Grünstadt Erlebnistag: Bockenheim will ausscheren

Der Verkehrs- und Kulturverein sowie die Gemeinde Bockenheim wollen in diesem Jahr beim Erlebnistag Deutsche Weinstraße (Sonntag, 31. August) keine besonderen Aktionen im Ort anbieten. Der Grund: Die Kreisverwaltung will die Straße zwischen Asselheim und Bockenheim an diesem Tag nicht sperren.

Darüber informierte Bürgermeister Reinhold Niederhöfer (VG Grünstadt-Land) bei der Jahreshauptversammlung des Vereins „Leiningerland. Das Tor zur Pfalz“. Das würde bedeuten, dass die Strecke des Erlebnistags bereits in Grünstadt ende. Die Kreisverwaltung Bad Dürkheim hält eine Vollsperrung der Straße (B271/L516) zwischen Bockenheim und Asselheim für nicht nötig und hat einen Antrag des Gemeinderats abgelehnt. Der Kreis begründet dies mit den Kosten (15.000 Euro für die Umleitungsbeschilderung) und dem Argument, dass eine großräumige Umleitung dem Verkehr nicht zuzumuten sei. Nach Ansicht des Kreises sollten die Radler wie bisher auch zwischen Asselheim und Bockenheim auf den Rad- und Wirtschaftsweg ausweichen. Sollte Bockenheim nicht mitwirken, befürchtet der Vorsitzende Gerhard Laubersheimer eine „enorme Negativwerbung“ für das Leiningerland. Weil die Zeit drängt, trifft sich der Vorstand kurzfristig am Donnerstag. Laubersheimer informierte, dass die Zahl der Übernachtungen in Grünstadt gestiegen sei: 35.407 in 2013 gegenüber 32.849 (2012). Insgesamt stieg die Zahl der Übernachtungen im Leiningerland um etwa 1,5 Prozent von 138.478 (2012) auf 140.713 (2013). Großen Anteil daran habe nicht zuletzt das Pfalzhotel Asselheim, das sich entscheidend vergrößert habe. Auch die Mitgliederentwicklung sei erfreulich, sagte der Vorsitzende. Waren es 2012 168 Mitglieder, gehören nunmehr 177 Mitglieder zum Verein. 34 Ferienwohnungen, Hotels und Pensionen seien im Leiningerland klassifiziert. Peter Dell vom KOBRA-Beratungszentrum in Landau informierte, dass das Teilstück des Pfälzer Weinsteigs von Neuleiningen nach Bockenheim sowie der Leininger Klosterweg in der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim im September zertifiziert würden. Anfang 2015 soll eine Broschüre mit den genauen Beschreibungen der Prädikatswege im Leiningerland erscheinen. Das Integrierte Ländliche Entwicklungsprogramm läuft im Frühjahr 2015 aus, dann soll aus der ILE-Region Leiningerland eine von 15 rheinland-pfälzischen „Leader“-Regionen werden. Voraussetzung für Anerkennung und Förderung ist eine Erweiterung des Projektes über Kreisgrenzen hinaus. Neben den Verbandsgemeinden Monsheim und Freinsheim sollen noch Lambsheim und Heßheim ins Boot geholt werden. Dell: Dann könne mit Zuschüssen von bis zu 70 Prozent, unter anderem zur Förderung des Tourismus, gerechnet werden. (red)

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