Kandidaten im Porträt Edwin Gaub setzt auf Erneuerbare Energien für den Tiefenthaler Haushalt
Sicherlich wäre es einfacher, nach 15 Jahren den Hut zu nehmen und nun andere machen zu lassen. Doch die Projekte jetzt liegen zu lassen, die er angerührt hat, dazu sei er nicht der Typ, macht Edwin Gaub deutlich. „Erst will ich noch die Einnahmen der Gemeinde zusammen mit dem Gemeinderat steigern. Wenn das geschafft ist, denke ich übers Aufhören nach“, setzt er sich mit dem Blick auf die Forderung nach einem ausgeglichenen Haushalt als Ziel für eine mögliche Wiederwahl.
Wie er das angehen möchte, weiß der verheiratete Vater von drei erwachsenen Kindern bereits: Die externen Einnahmen sollen durch den Ausbau von Erneuerbaren Energien gesteigert werden. Dazu soll ein Photovoltaik-Park Ende des ersten Quartals 2025 auf Tiefenthaler Gemarkung entstehen. „In der Nähe des Panorama-Wegs möchte ich in diesem Zuge auch eine E-Bike-Ladestation umsetzen“, erläutert Gaub.
Externe Einnahmen steigern
Auch Re-Powering Windkraft sieht der 61-Jährige als eine mögliche Einnahmequelle für Tiefenthal. Der dadurch erzeugte Strom würde der Gemeinde 0,2 Cent proKilowattstunde einbringen. „Das gibt schon einen gewissen Betrag für die Gemeinde“, sagt Gaub. Aber nicht nur der Gemeinde soll der Ausbau zugute kommen: „Das ganze soll unter Beteiligung der Bürger stattfinden – also sie sollen investieren, aber auch an den Erlösen beteiligt werden.“
Unter anderem liegt Gaub auch das Thema Infrastruktur in seinem Heimatort am Herzen: „Über eine Stromtankstelle am Weedplatz wird gerade geredet.“ Und die Weiterentwicklung des Rad- und Wanderwegenetzes will er zwischen Tiefenthal und Ebertsheim sowie Tiefenthal und Hettenleidelheim in Verbindung mit einer Sanierung der Wirtschaftswege vorantreiben. „Hier haben wir keinen Zeitdruck.“
Sachstand Hintergasse
Instandgehalten werden soll auch die Hintergasse. Das Projekt beschäftigt die Tiefenthal schon seit längerer Zeit. „Dazu läuft gerade der Investitionsstock-Antrag. Aufgrund der Haushaltslage müssen wir erst einmal alle Fördermöglichkeiten ausschöpfen“, erläutert Gaub den Sachstand. Insgesamt 30 Prozent müsste die Gemeinde bei der Sanierung übernehmen, bei der unter anderem die Wasseranschlüsse bis in die Häuser sowie ein Teil des Kanals und die Straßenbeleuchtung ausgetauscht werden müssen. „Bislang haben wir noch keinen Bescheid zu unserem Antrag.“
Eine Situation, die Gaub nicht aus der Ruhe bringt. Mit seiner jahrelangen politischen Erfahrung – seit 2013 hat er den Vorsitz des CDU-Ortsverbands inne, bereits seit 1989 ist er CDU-Parteimitglied sowie im Gemeinderat und seit 2009 Ortschef – weiß er: „Vieles ist sehr langwierig, man muss schon viel Geduld aufbringen.“ Dennoch ist er in Sachen Sanierung der Hintergasse optimistisch, bald den Ausbau angehen zu können.
Aus diesem Grund wolle er seiner Linie treu bleiben: Er sei kein Freund davon, als Ortschef voreilig Informationen zu verbreiten, wenn zu viele Faktoren noch unbekannt sind. „Die Bürger bei Entscheidungen einzubinden ist wichtig und muss auf alle Fälle sein. Aber die Informationen müssen geprüft sein und Hand und Fuß haben, sonst ist die Enttäuschung der Bürger doch nur groß darüber, wenn ein Vorhaben doch nicht klappt. Und das führt zu Unmut.“
In der Vergangenheit habe die Gemeinde schon vieles erreicht. Zufrieden ist er mit dem Glasfaserausbau, der innerhalb eines Jahres in Tiefenthal umgesetzt werden konnte. Auch die verschiedenen Veranstaltungen in der Gemeinde seien erfolgreich gewesen. Dass er daran anknüpfen kann, wünscht er sich und betont: „Seit 35 Jahren bin ich für und nicht gegen Tiefenthal aktiv.“
Drei Bekenntnisse
1. Ich lebe gerne in Tiefenthal, ... weil es für mich ein Erholungsort und das Miteinander toll ist.
2. Überhaupt nicht leiden kann ich, ... wenn verschiedene Dinge mit zweierlei Maß gemessen werden.
3. Ich will Bürgermeister bleiben, weil ... die Umsetzung verschiedener Projekte noch aussteht, die aber bereits angelaufen sind und die ich beenden möchte.
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