Grünstadt Jugendarbeit köchelt auf Sparflamme

Der Trägerverein für Offene Jugendarbeit der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim hat eine neue Betreuerin eingestellt. Marie Sophie Hoberg hat eine halbe Stelle und ist für die Jugendzentren (Juz) in Carlsberg und Wattenheim zuständig. „Wir suchen händeringend nach Fachpersonal“, sagt die VG-Beigeordnete und Gleichstellungsbeauftragte Petra Schaller.

Derzeit sind die Öffnungszeiten der Juz eingeschränkt. Jugendpflegerin Manuela Hochadel, die mit viel Einsatzbereitschaft und Enthusiasmus ihrer Arbeit nachgegangen sei, komme aufgrund ihrer Schwangerschaft erst im Januar 2016 wieder. Möglichst schnell soll eine Vollzeit-Vertretung die Lücke schließen, die Ausschreibung läuft. „Doch in der Berufssparte ist es sehr schwierig, jemanden zu finden“, so Schaller. Hoberg kann ihre halbe Stelle nicht auf eine ganze ausweiten: „Ich fange jetzt in Koblenz ein Fernstudium zum Master in Sozialer Arbeit an“, erklärt die 24-Jährige. Unterstützt wird die Westfälin dreimal wöchentlich für ein paar Stunden von einer Honorarkraft. „Gern hätten wir noch ein oder zwei mehr“, sagt Schaller. Als Helfer bewerben könnten sich beispielsweise auch junge Leute, die sich bei einem Praktikum orientieren möchten. Der Bedarf an guter Jugendarbeit sei groß. Mit der Einrichtung des dritten Jugendtreffs in Hettenleidelheim ist der Trägerverein jedoch noch nicht weiter. „Wir haben schon viele Gespräche geführt, aber es gibt einfach keine Räumlichkeiten“, berichtet die Gleichstellungsbeauftragte. In die beiden vorhandenen Juz – Carlsberg wurde im Oktober 2013 wiedereröffnet, Wattenheim im Mai dieses Jahres – kämen im Durchschnitt jeden Tag 15 bis 20 Jungen und Mädchen. Die Verteilung ist allerdings recht unterschiedlich, auch hinsichtlich der Altersstruktur. Wie Hoberg erzählt, treffen sich in Wattenheim überwiegend die Jüngeren, in Carlsberg die Älteren. Sie will sich deshalb gezielt in der Grundschule Am Atzenberg vorstellen und Kinder werben. Jeden Dienstag wird im Carlsberger Jugendzentrum gesund gekocht, wobei Hoberg die Arbeit mit ihrem Hobby verbindet. Donnerstags wird in den Räumen „Auf dem Forst“ gebastelt, mittwochs in Wattenheim. „In der Vorweihnachtszeit wollen wir uns am Adventsmarkt in Hertlingshausen beteiligen und dafür auch Dinge aus Holz herstellen“, kündigt Hoberg an. Hochadel, die gern schreinert und einen Sägeschein hat, hilft laut Schaller gegenwärtig so gut es geht von daheim aus. „Sie fertigt zum Beispiel Schablonen an.“ Nachdem das zweiwöchige Sommerfreizeitprogramm sehr gut angenommen wurde – nach Auskunft von Petra Schaller gab es mehr Anmeldungen als Plätze –, wird auch in den Herbstferien etwas angeboten. Wegen der angespannten Personalsituation aber vermutlich nur in Form von Workshops. Hoberg schwebt vor, mit den Kindern und Jugendlichen zu nähen, vielleicht Loops und Schlüsselbänder. (abf)

x