Grünstadt Entsorgerwechsel kostet Arbeitsplätze in Grünstadt

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GRÜNSTADT: Zum 1. Januar hat der Kreis Bad Dürkheim den Entsorger gewechselt: Statt Veolia leert jetzt Remondis die Abfalltonnen. Dies hat erhebliche Auswirkungen auf den Veolia-Standort Grünstadt: 35 Beschäftigte der Umweltservice West GmbH wurden gekündigt, Verträge mit Leiharbeitern nicht verlängert.

Den Mitarbeitern wurde zum 31. Dezember 2016 gekündigt, seit Jahresbeginn sind bei Veolia in der Benzstraße nur noch zehn gewerbliche Mitarbeiter und drei Angestellte tätig, informierte auf Anfrage Betriebsleiter Steffen Gottschalg. Trotzdem sei nicht zu befürchten, dass die Grünstadter Niederlassung geschlossen werde. Für gewerbliche Kunden würden weiter Leistungen erbracht, von Containerdiensten bis zur kompletten Entsorgung. Dass Veolia bei der europaweiten Ausschreibung nicht zum Zug gekommen war, habe das Unternehmen mit zuvor insgesamt 55 Mitarbeitern in Grünstadt schon im Frühjahr erfahren. Daher seien frei werdende Arbeitsplätze nicht mehr besetzt, sondern Leiharbeiter beschäftigt worden, informierte der Betriebsleiter weiter. Er geht davon aus, dass in erster Linie hohe Personalkosten den Erfolg bei der Bewerbung um den Entsorgungsvertrag verhinderten. „Unsere Leute sind teuer, da einige schon seit über 30 Jahren bei Veolia sind und nach Tarif bezahlt werden.“ Von den Kündigungen seien auch die neun Mitarbeiter betroffen, die zum Jahresende 2015 durch die Aufgabe der Produktion im Biokompostwerk an der Obersülzer Straße ihren Arbeitsplatz verloren hatten und danach bei der Abfallentsorgung beschäftigt wurden, bestätigte Gottschalg. Für die gekündigten Mitarbeiter habe es im Rahmen eines Sozialplans Abfindungen gegeben, gestaffelt nach der Dauer der Betriebszugehörigkeit. Nicht bekannt sei ihm, ob ein Teil der Entlassenen schon neue Arbeitsplätze gefunden haben. Gottschalg, auch Betriebsleiter der Veolia-Standorte Neustadt und Landau, befürchtet, dass dies für die Älteren schwierig werde. Eine Nachfrage beim neuen Entsorger, der Remondis GmbH Edenkoben, ergab, dass dort jetzt sechs bisher bei Veolia Beschäftigte einen neuen Arbeitsplatz gefunden haben. „Wir hätten auch weitere zehn genommen, aber es haben sich nicht mehr beworben“, teilte Betriebsleiter Harald Neu mit. Für die Leerung der Tonnen im Kreis Bad Dürkheim seien insgesamt 30 neue Mitarbeiter eingestellt worden. Die Sperrmüllabfuhr erledige ein Subunternehmen. Die Beschäftigtenanzahl im Betrieb Edenkoben gibt die Pressestelle des Unternehmens mit 80 an. Neben dem Kreis Bad Dürkheim wird von diesem Standort auch der Abfall des Kreises Südliche Weinstraße entsorgt. Zur Entlohnung teilte die Remondis-Sprecherin mit, dass „selbstverständlich alle unsere Mitarbeiter nach Tarif“ bezahlt werden.

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