Grünstadt Mario Basler organisiert TuS-Coup

SCHIFFERSTADT. Mit einem Bein steht der TuS Rüssingen nach dem 1:0-(0:0)-Sieg im ersten Aufstiegsspiel bei Phönix Schifferstadt in der Fußball-Verbandsliga. Der Erfolg der Rüssinger geht aufgrund der klareren Chancen in Ordnung.

Als nach dem Abpfiff die Spieler des TuS mit ihren Anhängern den Sieg feierten, blieb der Rüssinger Trainer Ako Yalcin sachlich und hatte den Fokus schon auf das Rückspiel gerichtet. „Unser Plan ist aufgegangen. Aber es wird auch heute ein enges, ausgeglichenes Spiel werden. Wir werden den Gegner trotz unseres Sieges sehr ernst nehmen und hochkonzentriert sein“, versprach der Eisenberger. Vor der Partie hatte der Coach, der auch schon den ATSV Wattenheim in die Verbandsliga führte, vor Schifferstadt gewarnt. „Ich habe Phönix zweimal gesehen. Sie haben starke Einzelspieler und machen als Mannschaft vieles richtig“, berichtete Yalcin von seinen Beobachtungen. Sein Nachsatz „Fußball ist aber auch Taktik, Fußball ist auch Strategie“, hörte sich zwar an, als wolle er gleich drei Euro ins Phrasenschwein werfen, traf aber den Nagel auf den Kopf. Yalcins Taktik war der Schlüssel zum Erfolg. Er hatte den 45-jährigen Ex-Profi Mario Basler, der einst ebenfalls in Wattenheim spielte, als Ausputzer hinter die Vierer-Abwehrkette beordert. Dies war in diesem Spiel und gegen diesen Gegner die richtige Entscheidung. Nicht, dass die Schifferstadter vor Ehrfurcht erstarrt wären, aber eine gehörige Portion Respekt vor dem früheren Nationalspieler war unverkennbar. Basler beschränkte sich auf das Wesentliche. Er organisierte die Deckung, spielte einfache und klare Bälle und sorgte für Ordnung. Auffällige Aktionen seinerseits waren gar nicht nötig. Mit dieser unorthodoxen Formation beraubten die Rüssinger Phönix ihrer größten Stärke, dem Tempo- und Konterspiel. Der TuS geriet defensiv nie in Unterzahl und ließ – von Standards abgesehen – kaum Chancen zu. Die Partie war auch das Duell zwischen einem Team, das jugendlichen Elan präsentiert, und einer Mannschaft, die über einen riesigen Erfahrungsschatz verfügt. Klammert man Spielertrainer Marc Lautenschläger aus, dann hat Phönix ein Durchschnittsalter von 21,6 Jahren, wobei keiner älter als 24 ist. Die eingesetzten Rüssinger waren im Mittel 29,1 Jahre alt. Der jüngste Spieler ist Semir Borogovac, der demnächst schon 26 wird. Die erste Hälfte verlief nahezu ereignislos. Beide Mannschaften legten Wert auf die Defensive und vermieden jegliches Risiko. Im zweiten Abschnitt wurde die Partie offener. Kapitän und Standardspezialist Hakan Akten wurde immer mehr zum Dreh- und Angelpunkt, gut unterstützt von der spiel- und laufstarken Arbeitsbiene Andreas Bahr. Dazu war Routinier Ivica Dzijan ein ständiger Unruheherd. Bei einem Kopfball (55.) und einem Lattenschuss (65.) hatte er Pech. „Nach der Pause haben wir uns ein Chancenplus erarbeitet und zweimal das Aluminium getroffen. Dazu hat der Schifferstadter Torwart einmal klasse gehalten“, verdeutlichte Yalcin. Die Entscheidung fiel nach einer Standardsituation der Rüssinger. Davor hatte der ehemalige Grünstadter Spieler Marc Lautenschläger eindringlich gewarnt. Nach einem Eckball von Akten stand der zwölf Minuten zuvor für den angeschlagenen Florian Bauer eingewechselte Sabri Abichou goldrichtig und traf aus kurzer Distanz (86.). In der Schlussminute ging ein Freistoß von Akten an Freund und Feind vorbei ins hintere Eck, doch der Treffer zählte nicht. Der gut leitende Schiedsrichter Hausen hatte eine Regelwidrigkeit gesehen. Mit diesem Auswärtssieg hat der TuS Rüssingen die Tür zur Verbandsliga weit aufgestoßen. Heute, 17 Uhr, muss die Mannschaft nur noch durchgehen.

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