Grünstadt Discounter lehnt den Standort ab

Der Netto-Discounter ließ am Mittwoch bei einem Ortstermin wissen, dass der Standort „An der Jakob-Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“ für ihn wirtschaftlich nicht vertretbar sei. Das bestätigten Ortsbürgermeister Kurt Janson (parteilos) und Bauleiter Erwin Fuchs von der Verbandsgemeinde Leiningerland auf RHEINPFALZ-Anfrage. Damit ist allerdings der Standort Bockenheim laut Fuchs für den Discounter noch nicht ganz vom Tisch.

Eine schriftliche Absage „für diesen Standort“ werde bis Ende nächster Woche erwartet, sagten Janson und Fuchs im Nachgang des nicht öffentlichen Lokaltermins. Die Grundstückspreise, für die der Discounter das Areal zwischen Kindertagesstätte, großem Festplatz, Weißenborner Weg und Weinstraße erwerben müsste, seien zu hoch, laute eine Begründung der Netto-Projektleitung. Argumentiert worden sei zudem, dass der Landesbetrieb Mobilität erfahrungsgemäß auch Abbiegespuren verlange, weil das Areal an eine Bundesstraße (Weinstraße) grenze. Das sei mit zusätzlichen erheblichen Kosten für Netto verbunden, sagte Fuchs. Allerdings beziehe sich die Absage des Discounters lediglich auf den Standort „An der Jakob-Böshenz-Straße, Schule und Kindergarten“, machte der Bauamtsleiter deutlich. „Das bedeutet nicht, dass für Netto der Standort Bockenheim weg ist“, sagte er. Nach wie vor interessiere sich das Unternehmen für die Dorfmitte, da, „wo auch Verkehr ist“. Nicht in Frage für Netto kämen laut Fuchs die Kindenheimer Straße (bei der Feuerwehr) und das Baugebiet „Brübel“ an der Kreisstraße nach Obrigheim, die der Bürgermeister vorgeschlagen hat. Fuchs erinnerte in diesem Zusammenhang an eine Aussage des Beigeordneten Wieland Benß (FWG), der einen „ganz anderen“ Standort ins Spiel brachte: den großen Festplatz oder einen Teil davon. Dazu seien weitere Gespräche notwendig, sagte Fuchs. In der öffentlichen Gemeinderatsitzung am Montag, 19. Februar, werde das Thema wieder erörtert, sagten der Bauamtsleiter und der Bürgermeister. In der jüngsten Bauausschusssitzung hatte Jürgen Schumacher (SPD) den Ortschef daran erinnert, dass das Dorfparlament in der Dezembersitzung beschlossen habe, sich gemeinsam ein Gesamtkonzept für die Dorfmitte zu überlegen. „Die Frage ist, ab wann man sich in dieser Sache mal einen Kopf macht“, sagte Schumacher in Richtung Ortsbürgermeister. SPD-Fraktionssprecher Gunther Bechtel mahnte ebenfalls Dringlichkeit an, endlich gemeinsam über ein Gesamtkonzept nachzudenken.

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