Grünstadt Junges KSV-Team zeigt gute Ansätze

GRÜNSTADT. Es war eigentlich ein hervorragender Einstand für den KSV Grünstadt zum Auftakt der Gewichtheber-Regionalliga. Mit 385,6 Relativpunkten wurde die Bestleistung aus der Vorsaison um mehr als 20 Zähler überboten. Trotzdem reichte es auswärts beim starken ASC Zeilsheim nur zu einem Teilerfolg. Das Reißen konnte Grünstadt zwar für sich entscheiden, hatte dann aber im Stoßen und in der Gesamtwertung das Nachsehen. Die Hessen erzielten 411,0 Relativpunkte und gewannen mit 2:1.

Vor der Veranstaltung saß John Attilo nachdenklich auf den Zuschauerplätzen und beobachtete auf der Anzeigetafel, wie Namen, Körpergewichte und Lasten der Anfangsversuche eingetragen wurden. „Ich glaube, unsere Gegner werden heute 400 Punkte machen“, orakelte der Trainer der KSV-Staffel. Schon die Vorschau in der Frankfurter Presse ließ vermuten, das der ASC Zeilsheim sehr gut aufgestellt ist. Obwohl einige Sportler wegen Urlaub, Studium oder Verletzung fehlten, hatte man offensichtlich keine Probleme mit der Teamaufstellung. „Mit vier Frauen werden sie auf jeden Fall das Reißen gewinnen“, vermutete Attilo. In diesem Punkt sollte er allerdings nicht Recht behalten. Die erste Gruppe besetzte der KSV Grünstadt mit den Nachwuchshebern Nik Hammer, Padou Izere Shima und Carolin Dauth. Nur Hammer blieb mit 73 Kilogramm etwas unter seinen Möglichkeiten, die anderen kamen mit je drei gültigen Versuchen fast an ihre Bestmarken heran. Jedoch hatte Zeilsheim da bereits einen Vorsprung von 18,5 Punkten. Dann kam die zweite Gruppe an die Reihe – für den KSV mit den „Rückkehrern“ Steffen Schneider und Joshua Attilo. Schneider brachte 75 Kilo zur Hochstrecke – fast so viel wie vor zwei Jahren, als er regelmäßig im Einsatz war. Attilo überbot seinen im April 2013 aufgestellten Rekord sogar um 13 Kilo. Nachdem auch Patrick Drews zwei gültige Versuche absolviert hatte, wurde es spannend, denn der Abstand verringerte sich zusehends. Der Unterschied betrug nur noch drei Punkte. Für die Grünstadter Coaches gab es nun eine einzige logische Konsequenz: Steigerung von 100 auf 104 Kilogramm und somit Einstellung der persönlichen Bestleistung. Das geht nicht immer gut – doch Drews zeigte Nervenstärke, schaffte die Last, Grünstadt überholte Zeilsheim und gewann das Reißen mit 137 zu 136 Relativpunkten. „Damit habe ich nicht gerechnet“, so John Attilo. Er ersetzte im anschließenden Stoßen aus taktischen Gründen Nik Hammer durch Sebastian Eich, der mit 120 Kilo eine überzeugende Vorstellung bot. Nach der ersten Gruppe hatten die Gastgeber wieder einen Vorsprung von über 20 Punkten – dieses Mal blieb es dabei. Obwohl alle KSV’ler tadellose Versuche auf die Plattform zauberten und nur knapp unter ihren eigenen Rekorden blieben, lag es vor allem an den beiden Zeilsheimer Herren, die sich in dieser Disziplin besser präsentierten als vorher im Reißen. Die Betreuer Axel Wenz und John Attilo waren trotzdem begeistert von ihrem Team: „Jeder hat heute seine individuellen Erwartungen übertroffen. Steffen Schneider besitzt genug Potenzial, um sich weiter zu verbessern und Joshua Attilo schaffte die Norm für die deutschen Meisterschaften.“ Er steigerte sein Zweikampf-Ergebnis um immerhin 25 Kilogramm, legte inzwischen allerdings auch etwas an Körpergewicht zu. Ende Oktober wird er dann in Chemnitz in der Klasse bis 77 Kilo an den Start gehen und dort unter anderem auf seinen Mannschaftskollegen Patrick Drews treffen. Vorher steht aber am 10. Oktober noch der erste Heim-Wettkampf gegen Hostenbach an. (atm) Zahlenspiegel Padou Izere Shima: 53 Kilo Reißen/67 Kilo Stoßen/120 Kilo Zweikampf (60 Relativpunkte); Carolin Dauth: 57/65/122 (69); Steffen Schneider: 75/98/173 (52); Patrick Drews: 104/125/229 (88); Joshua Attilo: 96/115/211 (68)Nik Hammer: 73/-/- (11); Sebastian Eich: -/120/- (37,6)

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