Grünstadt Kinobetreiber denken über Anbau nach

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Grünstadt. Sehr zufrieden zeigen sich die Geschäftsführer der Filmwelt Grünstadt, Oliver Lebert und Alexander Cyron, beim Rückblick auf das erste Betriebsjahr. Das am 2. Juli 2015 eröffnete Lichtspielhaus auf dem Didiergelände hat mehr Besucher angelockt als erwartet. Die beiden sind sogar so positiv gestimmt, dass sie schon jetzt, zwölf Monate nach ihrer 4,7-Millionen-Euro-Investition, darüber nachdenken, anzubauen.

Langfristig ist angedacht, zwei weitere Kinosäle zu errichten, wie Lebert verrät. „Wir müssen schauen, dass wir die Attraktivität und die Programmvielfalt erhalten“, sagt er. Derzeit müssten Filme oft zu früh abgesetzt werden, um wieder Leinwände für neue Produkte frei zu haben. Aufgrund dieser Überlegungen habe man bislang davon abgesehen, den ursprünglich für diesen Sommer geplanten Open-Air-Bereich umzusetzen. Beim Neubau habe man bereits die Weichen für eine eventuelle künftige Erweiterung gestellt. „Im ersten Betriebsjahr hatten wir mit 105.000 bis 110.000 Gästen gerechnet. Am 30. Juni hatten wir aber 128.000 Tickets verkauft“, berichtet Lebert. Und die Verteilung deute auf einen positiven Trend hin. „In der Regel sind die ersten sechs Monate eines Jahres schwächer als die zweiten, aber wir hatten im ersten Halbjahr 2016 mehr Besucher als im zweiten Halbjahr 2015“, erläutert er. Insofern gingen er und sein Kompagnon davon aus, dass das laufende Jahr insgesamt die 130.000er-Grenze knacken wird, ergänzt Cyron. Der absolute Renner der vergangenen Monate war „Star Wars – das Erwachen der Macht“ mit allein 11.000 Besuchern. Jeweils 7000 bis 8000 Leute haben sich in der Filmwelt „Minions“, „Fack ju Göhte II“ und „James Bond: Spectre“ angesehen. Auf gute Resonanz sind laut Lebert auch die Übertragungen großer Ballett- oder Opernaufführungen gestoßen, etwa aus dem Bolshoi-Theater Moskau oder der Mailänder Scala. Durchschnittlich 100 Kulturinteressierte seien gekommen. „Wir wollen diesen Bereich in Richtung exklusive Eventabende ausbauen“, kündigt der Geschäftsführer an. Ab Oktober sollen solche Übertragungen im Sinne einer gemütlicheren Atmosphäre in kleineren Sälen gezeigt werden und in den Pausen wird es Sekt und Häppchen wie im richtigen Theater geben. Nach kurzen Anlaufschwierigkeiten hat sich auch das angeschlossene Restaurant bestens entwickelt. „Normalerweise geht man davon aus, dass es drei Jahre dauert, bis ein neues Lokal läuft. Das Didier’s trägt sich aber schon jetzt selbst“, freut sich Lebert. Gern anbieten würden Lebert und Cyron Lesungen mit passenden Menüs oder mal ein Jazzfrühstück. Weil ihnen bisher aber die Zeit fehlt, um besondere Veranstaltungen zu organisieren, haben sie sich Unterstützung geholt. Zum 1. August wurde das Leitungsteam, das derzeit aus den Geschäftsführern sowie Thomas Hanauer (Kino) und Christoph Latzko (Gastronomie) besteht, um eine Festangestellte erweitert. Frederike Scherr, mit Betriebswirtschaftsstudium und Marketing-Ausbildung bei 20th Century Fox sowie langjähriger Erfahrung im Kino und in einer Werbeagentur, soll unter anderem den Bereich Marketing in die Hand nehmen. Insgesamt sind in der Filmwelt Grünstadt rund 50 Mitarbeiter beschäftigt, die meisten davon in Teilzeit: je 22 in Restaurant und Kino sowie ein halbes Dutzend in der Reinigung. termin: Kino Kulinaria Anlässlich der Premiere von „Antonio, ihm schmeckt’s nicht“ lädt die Filmwelt Grünstadt am Donnerstag, 18. August, zu Kino Kulinaria mit italienischer Pasta und Pfälzer Weinen ein. Es gibt zwei Vorstellungen, (19/20.30 Uhr). Tickets unter www.filmwelt-gruenstadt.de. |abf

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