Grünstadt Einen Bundesligakampf sprechen

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Grünstadt. „Wir wechseln zur Damenhantel“, das ist einer der Sätze, die Axel Wenz aus Hettenleidelheim wohl am häufigsten in seinem Leben braucht. Der 43-Jährige ist Hallensprecher beim KSV Grünstadt und damit einer der wichtigsten Leute bei jedem Heimwettkampf. Ohne seine Ansagen wüsste niemand, wer da an die Hantel geht, oder wer gerade wie viel Gewicht reißen oder stoßen will.

Zunächst war Axel Wenz nur der Abteilungsleiter der Gewichtheber beim KSV. Vor sieben Jahren hat er den Posten übernommen, und irgendwie ist er auch in den Hallensprecher-Job hineingerutscht. „Früher hat das Richard Krauß gemacht, da war ich allenfalls die Vertretung. Nach und nach hat er mir zunächst die Jugendwettkämpfe am Mikrofon überlassen. Wir haben uns den Job lange geteilt, und irgendwie wurde dann so ein fließender Übergang daraus“, erzählt Wenz, der seit 1998 bei den Grünstadter Gewichthebern aktiv ist. „Das war allerdings nicht mein Einstieg ins Gewichtheben. Angefangen habe ich mit acht Jahren in Haßloch bei der TSG, wo ich früher gewohnt habe“, blickt Wenz auf seine aktive Zeit zurück. In der Haßlocher Jugend hat er bis Mitte der 90er Jahre gehoben. Im Jugendbereich war er zweimal Deutscher Meister der B-Jugend im Alter von 15 bis 16 Jahren. „Das waren meine größten und schönsten Erfolge, den zweiten Meistertitel holte ich vor heimischer Kulisse in Haßloch, das war 1989“, erzählt der heutige Abteilungsleiter. Danach gab es noch zwei Vize-Titel in der A-Jugend und bei den Junioren, einmal im Alter von 18 und einmal mit 20 Jahren. Zum KSV kam Wenz durch zwei ehemalige Mannschaftskollegen, die nach Grünstadt gewechselt waren. „Eigentlich hatte ich den Sport damals schon an den Nagel gehängt, ließ mich aber überreden, noch mal in der Mannschaft in Grünstadt einzusteigen“, erinnert sich Wenz, auf welche Weise er erstmals nach Grünstadt kam. „Irgendwie bin ich hängengeblieben, obwohl ich nie wieder so intensiv gehoben habe wie im Jugendbereich.“ Es kam der klassische Werdegang vom Aktiven zum Funktionär. Wenz wurde erst zum Jugendwart des KSV gewählt, später zum Abteilungsleiter. „Den Posten werde ich noch einige Jahre weitermachen, solange mich die Mitglieder wählen“, sagt er. Seit diesem Jahr darf auch Johannes, der fünfjährige Sohn von Axel Wenz, mit ins KSV-Heim. „Damit geht jetzt die dritte Generation an die Hantel, auch wenn Johannes sich derzeit noch auf die Leichtathletik konzentriert. Für ihn ist das noch Spielerei. Bei mir lief das aber genauso ab, mein Vater Edwin hat mich damals in Haßloch mitgenommen, er war Jugendtrainer“, so Wenz, der selbst nicht als Trainer aktiv ist, aber auf das Team von Johnny Attilo, Rudolf Knodel und Rolf Mayer aufbauen kann. Als Abteilungsleiter und Hallensprecher träumt Wenz natürlich davon, dass die Mannschaft in die Zweite Bundesliga aufsteigt. „In Grünstadt einen Bundesligakampf zu sprechen, das wäre eine ganz große Sache für mich.“ (jös)

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