Grünstadt Das Haar in der Suppe

Verwirrt: Die Mainzer zeigen sich in der ersten Hälfte überrascht von der Umstellung beim VfR.
Verwirrt: Die Mainzer zeigen sich in der ersten Hälfte überrascht von der Umstellung beim VfR.

Kein guter Tag für Spitzenreiter und Meisterschaftskandidat FC Basara Mainz: Nach zehrenden 93 Minuten musste er sich am Samstag gegen aufopferungsvoll kämpfende Grünstadter mit einem Unentschieden zufriedengeben. Ein hochverdientes Ergebnis für die Gäste, die ihre verletzten Stammakteure Nico Müller und Alexander Simon sowie den gesperrten Keeper Enez Aslan ersetzen mussten. Trainer Christian Rutz hatte seine Jungs offensichtlich gut auf die schnellen und technisch versierten Platzherren eingestellt. Die Geheimniskrämerei, die er im Vorfeld der Partie an den Tag legte, schien mehr als heiße Luft gewesen zu sein. Anstatt wie im Hinspiel noch als 4/2/3/1 zu spielen, überraschte der VfR Basara-Coach Takashi Yamashita mit einem 4/4/1/1. Das mit zahlreichen Japanern bestückte Team der Rheinhessen zeigte sich über das geänderte System überrascht und kam damit, zumindest in der ersten Halbzeit, überhaupt nicht zurecht. Grünstadt störte frühzeitig die Angriffe der Gegner, machte die Räume eng und konnte gefährliche Konter setzen. In der 15. Minute lochte VfR-Stürmer Ali Aslan ein, der Treffer wurde jedoch vom sonst sicher leitenden Schiedsrichter nicht anerkannt. Schon zehn Minuten später zischte wieder ein Schuss aus 25 Metern knapp am Tor von Mainz-Keeper Felix Pohlenz vorbei. Auch hinten standen die Rasensportler sicher. Steven Bechtel, Uwe Rebholz, Jochen Gillmann und Marcel Czekalla ließen Basara wenig durchgehen. Davor ließen Tobias Hess, Florian Frank, Christopher Lambert und Alexander Dorn den Rheinhessen kaum Entfaltungsmöglichkeiten. Nach der Pause hatten sich die Mainzer gefangen, und Aslan und Michael Bechtel es vorne merklich schwerer. Die Platzherren versuchten nun immer wieder, die Abwehrreihe der Pfälzer über die Flügel zu durchbrechen, was ihnen mit zunehmendem Spielverlauf auch immer besser gelang. Die erste große Chance nach der Pause lag jedoch wieder aufseiten der Grünstadter: Mit einem Schuss aus 25 Metern zwang Bechtel Torhüter Pohlenz in der 61. Minute zu einer Glanzparade. Die Möglichketen der Gastgeber mehrten sich nun, scheiterten jedoch am Pfosten (64.) und eine Minute später nach einem sehenswerten Flugkopfball an den Ausmaßen des Tores. Unglücklich für den VfR: Nach einer Ecke von Bechtel vergab Jochen Gillmann eine Hundertprozentige, als er aus fünf Metern schoss, Mainz jedoch auf der Linie klärte. In der 82. Minute dann der Schock: Nach einem Eckball traf Daigo Hiromoto aus dem Gewühl heraus zum 1:0 für den FC. Erleichterung bei den Gastgebern, kurz darauf rettet nach einem Flachschuss von Yugi Sone nur der Pfosten die Grünstadter vor der Vorentscheidung. Doch das Spiel bleibt offen, der VfR kämpft. In der Nachspielzeit kann der inzwischen für Frank eingewechselte Mo Mghames einen Freistoß in den Strafraum flanken. Aslan verlängert mit dem Kopf, Gillmann erzieht den verdienten Treffer zum 1:1. Der VfR-Anhang gerät vor Begeisterung völlig aus dem Häuschen, die Gastgeber wirken deprimiert, kurz darauf folgt der Schlusspfiff. Große Erleichterung auch beim Trainer: „Ich bin richtig stolz auf meine Jungs, die meine taktischen Anweisungen glänzend umgesetzt haben. Das war Fußball mit Herz, Wille und Leidenschaft und ein gutes Vorzeichen für die kommende Saison. Heute sah man wieder das Riesenpotenzial, das in diesem Team steckt.“ Nun freue er sich auf den kommenden Freitag: Zum vorletzten Saisonspiel gastiert der mit Basara nun punktgleiche SV Rülzheim im Rudolf-Harbig-Stadion. Es scheint tatsächlich so, als könnte sich der VfR als das Zünglein an der Waage im Meisterschaftduell erweisen. So spielten sie Kauf - Steven Bechtel, Rebholz, Gillmann, Czekalla (46. Steck) - Hess, Frank (76. Mo Mghames), Lampert, Dorn - Michael Bechtel - Aslan.

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