Grünstadt Glööckler-Partner wollen Traubenkur

Im Sommer beliebt, im Winter oft wenig besucht: Der Kurpark und das Café Traubenkur.
Im Sommer beliebt, im Winter oft wenig besucht: Der Kurpark und das Café Traubenkur.

Der als Modezar bekannt gewordene Harald Glööckler, der seit dem Jahr 2015 seinen Erstwohnsitz in Kirchheim hat, mischt indirekt im Wettbewerb um einen Pachtvertrag im Café Traubenkur im Dürkheimer Kurpark mit. Das bestätigte eine Sprecherin seiner in Berlin ansässigen Firma Harald Glööckler International GmbH auf Anfrage der RHEINPFALZ.

Am 21. August soll der Dürkheimer Haupt- und Finanzausschuss aus vier konkreten Bewerbern auswählen, wie Dürkheims Erster Beigeordneter Gerde Ester mitteilt. Nehmen wir es gleich vorweg: Es ist nicht zu erwarten, dass Harald Glööckler persönlich demnächst mit Strasssteinen besetzten Käsekuchen im Dürkheimer Kurpark servieren wird. Tatsache ist aber, dass Jochen und Bernd Frey Interesse an der Pachtvergabe des Cafés haben, das seit der Räumung im Spätjahr 2017 leer steht. Die beiden Herren sind nach Auskunft des Unternehmens Harald Glööckler International GmbH Lizenzpartner des 53-Jährigen, des selbst ernannten „Prince of Pompöös“. Nach Rücksprache mit der Geschäftsführung bestätigte eine Sprecherin die Geschäftsbeziehung, wollte aber keine weiteren Angaben zur Identität der Genannten machen. „Über weitere Fakten können wir Ihnen zum gegenwärtigen Zeitpunkt aufgrund laufender Gespräche keine Informationen erteilen“, sagte sie. Der Dürkheimer Beigeordnete Gerd Ester (CDU) bestätigte den Eingang einer Bewerbung eines Unternehmens aus Frankenthal – wohl jenes der Herren Frey. Neben dieser überraschenden Kandidatur wollen noch drei weitere Parteien gerne Pächter im Kurpark werden. Neben den bereits vor einigen Wochen genannten Medienagenten gibt es zwei weitere Bewerber aus der Gastronomie-Szene in der Umgebung. Über 33 Jahre lang hat Viktor Pastetenbecker im Café Traubenkur als Pächter gewirkt, bis die Stadt im Jahr 2016 seinen Vertrag nicht mehr verlängern wollte, um das Gebäude zu sanieren und einen neuen Impuls im Kurpark zu setzen. Dagegen klagte Pastetenbecker, letztlich musste er das Haus räumen. Die Stadtverwaltung sieht das Café Traubenkur im Ensemble mit der zukünftigen Funktion der Brunnenhalle. Gespräche mit der Denkmalpflege hätten ergeben, dass die beiden Seitenflügel den Gastraum erweitern könnten und ein Anbau entstehen darf. Gleichzeitig steigt die Pacht: 2800 Euro will die Stadt verlangen. Dieser Betrag basiere auf Berechnungen des Hotel- und Gaststättenverbandes, rechtfertigte Ester die Summe, die von Pastetenbecker als utopisch bezeichnet wurde. Über die Vergabe will der Haupt- und Finanzausschuss am 21. August entscheiden. Bis es tatsächlich den ersten Käsekuchen gibt, könnte es Frühjahr werden – ob mit oder ohne Strasssteinen.

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