Grünstadt Im Juli soll Kunstrasen bespielbar sein

David Laux, Sebastian Sanna und Reinhard Fischer (von links) packen beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes mit an.
David Laux, Sebastian Sanna und Reinhard Fischer (von links) packen beim Bau des neuen Kunstrasenplatzes mit an.

Der langersehnte Kunstrasenplatz auf dem Sportgelände des TSV Carlsberg nimmt Formen an. Nach dem offiziellen ersten Spatenstich im Februar ist schon eine Menge passiert – vieles in Eigenleistung. „Durchschnittlich zehn bis 15 ehrenamtliche Helfer, in der Regel Fußballer, legen an den Wochenenden tatkräftig Hand an“, berichtet der Vereinsvorsitzende, Christian Mombaur, über den Fortschritt bei der Umsetzung des rund 375.000 Euro teuren Projektes. Auch unter der Woche werde gearbeitet. Jeweils eine Handvoll Freiwilliger sei dann unter Leitung seines langjährigen Amtsvorgängers und jetzigen Stellvertreters Peter Schakewitsch auf dem Platz. Zunächst musste der alte Tennenbelag abgetragen werden. „Das Material wird zur Nivellierung des Geländes und zum Ausbessern von Feldwegen verwendet“, so Mombaur. Anschließend sei eine Drainage gelegt worden. „Jetzt sind wir gerade mit dem Setzen von Kantsteinen beschäftigt“, erläutert er. Parallel dazu habe vor zirka drei Wochen die von der Ortsgemeinde beauftragte Fachfirma Gotec aus Weil am Rhein mit dem Verlegen des Kunstrasens begonnen. „60 Prozent des Platzes ist bereits grün“, sagt Mombaur, der schätzt, dass der Rest Ende dieser Woche erledigt ist. Dann werden Quarzsand und Korkschnipsel aufgebracht und zwischen die Halme eingearbeitet. Wie berichtet, hatte sich der TSV auf seinem Fußballfeld gegen das sonst übliche Gummigranulat entschieden. Und das, obwohl dieses umweltfreundliche Streugut vom Sportbund nicht bezuschusst wird. Kork als Streugut bietet dem TSV mehrere Vorteile „Kork ist nicht nur 10.000 Euro billiger, sondern auch eine nachhaltige Alternative, die bei Hitze im Sommer weder verklumpt noch stinkt.“ Von der Kunststoff-Lobby werde zwar immer behauptet, dass Kork bei Starkregen vom Platz gespült werde, aber das passiere auch mit dem Gummi. „Dann wird das Material eben wieder zurück auf den Rasen gekehrt“, so der Vorsitzende. Training lief wegen der Platzverhältnisse bislang außerhalb Bis der Platz bespielbar ist, wird es nach Mombaurs Einschätzung bis zur zweiten Juli-Woche dauern. „Wir haben dann allerdings noch eine ganze Menge zu tun. Hauptsächlich müssen wir rund 1000 Quadratmeter pflastern.“ Zum Glück, betont Mombaur, seien viele Fußballer Handwerker oder zumindest handwerklich begabt. Zufrieden stellt er fest: „Wir sind im Zeit- und Kostenrahmen.“ Laut Bürgermeister Werner Majunke (CDU) wäre eine Sanierung des Aschenplatzes nicht sinnvoll gewesen. Zum einen, weil Tennenbelag nicht bei jedem Wetter genutzt werden kann, zum anderen weil auf dem Hartplatz kaum jemand spielen wollte. „Mehr als 40 Kinder und Jugendliche aus Carlsberg absolvieren ihr Training wegen der Platzverhältnisse außerhalb“, begründet der Ortschef, weshalb seit 2012 alljährlich ein Antrag auf Landeszuwendungen zur Umwandlung in ein Kunstrasenfeld gestellt worden ist. Im vergangenen Jahr hat Mainz 105.000 Euro als Förderung zugesagt. Zirka 100.000 Euro bringt die Ortsgemeinde als Eigentümerin des Sportgeländes am Wasserturm auf. Den größten Brocken tragen aber die Bürger in Form von Eigenleistung und Spenden, wobei der extra für die Erfüllung des Traums vom ganzjährig bespielbaren Feld gegründete Förderverein Carlsberg-Hertlingshausen (FCH) auch einen Teil beisteuert. Kreisverwaltung genehmigt Förderverein Straßensammlungen „In den nächsten Wochen finden unter der Schirmherrschaft des FCH von der Kreisverwaltung genehmigte Straßensammlungen statt“, sagt Majunke. Das neue Fußballfeld wirft seine Schatten bereits voraus, wie TSV-Vorsitzender Mombaur erzählt: „Die C-, D-, E- und F-Junioren des JFV Leiningerland, die bislang in Altleiningen und Hettenleidelheim spielen, haben sich für ihr Training ab 2020 bei uns angemeldet.“

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