Grünstadt Junge Forscher überraschen

Mit einem selbst entwickelten Roboter, basierend auf dem Lego-Bausystem Mindstorms, das auch neueste Technologie enthält, haben die Brüder Franek und Tymek Wozniak (Carlsberg) mit ihrem Freund Lars Goll (Quirnheim) den fünften Platz im Deutschlandfinale der World Robot Olympiad (WRO) in Dortmund ergattert und sich die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Katar gesichert.

Als sie die Kita Kinderkiste in Carlsberg besuchten, spielten sie mit Duplo. Im Grundschulalter stiegen sie auf Lego um, 2013 auf Lego Mindstorms. Inzwischen sind Lars (zwölf), Franek (zwölf) und Tymek (zehn) richtige Cracks. Beim Deutschlandfinale in Dortmund, dem größten WRO-Turnier in Europa mit mehr als 100 Mannschaften, ist das Trio unter dem Namen „3 Robos“ in der Open Category Fünfter geworden. Das Trio präsentierte einen Roboter, der alte Bergwerke erkunden kann, in die Menschen aufgrund von (Einsturz-)Gefahren nicht mehr hineingehen können. Die drei zeigten an und in einem selbst gebauten Minen-Modell aus Holz und Papier, wie das mit Sensoren ausgestattete, computergesteuerte Kettenfahrzeug die Stollen kartografiert und so bei der Erstellung fehlender Pläne hilft. Auch findet es verbliebene Ressourcen. Damit sich der Roboter nicht verirrt und wirklich alles abtastet, ist er so programmiert, dass er auf seinem Weg durch die rauen Gänge stets an der rechten Seite entlangfährt. Die dabei gesammelten Daten schickt er per Bluetooth an eine Basisstation – ebenfalls aus Legosteinen – , die das Trio auf seinem Mini-Bergwerk errichtet hat. Zur Weltmeisterschaft soll der Roboter noch verfeinert werden. Platz fünf ist ein erstaunliches Ergebnis für ein Privat-Team aus zwei Sechst- und einem Viertklässler. Denn die Gruppen werden altersklassenübergreifend bewertet, deshalb mussten sich die drei mit bis zu 19 Jahre alten Jugendlichen und Mannschaften aus Gymnasien oder dem Schülerforschungszentrum coolMINT in Paderborn messen. Wie sind sie bei der Umsetzung ihres Projektes vorgegangen? Franek: „Erst haben wir überlegt, wo der Roboter fahren soll, etwa im Meer oder im Gebirge, und recherchiert, welche Rohstoffe jeweils zu erwarten sind.“ Lars ergänzt, dass man sich dann auf Minen geeinigt und die Weiße Grube in Imsbach besucht habe. Wissenschaftliche Artikel wurden gelesen, unzählige Notizen festgehalten. Dann wurden die Legosteine aufeinandergesetzt. Bei der Programmierung hat Vater Filip Wozniak, der Informatiker ist, geholfen. „Das hat Monate gedauert, zwischendurch wollten wir schon aufgeben“, erzählt er. Letztendlich müssen die drei Schüler jeden Schritt nachvollziehen und der Jury erklären können. Vater Klaus Goll, Systemdesigner bei Juwi, griff beim Bau des Minen-Modells zur Kreissäge. Für die Weltmeisterschaft Anfang November wollen sich die Väter Sonderurlaub nehmen. Sie hoffen, dass ihre Kinder für dieses einmalige Ereignis schulfrei bekommen. Ihre größte Sorge ist aber die Finanzierung. Immerhin werden Flug und Aufenthalt für die drei Jungen und zwei Begleitpersonen rund 8000 Euro kosten. „Bisher haben wir erst 750 Euro zusammen. Aber die Möglichkeit, dort anzutreten, ist eine Riesenchance und eine enorme Auszeichnung für die Kinder, denn sie werden mit 19 weiteren Teams Deutschland vertreten“, sagt Klaus Goll. Eine große Herausforderung sei es, die gesamte Technik ausschließlich auf Englisch erläutern zu müssen. „Sie werden jede Menge Erfahrungen sammeln“, fügt Filip Wozniak hinzu. (abf) INFO www.facebook.com/die3robos. Auf der Seite gibt es auch Videos.

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