Grünstadt „Froh, wenn der Sonntag rum ist“

Obersülzen. In der Fußball-A-Klasse kommt es am morgigen Sonntag zum Derby: Der SV Obersülzen (14., elf Punkte) empfängt um 14.30 Uhr den TSV Bockenheim (11., 18 Punkte). Beide Teams hatten in der Hinrunde immer wieder mit herben personellen Problemen zu kämpfen – und sind froh, wenn der Spuk erst einmal für ein paar Wochen vorbei ist.

Es scheint wie verhext. Aufsteiger TSV Bockenheim startete so frech und erfolgreich in die Saison, doch seit Mitte September ist bei dem Team von Trainer Nico Schäfer irgendwie der Wurm drin. Von den jüngsten zehn Spielen verlor die Mannschaft sieben, holte dabei keinen einzigen Sieg. „Es gibt einige Gründe, warum die Hinrunde so verlaufen ist wie sie verlaufen ist“, weiß Co-Trainer Patrick Blüm. Urlaube, viele krankheits- und verletzungsbedingte Ausfälle hätten bei der negativen Entwicklung eine Rolle gespielt, die Mannschaft sei einfach nicht eingespielt. Darüber hinaus habe man viele junge Spieler im Kader, die ab und an auch mal eine Pause bräuchten. „Hauptproblem für uns war aber die sehr kurze Sommerpause. Unsere dauerte vom letzten Spiel bis zum ersten Training gerade mal zwei Wochen. Man merkt, dass unseren Jungs zwar nicht die körperliche, aber die mentale Frische fehlt. Sie wollen, aber können nicht“, so Blüm, der sich daher auf die Winterpause freut. Seltsamerweise habe die Stimmung in der Truppe nicht unter den schlechten Ergebnissen gelitten. „Sie ist sogar besser als im Aufstiegsjahr, was uns selbst etwas wundert. Wahrscheinlich hatten wir im vergangenen Jahr mehr Druck“, so Blüm. Ob des guten Team-Spirits ist man sich beim TSV daher sicher, wieder die Kurve zu bekommen. Ein Sieg gegen den SVO würde da natürlich helfen. Blüm: „Wir müssen vorsichtig sein, das ist nicht mehr dieselbe Mannschaft, die wir in der Hinrunde mit 5:0 geschlagen haben. Die sind immer gefährlich, gerade ein Stefan Neurohr ist immer für ein Tor gut.“ In der Tat lief es beim SV Obersülzen derzeit wieder etwas besser als am Anfang der Hinrunde. „Die personelle Lage hatte sich etwas entspannt, das hat man dann gleich an den Ergebnissen gemerkt“, sagt SVO-Spielleiter Valentin Hoffmann. Doch gerade als man beim SVO mental zur Aufholjagd blies, ereilte das Team von Trainer Stefan Neurohr. Neueste Hiobsbotschaft: Christoph Wack zog sich im Spiel gegen Weisenheim am Sand einen Kreuzbandriss zu. Er wird damit auf jeden Fall für mehrere Monate ausfallen. Und auch der gerade erst wieder genesene Langzeitverletzte Dennis Henz ist schon wieder außer Gefecht. Der Kicker laboriert derzeit an einer Infektion. Zeitpunkt der Rückkehr: ungewiss. Mit Andi Maurer und Sebastian Bölger fallen zudem kurzfristig zwei Spieler aus. „Das ist alles sehr bitter. Ich bin daher froh, wenn der Sonntag rum ist und wir in die Pause gehen können“, gibt Hoffmann zu. Erstmal muss aber die Partie gegen Bockenheim gespielt werden, ein Team, das Hoffmann durchaus auf Augenhöhe sieht. Hoffmann: „Es ist ein Derby, dazu ein Heimspiel für uns – da würden wir die Punkte gerne bei uns behalten.“ Eine Woche später trifft der SVO auf den direkten Abstiegskonkurrenten Croatia Ludwigshafen. Mit zwei Siegen aus diesen zwei Spielen könnte sich die Mannschaft erheblich Luft im Tabellenkeller verschaffen. |bfi

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