Carlsberg Große Trauer um Peter Schakewitsch

Typisch: Peter Schakewitsch mit Schubkarre.
Typisch: Peter Schakewitsch mit Schubkarre.

Peter Schakewitsch ist nach schwerer Krankheit am Mittwoch verstorben. Der Sozialdemokrat hat sich viele Jahrzehnte mit überdurchschnittlichem Engagement ehrenamtlich für die Gemeinschaft eingesetzt – ob in der Kommunalpolitik oder im Sport. Er wurde 79 Jahre alt.

Auf die Nachricht, dass Peter Schakewitsch am Mittwochmittag seiner Krebserkrankung erlegen ist, sagt der Vorsitzende des TSV Carlsberg, Christian Mombaur: „Wir sind alle sehr mitgenommen. Mit Peter verlieren wir jemanden, der immer angepackt, stets in Lösungen und nie in Problemen gedacht hat und dem der Verein vor anderen Interessen stand.“ Schakewitsch, der am 13. Dezember 1942 in Mölsheim geboren wurde und 1955 nach Carlsberg zog, trat am 1. Januar 1958 in den TSV ein, zunächst als Fußballer.

Ab 1970 übernahm er auch ehrenamtliche Aufgaben, „ununterbrochen bis heute“, so Mombaur. 30 Jahre lang war Schakewitsch Hauptausschussmitglied und zwölf Jahre lang Jugendleiter. Ab 1982 leitete er 22 Jahre lang die Abteilung Fußball, erwarb Trainerlizenzen und war Coach. Zum Zweiten Vorsitzenden ließ sich Peter Schakewitsch 2000 wählen, ab 2006 stand er dem Verein bis 2017 vor. Danach war er wieder Stellvertreter. „In Peters Amtszeit fielen wichtige Entscheidungen, etwa der Bau der Photovoltaikanlage 2011 und die Anlage des Kunstrasenplatzes 2019“, sagt Mombaur, für den Schakewitsch der wichtigste Ratgeber war.

Jahrzehntelang im SWFB aktiv

Bereits 1969 hatte dieser die Schiedsrichterausbildung absolviert, war jeweils für eine Dekade Lehrwart, Obmann und schließlich Referee-Beobachter. Im Südwestdeutschen Fußballverband hat er sich mehr als 35 Jahre lang in zahlreichen Funktionen, auch im Vorstand, eingebracht. Von 2000 bis 2021 war er Vorsitzender des Fußballkreises Frankental und dann des Kreises Rhein-Pfalz. Mombaur sagt: „Peter war in seinen Gremienarbeiten im Kreis oder Verband immer die Stimme der kleinen Vereine, für die er immer ein offenes Ohr hatte.“

Ganz besonders habe der Industriemeister für Holz und Kunststoff, der bis zu seiner Pensionierung bei der Justizvollzugsanstalt Frankenthal tätig war, das soziale Gesicht des TSV geprägt: bei der Unterstützung benachteiligter Kinder, in der Flüchtlingshilfe sowie bei der Vermittlung von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen.

Ortsbürgermeister Werner Majunke (CDU) beschreibt Peter Schakewitsch als „im positiven Sinn kritisch und sachorientiert“, was er gesagt habe, „hatte Hand und Fuß“. Der TSV-Ehrenvorsitzende habe maßgeblich mit dazu beigetragen, dass am Wasserturm ein modernes Sportzentrum entstand. „Durch die Eigenleistungen, die er selbst erbrachte und zu denen er andere motivierte, hat er der Ortsgemeinde erhebliche Beträge gespart“, so Majunke, der betont, dass sein Tod ein großer Verlust sei.

Fast 40 Jahre in der SPD

Politisch war Peter Schakewitsch ebenfalls interessiert. Im März 1984 trat er in die SPD ein, fünf Jahre später nahm er die Arbeit als Mitglied des Gemeinderates und diverser Ausschüsse auf. Viele Jahre saß er zudem im Vorstand des SPD-Ortsvereins. In den Gremien sei es ihm immer um die Sache gegangen und er habe alle Argumente sorgfältig abgewägt, sagt Fraktionssprecher Stephan Schenk. „Hitzige Diskussionen hat er mit einem sehr feinen Humor in vernünftige Bahnen lenken können. Das habe ich sehr an ihm gemocht“, so Schenk. Zu Schakewitschs zahlreichen Ehrenämtern zählte auch das des Vorsitzenden des örtlichen Seniorenbeirates von 2004 bis 2009.

2013 wurde dem verheirateten zweifachen Vater und vierfachen Opa die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz verliehen. Laut Jürgen Esser, Büroleiter der Verbandsgemeinde Leiningerland, hat die Verwaltung noch im vergangenen Jahr den TSV Carlsberg bei dessen Antrag unterstützt, Peter Schakewitsch mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland auszuzeichnen. Eine Ehrung war bislang noch nicht erfolgt.

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