Grünstadt In aller Welt zuhause

Berlin, Australien, Amerika oder die ganze Welt – die Beez können gar nicht richtig sagen, was ihre eigentliche Heimat ist. Offiziell heißen sie „The Beez from Berlin“, ihr eigentliches Zuhause ist aber kaum auszumachen. Die vier Musiker spielen weltweit. Heute, ab 19 Uhr, spielen sie in Bockenheim im Weingut Benß.

Wie man den Stil der Musik nennen könnte, weiß Akkordeonistin Deta Cordelia Rayner auch nicht. „Das ist die schwierigste Frage der Welt“, findet sie. Am ehesten treffe die Bezeichnung „Musikalischer Gemischtwarenhandel“ zu. Genauer gesagt lässt es sich am besten mit australischer und amerikanischer Folklore mit Rock-Pop-Einflüssen der Berliner Szene, gepaart mit kabarettistischen Einlagen, umschreiben. Das musikalische Spektrum verteilt sich also ebenso wie die Herkunft der vier Musiker: Deta Cordelia Rayner stammt aus Berlin-Kreuzberg, Gitarrist Rob Rayner aus Sydney, Banjonist Peter D´Elia aus San Francisco und Bassistin Juliane „Julischka“ Schröder aus einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern. Einen gewissen Bekanntheitsgrad haben die Beez bereits in Rayners Heimat Australien. Hier traten sie in der Fernsehsendung „Spicks and Specks“ auf, bei der Promis verfremdete Musiktitel erkennen müssen, um Punkte zu sammeln. Die Australien-Tour, die bereits zum vierten Mal gemacht wurde, wird immer in die Wintermonate gelegt, denn dann ist auf der Südhalbkugel Sommer. In Deutschland hatte die singende Reisetruppe ihren größten Hit in Zusammenarbeit mit der Komikerin Hella von Sinnen. Sie besingen darin die Melodie einer Warteschleife: „Ich bin die Warteschleife und ich bin endlos lang...“ In einigen Telefonanlagen ist der Titel am Ende tatsächlich gelandet wie zum Beispiel vor einigen Jahren in der Tickethotline des BKA-Theaters in Berlin. Vor allem zeichnen sich die Beez durch eine einzigartige Live-Performance aus. Keiner der vier ist Hauptsänger, keiner reiner Instrumentalist. Bei jedem Titel übernimmt ein anderes Mitglied der Truppe die Funktion des Frontmanns. „Es ist doch langweilig, wenn nur einer den ganzen Abend singt“, findet Deta Rayner. Bei aller Abwechslung geht jedoch nie der Charakter verloren. Dieser verleiht den Songs das nötige Leben, das sie brauchen, um zu dem zu werden, was sie sind: Ungezwungene, kabarettartige Pop-Folklore, die locker, leicht und anregend daherkommt – ob in Australien, den Staaten, Berlin oder in Bockenheim. (tbss)

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