Grünstadt Ins Bällebad tauchen und die Rampe hinuntersausen

Hatten viel Spaß beim Sport- und Spielfest der TSG Grünstadt, Christina Schneidt mit ihren Kindern Flora (links) und Luca.
Hatten viel Spaß beim Sport- und Spielfest der TSG Grünstadt, Christina Schneidt mit ihren Kindern Flora (links) und Luca.

Auf eine gute Resonanz gestoßen ist nach zweijähriger Pause das Sport- und Spielfest der TSG Grünstadt. In der Manfred-Kippler-Halle waren mehr als 20 kleinere und größere Stationen aufgebaut, an denen Kinder mit ihren Eltern, mit Oma und Opa oder auch mit Freunden Spaß haben konnten. Für den Sommer ist eine XXL-Version geplant.

Seit 2010 lädt die TSG Grünstadt jeweils über ein Wochenende im Januar ins „größte Spielzimmer der Stadt“ ein. Die zweitägige Veranstaltung ist als Familienfest konzipiert: Jung und Alt sollen zusammen ein paar schöne Stunden in der Manfred-Kippler-Halle verbringen. Selbstverständlich unterstützen die Erwachsenen die Kinder, sodass gar nicht viel Aufsichtspersonal vonseiten des Vereins benötigt wird. „Insgesamt 20 Helfer reichen“, sagt Frank Drews, Technischer Leiter bei der TSG und maßgeblicher Organisator.

Drei Leute geben gespendeten Kuchen aus und schenken Kaffee ein. Weitere Ehrenamtliche sind nur dort im Einsatz, wo die Begleitpersonen der kleinen Besucher überfordert wären. Etwa an der Rampe, die auf einem Hund (ein Brett auf Rollen) hinabgesaust werden kann. Hier steht Corinna Weise, die bei der TSG Reha-Sport leitet. Es sei phänomenal und widerspreche der Physik, sagt sie, „aber die leichtesten Kinder kriegen den größten Schwung“.

Ein „schönes Event“

Gerade legt sich ein Mädchen ganz beherzt bäuchlings auf den Hund und mit dem Kopf voran geht es jauchzend nach unten. Die Kleine macht das offensichtlich nicht zum ersten Mal. Für den vierjährigen Till dagegen ist es Premiere und entsprechend vorsichtig tastet er sich an die Sache heran. Weise zeigt ihm, wie er sich am besten auf das Brett setzt, um die Spur zu halten. Zuvor sei Till auf verschiedenen Gefährten durch die Halle gedüst, erzählt der Vater Eric Baur. Der Göllheimer lobt das Spielfest, auf dem er mit seiner Frau und seinen Kindern erstmals ist, als „schönes Event“.

Derweil setzt Weise den nächsten Hund auf die Rampe, hinter der sich permanent eine Warteschlange bildet. Auch wenn die stundenlange Betreuung der Station anstrengend ist, genießt sie ihren Einsatz, wie die 53-Jährige versichert.

Luca mag die Tischtennisplatte

Nebenan versucht die zwei Lenze zählende Flora mit Hilfe ihres großen Bruders Luca ein Bällchen in einen niedrig hängenden Korb zu werfen. Der Elfjährige mag hier am liebsten die Tischtennisplatte. So klare Präferenzen hat seine Schwester Marie (acht) nicht: „Mir gefällt alles.“ Auch die Mutter Christina Schneidt aus Kleinkarlbach findet das gesamte Angebot gut. „Das ist toll hier“, meint sie. Ob groß oder klein, jedes Kind könne einfach mal etwas ausprobieren und eigene Talente entdecken. Jetzt geht sie mit Flora und Luca an einen Mini-Tischkicker, der auf einem Kasten steht.

Später will Schneidt mit ihrer jüngsten Tochter noch in die erste Etage gucken. Dort oben ist der Kleinkindbereich. Ein Winzling hockt gerade im Bällebad, ein Blondschopf flitzt mit einem Bobbycar über den glatten Fußboden. Julian (zwei) baut zusammen mit seinen Eltern Verena und Mathias Pitschmann aus Asselheim eine Murmelbahn auf. Die kleine Familie wurde von einer Nachbarin auf das Spielfest aufmerksam gemacht und ist nun zum ersten Mal da. Die Grünstadterin Ludmilla Moritz gesellt sich mit ihrem Nachwuchs dazu. Töchterchen Linda ist sofort mit Spaß dabei. Da fällt den drei Erwachsenen auf, dass sie sich noch von früher aus der Krabbelgruppe kennen und beginnen, sich angeregt zu unterhalten.

Von Anfang an dabei

Unten erklärt Eckhard Weber einem Mädchen eine Übung am Reck. Für den 84-Jährigen ist die TSG so etwas wie eine zweite Heimat. Seit 1953 ist er mit dem Verein verbunden und selbstverständlich engagiert er sich auch von Anfang an beim Spielfest. „Wir haben nahtlos an die Resonanz von 2020 anknüpfen können“, stellt er beim Blick in die Halle zufrieden fest. Weber erzählt, dass etliche ehemalige TSG-Sportler jetzt mit ihren Sprösslingen kämen, „auch wenn sie gar nicht mehr in Grünstadt wohnen“.

An langen Tischen in der Mitte des Raumes laufen einige Schach-Partien. Ein Grundschüler klettert behände ein langes Seil empor bis zur Hallendecke, andere Kinder erklimmen einen Mattenstapel oder entspannen sich in der Nestschaukel. „Im Sommer wollen wir das Ganze ins Rudolf-Harbig-Stadion verlagern und versuchen, möglichst alle zwölf Grünstadter Sportvereine ins Boot zu holen“, kündigt Drews, der auch im Vorstand des Stadtsportverbands sitzt, den „größten Spielplatz Grünstadts“ an.

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