Faustball Fernando will sich von Hiobsbotschaft nicht unterkriegen lassen

Ajith Fernando will im Sommer wieder fit sein.
Ajith Fernando will im Sommer wieder fit sein.

Schlechter hätte das Jahr für Ajith Fernando wohl kaum starten können. Der Faustball-Nationalspieler mit Tiefenthaler Vergangenheit startete unlängst erst ins Training, schließlich stehen wichtige Wettkämpfe an. Eine schwere Verletzung bremst ihn jetzt aus. Die Titelkämpfe hat er aber noch nicht abgeschrieben.

Es passierte unter dem Basketball-Korb. „Das war ein dumpfer Knall“, erinnert sich Fernando. Wehgetan habe seine Achillessehne nicht, als sie riss, erzählt er. „Ich habe mich erst mal umgedreht und meinen Kollegen angemotzt, warum er mir in die Hacken tritt“, so der 36-Jährige. Doch der war unschuldig, hatte ihn nicht berührt. „Da wusste ich, die Sehne ist durch.“

Die Ärzte in der Notaufnahme bestätigten Fernandos Verdacht. Etwas falsch gemacht, sich vielleicht falsch bewegt, hat der in Sri Lanka geborene deutsche Faustballnationalspieler in dem Moment nicht. „Die Ärzte haben mir gesagt, es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis das passiert. Ich mache ja seit Jahren Leistungssport, und die Sehne war eben sehr stark beansprucht. Das hätte auch genauso gut in einem Spiel reißen können.“

Klar gegen Österreicher durchgesetzt

Passiert ist das Unglück vor ein paar Wochen. Anfang des Jahres stieg Ajith Deepan Anthony Fernando, wie er mit vollem Namen heißt, ins Training ein. Es galt, sich mit seinem Verein TSV Pfungstadt auf den anstehenden Champions Cup vorzubereiten. „Ich mache nach dem normalen Training immer noch was“, berichtet der 53-fache Nationalspieler von Extra-Schichten. Normalerweise werde dann Faustball gespielt, doch Anfang des Jahres schlug ein Mannschaftskollege eben Basketball vor.

Von der Hiobsbotschaft gleich zum Jahresauftakt will sich der Verteidiger jedoch keineswegs aus der Bahn werfen lassen. Den Champions Cup verpasste Fernando natürlich, doch seine Kollegen aus Pfungstadt holten am 9. Januar in eigener Halle dennoch den Titel, setzten sich im Finale souverän mit 4:0 gegen die Union Tigers Vöcklabruck aus Österreich durch. „Die Jungs haben das super kompensiert“, findet er. Die normale Ausfallzeit bei einem Achillessehnenriss liegt bei sechs bis neun Monaten.

Höhepunkt in den USA

In ziemlich genau fünf Monaten, im Juli nämlich, will der Faustballer auch wirklich wieder fit sein. Denn dann steht mit dem Weltpokal in den USA ein richtiges Großereignis auf dem Feld an. Natürlich nur, sofern die Pandemie es zulässt. Das wäre aber der sprichwörtliche Höhepunkt des Jahres, auf den der Faustballer aktuell hinarbeitet. „Mein Ziel ist es jetzt natürlich erst einmal, so schnell wie möglich wieder Sport zu machen“, sagt Fernando. Aktuell ist der Bundesliga-Spieler schon wieder am Trainieren – allerdings „nur“ den Oberkörper, wie er erzählt. „Ich mache das bei unserem Physio. Den Fuß darf ich noch nicht belasten.“

Fernando arbeitet also fleißig an seinem Comeback und würde es sicher unterschreiben, wenn das neue Jahr so erfolgreich laufen würde wie das vergangene. Denn in 2021 gewann der Verteidiger mit seinem TSV wieder einmal die Deutsche Meisterschaft im Feld und liegt in der Hallenrunde in der Ersten Bundesliga Süd nach neun Siegen aus neun Spielen auf Meisterschaftskurs.

Mit dem Heimatverein abgeräumt

Und auch mit seinem Heimatverein Tiefenthal räumte der 36-Jährige im vergangenen Jahr ordentlich ab. Gemeinsam mit seinem alten Mannschaftskollegen Christoph Happersberger gründete er bei der TSG Tiefenthal ein Faustballteam, das bei der Deutschen Meisterschaft der über-35-jährigen Männer in Berlin direkt den Titel gewann. „Wir haben auch gegen den vorherigen Meister Berlin gewonnen“, freut sich Fernando. So könnte es 2022 weitergehen. Doch erst einmal heißt es für den Faustballer: wieder gesund werden.

x