Bad Dürkheim Konfirmanden pflanzen Christbäume: Was das der Umwelt bringen soll

Greta Gansert, Ailien Götz und Svenja Hinrichs haben Spaß beim Pflanzen (von links).
Greta Gansert, Ailien Götz und Svenja Hinrichs haben Spaß beim Pflanzen (von links).

Mit 45 Jugendlichen war der Kirchheimer Klaus-Dieter Fritz von der Evangelischen Jugendzentrale Bad Dürkheim am Samstag im Ruheforst. Die Jungen und Mädchen sollten Bäume pflanzen. Eine Aktion mit verschiedenen Vorteilen.

Am Rande des Ruheforstes in Bad Dürkheim gibt es eine Fläche, auf der Nordmanntannen für den Christbaumverkauf angepflanzt werden. Dort fanden sich unter Begleitung der Försterin Annette Bleh, die für das Revier Drachenfels verantwortlich ist, die Konfirmanden und Präparanden aus Kirchheim, Battenberg, Freinsheim, Dackenheim und Bad Dürkheim ein. „Wir wollen etwas für die Umwelt machen und haben dabei richtig Spaß“, sagt Greta Gansert.

Aktion zählt für die Konfirmation

Gemeinsam mit ihrer Freundin Ailien Götz hat die 14-Jährige schon rund zehn Jungpflanzen gesetzt. „Es ist schön, etwas an der frischen Luft zu machen“, meint Ailien. Auch die 13-jährige Svenja Hinrichs ist da. „Natürlich gibt es auch einen Strich für die Teilnahme an einer Aktivität auf dem Weg zur Konfirmation“, verrät sie. Allerdings sei das nicht der Hauptgrund für sie zu kommen. Konstantin Csenda ist einfach dabei, weil er gerade Zeit gehabt habe „und nichts anderes zu tun“. Nun buddelt er mit seinem Freund Florian Lach das nächste Bäumchen ein. Der evangelische Jugendreferent Klaus-Dieter Fritz erläutert: „Im Dekanats-Sprecherkreis haben wir beraten, welche Aktivität wir mit den Jugendlichen zusammen machen könnten, die sich am meisten auf die Umwelt auswirkt. Dabei hat die Baumpflanzaktion das Rennen gemacht.“

Doch dieses Projekt ist keineswegs das einzige, das für die Konfirmanden und Präparanden angeboten wird. „Es wird demnächst eine Müllsammelaktion geben, an der wir teilnehmen.“ Auch sei die Wochenendfreizeit „Medial“ im Programm, bei der auf dem Aschbacherhof in Trippstadt unter anderem Workshops zum kreativen Umgang mit Sozialen Medien und das Drehen von Videoclips vorgesehen sind. „Auch Teamer-Schulungen bieten wir – für Jugendliche, die gerne Gruppenleitungen übernehmen möchten“, so Fritz.

Markierungen mit der Spraydose

In der Zwischenzeit sind die Jugendlichen kräftig am Werk. Die Försterin hat mit einer Spraydose die Stellen markiert, an denen die Bäume gepflanzt werden sollen und leitet die Mädchen und Jungen an. Die Jungpflanzen sollten tief genug, aber nicht zu tief in den Boden gesetzt werden und dann müsse die Erde ordentlich festgedrückt werden, damit die Bäumchen Halt bekommen. 1000 Setzlinge warten darauf, eingepflanzt zu werden.

Sie stammen von einer Fair-Trees-Baumschule in Dänemark. „Fair-Tree heißt in diesem Fall, dass bereits die Arbeiter, die die Samen der Bäume gesammelt haben, fair bezahlt wurden“, erklärt sie und ergänzt: „Die meisten Samen der Nordmanntannen kommen aus Osteuropa und auf diesem Gelände hier pflanzen wir nur Nordmanntannen an“, so Bleh.

In zehn bis 15 Jahren sind sie erntereif

Sie sei überrascht, wie engagiert und aktiv die Jugendlichen dabei seien. In der Vorweihnachtszeit findet auf dem Gelände ein Christbaumverkauf zum Selberschlagen statt. „Es braucht rund zehn bis 15 Jahre, bis ein Baum mit einer Höhe von 1,60 bis zwei Meter herangewachsen ist“, weiß die Fachfrau. Dann könne er gefällt werden. Die Aktion mit den Jugendlichen habe noch einen weiteren Vorteil: Sie spart Geld.

Bleh sagt: „Normalerweise hätten wir eine Firma beauftragen müssen, die die ganzen Bäume einpflanzt. Das nehmen uns jetzt zumindest teilweise die fleißigen Jugendlichen ab.“ Das Fachunternehmen müsse dann nur noch die restlichen Jungpflanzen setzen, die an dem Aktionstag nicht in die Erde gekommen sind.

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