Grünstadt Die ewige Dunja

EISENBERG. Eigentlich hatte sie ihre Karriere (mal wieder) nach der vergangenen Saison beendet, nun saß HR-Keeperin Dunja Dörrschuck (46) gegen Hauenstein trotzdem wieder auf der Bank. Wir sprachen mit ihr über ihr erneutes Comeback.

Frau Dörrschuck, Ihre endgültigen Abschiede erinnern irgendwie ein bisschen an die Abschiedstourneen der Rolling Stones. Im nächsten Jahr sind sie doch wieder da und spielen die alten Hits ...

(lacht) Ja, ich kann die Mädchen ja nicht einfach hängen lassen. Wenn ich gebraucht werde, bin ich da. Dann setze ich mich auch mal auf die Bank oder stehe zwischen den Pfosten. Wie hat Spielertrainerin Sina Graf Sie denn zum erneuten Comeback überredet? Ach, da waren gar keine großen Worte notwenig. Ich komme mit ihr und der Mannschaft sehr gut klar. Mit meinen 46 Jahren könnte ich fast die Mutter der meisten Spielerinnen sein, die meisten sind ja so zwischen 18 und 24. Außerdem bin ja immer noch greifbar als Mitglied des Fördervereins, ich bin dem Klub auch weiterhin eng verbunden. Und in weiser Voraussicht wurde ich trotz meines verkündeten Abschieds auch vom Spielbetrieb noch nicht abgemeldet. Wie schätzen Sie denn Ihre Nachfolgerin Vanessa Eisen ein? Sie hat auf jeden Fall viel Potenzial. Noch hält sie ja in der Jugend den Kasten sauber und wird dann wohl in der nächsten Saison fest zu den aktiven Damen stoßen. Das Zeug dazu hat sie auf alle Fälle, jetzt gilt es für sie, über Pflichtspiele Erfahrung zu sammeln. Was trauen Sie der Mannschaft in dieser Spielzeit zu? Wenn wir so spielen wie am Wochenende, dann ist einiges möglich. Ich denke, dass wir auf einem gesicherten Mittelfeldplatz landen werden. Ist das jetzt definitiv Ihre letzte Saison? Das sage ich eigentlich jedes Jahr. Eigentlich würde ich schon gerne aufhören. Für meine Knochen ist das alles natürlich nicht mehr so gut. Aber wenn ich gebraucht werde, bin ich da. Es ist heutzutage unglaublich schwierig, im Damen-Handball noch jemanden zu finden, der bereit ist, sich ins Tor zu stellen. Man sagt ja auch im Fußball: Torhüter müssen ein bisschen verrückt sein. Diese Typen fehlen dem Sport, die wenigsten Frauen wollen das heute. Feldspielerinnen findet man deutlich leichter. Das heißt, Sie gehen auch in der neuen Saison noch ans Handy, wenn Sina Graf anruft? (lacht) Ja, ich denke schon.

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