Grünstadt Nachbarschaftsduell kommt ganz am Schluss

Am letzten Spieltag der kommenden Saison kommt es zum Derby zwischen Altleiningen und Grünstadt: Ob es dann noch um etwas geht?
Am letzten Spieltag der kommenden Saison kommt es zum Derby zwischen Altleiningen und Grünstadt: Ob es dann noch um etwas geht? Hier schirmt der Grünstadter Alexander Simon (rechts) beim letzten Aufeinandertreffen in der Saison 2016/17 den Ball vor dem Altleininger Patrick Coenen (Mitte) ab.

«LUDWIGSHAFEN.» Der VfR Grünstadt und der TuS Altleiningen zählten in der abgelaufenen Saison zu den fairsten Mannschaften der Fußball-Landesliga Ost. Darüber informierte Klassenleiter Peter Schakewitsch bei der Vorrundenbesprechung der Liga im Clubhaus des BSC Oppau. Bei dem Treffen ging es auch um den Verbandspokal und die jüngsten Regeländerungen.

Zwar haben die Grünstadter Spieler drei Rote Karten gesehen, aber nur eine Gelb-Rote und 53 Gelbe Karten sorgen dafür, dass der VfR in der Fair-Play-Tabelle den zweiten Platz belegt, nur noch übertroffen von der TSG Bretzenheim. Der TuS Altleiningen rangiert mit 55 Gelben, drei Gelb-Roten und einer Roten Karte auf Platz fünf. Wäre bei den Altleiningern nicht einmal unsportliches Zuschauerverhalten bestraft worden, wäre der TuS sogar Zweiter geworden. „Es ist erfreulich, dass die Zahlen leicht zurückgegangen sind, aber wir müssen uns weiter verbessern“, forderte Schakewitsch. Die Zahl der Gelben Karten sank von 1010 auf 995, die der Gelb-Roten von 52 auf 51. Dagegen sahen 50 Akteure die Rote Karte, nachdem es in der Saison zuvor nur 40 waren. Das führte der Staffelleiter auf das Verhalten der Spieler des Tabellenletzten TSG Hechtsheim zurück, den er für Undiszipliniertheiten scharf kritisierte. „Die Hechtsheimer haben allein neun Rote Karten gesehen, was ausschlaggebend für den Anstieg war“, erklärte Schakewitsch. Achtmal wurde unsportliches Verhalten von Trainer, Betreuern und Zuschauern bestraft. Auch hier schossen die Hechtsheimer, deren Verhalten viermal sanktioniert wurde, den Vogel ab. Dazu zählt, dass den Rheinhessen ein Spielabbruch zur Last gelegt wurde und sie am letzten Spieltag in Grünstadt nicht antraten. Für lebhafte Diskussionen unter den Vereinsvertretern sorgten die jüngsten Regeländerungen im Herrenfußball (wir berichteten). Ralf Vollmar, der Schiedsrichter-Obmann des Kreises Pirmasens-Zweibrücken, schilderte einen kuriosen Fall: „Wenn Mannschaft A ein Tor erzielt und der Schiedsrichter unmittelbar zuvor bemerkt, dass der Torwart von Team A in seinem Strafraum von einem Physiotherapeuten, der unangemeldet das Spielfeld betreten hat, behandelt wird, ist das Tor ungültig und es gibt einen Strafstoß auf der anderen Seite.“ Horchheims Spielleiter Armin Staeck zeigte wenig Verständnis: „Das verkompliziert den Fußball“, sagte er. Sein Bodenheimer Kollege Günter Loos monierte, dass viele Regeländerungen Fälle betreffen, die so nie vorkämen. In der Tat ist es kaum vorstellbar, dass ein Unparteiischer sich das Leben selbst derart schwer macht. Der clevere Referee wartet, bis der Ball im Tor und damit das Spiel unterbrochen ist und weist dann den Physiotherapeuten vom Feld. Der Vertreter es Südwestdeutschen Fußballverbandes (SWFV), Franz Kolb, wies darauf hin, dass sich Vereinsvorsitzende bei ihm gemeldet hätten, weil Wettanbieter auch Spiele aus unteren Ligen im Angebot hätten. „Da können Sie auch den Ausgang eines Freundschaftsspiels zweier Teams aus der C-Klasse tippen. Ich gebe die Reklamationen an den Deutschen Fußball-Verband weiter, der sich darum kümmert“, sagte Kolb. Von konkreten Fällen von Wettbetrug war in diesem Zusammenhang aber nicht die Rede. Der Vizepräsident des SWFV, Jürgen Veth, sprach über den Verbandspokal. Die ersten beiden Runden sind nun gesetzt. Sie werden am 6. und 23. August ausgetragen. Die dritte Runde, in der die Verbandsligisten einsteigen, ist auf den 6. September terminiert, die vierte mit den Ober- und Regionalligisten auf den 20. September. „Danach wird es schwierig, denn Regional- und Oberliga blockieren Termine, weil sie mehr Spieltage zu absolvieren haben“, verdeutlichte Veth. Immer wieder wird die Landesliga von manchen als unattraktiv bezeichnet – der TuS Altleiningen scheint sich dort indes richtig wohl zu fühlen. Der TuS geht in seine zwölfte Landesliga-Saison in Folge und ist so lange ununterbrochen dabei wie kein anderer Klub. Nur dreimal belegte Altleiningen in dieser Zeit keinen einstelligen Tabellenplatz. Bis zum ersten Derby müssen die Zuschauer in dieser Saison allerdings lange warten. Altleiningen und Grünstadt stehen sich erst am letzten Vorrundenspieltag (Sonntag, 19. November, 14.45 Uhr) auf der Platz des TuS gegenüber. Start in der Landesliga 1. Spieltag: Samstag, 12. August: SV Rülzheim – VfR Grünstadt (15 Uhr), Sonntag, 13. August: SV Horchheim – TuS Altleiningen (15.30 Uhr). 2. Spieltag: Samstag, 19. August: Grünstadt – Horchheim (17 Uhr), Sonntag, 20. August: Altleiningen – Geinsheim, (15 Uhr).

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