Grünstadt Kleinod soll zur Baustelle werden

Die Dreifaltigkeitskirche in Speyer entstand von 1701 bis 1717 als erstes öffentliches Gebäude nach der Zerstörung der Stadt im Pfälzischen Erbfolgekrieg. Spätestens Ende des Jahres schließt sie wegen Sanierung bis 2017. Der Bauverein wartet noch auf verbindliche Zuschusszusagen.

Wenn die Renovierungsarbeiten im Innern der Dreifaltigkeitskirche nicht im Januar 2015 beginnen, wird die Fertigstellung bis zum 300. Geburtstag der Kirche nicht zu schaffen sein. Davon ist Henri Franck, Vorsitzender des Bauvereins Dreifaltigkeitskirche Speyer und Präsident der Synode der Evangelischen Kirche der Pfalz, überzeugt. Der Geburtstag der Kirche steht fest: Es ist der 300. Jahrestag ihrer Einweihung und zugleich der 500. Jahrestag des Thesenanschlags Martin Luthers in Wittenberg: der Reformationstag am 31. Oktober 2017.

Allerdings wartet der Bauverein noch immer auf die Zusagen für die Zuschüsse von Bund, Land und Stadt. Die rund 3300 Mitglieder zählende Kirchengemeinde kann die Finanzierung aus eigener Kraft nicht stemmen. Der Bauverein rechnet mit Kosten für die Innenrenovierung des barocken Kleinods in Höhe von 3,2 Millionen Euro: 1,9 Millionen Euro für die Restaurierung der Emporen- und Deckenbilder, 900.000 Euro für die Orgel und 400.000 Euro für die Holzarbeiten. Die Arbeiten an Dach, Fassade und Fenstern in den vergangenen Jahren haben bereits 1,2 Millionen Euro gekostet. Franck setzt darauf, dass Bund, Land, Kommune und Landeskirche jeweils zehn Prozent der Kosten aufbringen und der Bauverein 20 Prozent beisteuern kann. Der Rest von 40 Prozent soll aus Mitteln der Evangelischen Kirche in Deutschland für die Lutherdekade und der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz kommen. Dafür muss die Aufnahme der Kirche in die Liste der Denkmäler von nationaler Bedeutung betrieben werden. Rotary Speyer veranstaltet zugunsten der Sanierung Galakonzerte, das nächste am 31. Januar, 20 Uhr, in der Dreifaltigkeitskirche. (mez)

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