Grünstadt Fristverlängerung wird verkürzt

Spannend bleibt es beim kontrovers diskutierten geplanten Neubaugebiet „An der Jakob-Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“ in der Dorfmitte. Für kommenden Mittwoch, 7. Februar, haben sich Vertreter des Discounters Netto angesagt. Bei dem Treffen werden Vertreter der Verbandsgemeinde-Bauabteilung und des Gemeinderates dabei sein, sagte Ortsbürgermeister Kurt Janson (parteilos) auf Anfrage.

Zwischenzeitlich habe die Gemeinde die Fristverlängerung von Ende März auf den 15. Februar verkürzt, „weil wir am Montag, 19. Februar, Gemeinderatsitzung haben und wissen wollen, wie es mit dem geplanten Baugebiet weitergehen soll“, so der Ortsbürgermeister. Dies sei den Netto-Vertretern, die nun dem Treffen vor Ort am nächsten Mittwoch zustimmten, auch mitgeteilt worden. Sie wollten die Örtlichkeiten in Augenschein nehmen, sagte VG-Bauamtsleiter Erwin Fuchs. Wie berichtet, hatte sich der Gemeinderat im Dezember für eine Fristverlängerung bis Ende März zur Erstellung eines baulichen Gesamtkonzeptes ausgesprochen. Bis dahin sollte auch das Unternehmen Netto bekunden, ob es weiterhin Interesse an dem Standort zwischen Kindertagesstätte, großem Festplatz, Weißenborner Weg und Weinstraße hat. Den Vorschlag einer Lebensmittelmarkt-Ansiedlung hatte das Bürgerforum Bockenheim – jetzt als Bürgerinitiative (BI) auftretend – eingebracht, nachdem die ursprüngliche Planung einer kompletten Wohnbebauung auf Kritik bei vielen Bürgern gestoßen war. Diese befürchten ein „viel zu hohes Häusermeer“. Wie Ortsbürgermeister Janson weiter sagte, habe der Investor Hans Mayer von der bm-Bauträgergesellschaft, Frankenthal, der mit Grundstückseigentümern des Geländes in Verhandlungen steht, ein Grundstück auf dem insgesamt 8000 Quadratmeter großen Areal erworben. Die Gemeinde habe dafür zwar Vorkaufsrecht, dürfe es aber nicht kaufen, „weil wir keinen ausgeglichenen Haushalt haben“, sagte Janson. Dies hat laut Janson die Kommunalaufsicht wissen lassen. Der Frankenthaler Investor will auf dem Areal 16 Wohnhäuser bauen. Er sicherte der Gemeinde zu, dass sie preisgünstig eine Fläche von 500 Quadratmetern für eine Erweiterung des Areals der Kindertagesstätte erwerben könne. Beauftragter Planer für die Wohnbebauung ist das Büro Piske, Ludwigshafen. Keinen Hehl macht der Bürgermeister daraus, einen Verbrauchermarkt im Ort haben zu wollen. Als Standort würde er aber die Kindenheimer Straße (Nähe Feuerwehrhaus), das Baugebiet Brübel (an der Obrigheimer Straße) und, wie es der Beigeordnete Wieland Benß (FWG) jüngst andeutete, das Winzerfestgelände (großer Parkplatz) bevorzugen.

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