar, in dem die Aufgabe und der Verkauf des Pferdezentrums gefordert wird. Der geschäftsführende Vorstand des Verbandes empfiehlt die Annahme des Antrages.

„Wir werden aus Gründen der Fortexistenz unseres Verbandes das Pferdezentrum nicht halten können“, sagte der Vorsitzende des Bezirksverbandes Rheinhessen-Pfalz-Saar, Bernd Eisenmenger, im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Derzeit ist die Anlage teilvermietet, zuletzt wurden 20.000 Euro in das Wohngebäude und rund 10.000 Euro in die Reithalle investiert, um es überhaupt vermieten zu können. Die größeren Investitionen stehen noch aus, unter anderem müsste der Außenplatz erneuert werden, an den Gebäuden gibt es einen Unterhaltungs- und Sanierungsstau. Der Verband müsste eine sechsstellige Summe aufbringen. „Die Entscheidung, das Pferdezentrum vor 27 Jahren auf den Weg zu bringen, war richtig“, betonte Eisenmenger, „aber die Zeiten haben sich geändert“, fügte er an. Der kleinste Zuchtverband Deutschlands leiste sich noch ein eigenes Vermarktungszentrum, während sich weit größere Verbände schon längst von ihren getrennt hätten, ergänzte er. Standenbühl ist der Sitz des Verbandes, im Pferdezentrum ist die Geschäftsstelle untergebracht, die den Zuchtbetrieb verwaltet. Über das Pferdezentrum werden keine Pferde mehr vermarktet, dort werden auch kein Jungpferde mehr ausgebildet. Im Jahr 2018 gab es dort noch eine größere Zahl von Zuchtveranstaltungen, das 40. Verbandsjubiläum und den 25. Geburtstag des Pferdezentrums feierten die Züchter 2017 in Standenbühl. „Was gilt es, für die Züchter zu erhalten?“, benennt Eisenmenger eine zu klärende Frage. Aufgabe sei es, „unser Vermögen so zu organisieren, dass es bei den Züchtern ankommt“, ergänzt er. Die Entscheidung, was mit dem Pferdezentrum geschieht, liegt bei den Delegierten. Bereits in den Mitgliederversammlungen der beiden Bezirksverbände im März sollen die Züchter über die finanzielle Seite der Standortfrage informiert werden. Wenn Standenbühl verkauft wird, ist das Landgestüt Zweibrücken, bei dem die Pferdezüchter Mehrheitsgesellschafter in der Betreiber-GmbH sind, der Veranstaltungsort. Dort müssten die Züchter Miete bezahlen. „Auch die Veranstaltungen im Pferdezentrum kosten uns Geld“, betonte Eisenmenger. Die Warmblutzüchter im PRPS werden ihre Veranstaltungen künftig im Landgestüt Zweibrücken abhalten. Zwölf sind dort 2019 geplant, sie reichen von der Verbandshengstparade über das Freispring- und das Landesspringpferdechampionat bis zum Goldenen Herbst, wie Gerhard Brengel, Vorstandsmitglied im Pferdezuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar, erklärte. Durch die EU-Besamungsstation habe sich Zweibrücken zum Treffpunkt für Pferdezüchter und Dreh- und Angelpunkt der Zucht entwickelt, ergänzte Andreas Mayer, der Warmblut-Abteilungsvorsitzende, mit Blick auf die Entscheidung.

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