Grünstadt „Es hat schon etwas familiäres“

Einige hundert Besucher verweilten, spazierten und schlenderten am Sonntag entlang der Obrigheimer Hauptstraße, wo sich anlässlich der Kerwe über 80 Aussteller und Ständler zum vierten Kunst- und Bauernmarkt einfanden.

Die Livebands Gitarrenhelden am Freitag und Schuckeria am Samstag brachten mächtig Stimmung in die Menge am Kerweplatz vorm Rosengarten. Überwiegend „rundum zufrieden“ äußerten sich Präsentatoren alter Handwerkskunst, eigenhändig hergestellter Deko-, Gebrauchs- und Haushaltsgegenstände, selbst gefertigter Marmelade, Nudeln, diversen Ölen, Schmuck und Spielzeug. „Es ist eine sehr gute Atmosphäre hier, das Publikum ist toll und aufgeschlossen, die Stimmung ist schön , es hat schon fast etwas familiäres“, äußerten sich so oder ähnlich die Ständler. Eine Goldschmiedin und Designerin aus Quirnheim, ein freischaffender Kunstmaler aus Dreieich und eine Hobbymalerin aus Monsheim, die in der evangelischen Kirche ausstellten, waren angetan vom Interesse der Leute und der „sehr guten Frequenz“ des Marktes. „Wir haben gute Gespräche mit den Besuchern geführt, viele nahmen eine Visitenkarte mit und wollen sich bei Bedarf wieder melden“, sagten die drei Aussteller übereinstimmend. Voll des Lobes ob der großen Nachfrage an seinem Stand war ein Konditor aus dem Elsass, der zum ersten Mal dabei war. Ein Anbieter von Keramik- und Gartenaccessoires meinte, es sei nicht ganz so viel los wie voriges Jahr, was an der Ferienzeit und der Hitze liege. Derweil schob eine zuvor Fahrrad fahrende Privatgruppe aus Eisenberg gemächlich ihre Gefährte durch die Straße. Und wurde an einem Tisch aus dem Dahner Felsenland mit Marken-Scheren-, Zangen-, Hobel- und Schneide-Utensilien fündig. Ob die vom Eisenberger Sportmann erworbene Zeckenpinzette für den sofortigen Gebrauch bestimmt war? Nein, aber wer weiß, was einem bei der Heimfahrt widerfährt. Das vielfältige Angebot gefalle, so der überwiegende Tenor der Gäste. Ein Obrigheimer Senior ist sich sicher: „Dieser Markt wertet Obrigheim auf“, weil dadurch viele Auswärtige in den Ort kämen. Den im wahrsten Wortsinn zutreffenden Jahr-Markt eröffneten am Sonntag die 66. Weingräfin des Leiningerlandes, Franca Lichti aus Laumersheim, Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, VG-Bürgermeister Reinhold Niederhöfer und Ortsbürgermeister Stefan Muth. Gerd Massott, Organisator und Ansprechpartner des Marktes, hat für nächstes Jahr bereits um die 90 Anfragen beziehungsweise Zusagen von Marktbestückern erhalten. Ihn erreichten, außer dem „schwachen“ Flohmarkt am Samstag, so Massott, fast nur positive Rückmeldungen. Das gelte außerdem auch für die von Freitag bis Montag stattgefundene Kerwe, die wie in den Jahren zuvor von der SG Unteres Eistal ausgerichtet wurde. (gsp)

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