Grünstadt Abstraktion und Gegenständlichkeit

Stilisierte Hochhäuser, die wie glatt geschliffene Stelen in den blutroten Himmel ragen, ein Meer aus dicht an dicht stehenden schwarz-weißen Baumstämmen, ein in Violett zu versinken scheinender Rocksänger mit ausdrucksstarkem Gesicht: Zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion bewegt sich die Malerei von Franz Schulte-Römer, dessen Acrylwerke ab morgen unter dem Titel „Gebaut und gewachsen“ im Roten Turm in Asselheim zu sehen sind.

„Meine Bilder sind Reaktionen auf all das, was mich umgibt“, sagt der aus dem ehemaligen Westpreußen, heutigen Polen stammende 77-Jährige. Dabei reduziere er das, was er sehe und empfinde auf das Wesentliche. Ausdrücken wolle er Stimmungen, Emotionen, auch Kritik, aber ebenso freue er sich an immer neuen Kreationen und Farbkompositionen. „Manchmal“, so verrät der Architekt, der von 1971 bis 2007 Stadtplaner in Ludwigshafen und Mannheim war, setze er einfach die ersten Farben auf die Leinwand und lasse sich inspirieren. Dann wieder verfolge er eine konkrete Idee und versuche sie in seinem Gemälde umzusetzen, mitunter mit Fotos als Vorlage, seltener fertigt er Skizzen in der freien Landschaft an. Schulte-Römer hat sich schon sein ganzes Berufsleben mit Malerei beschäftigt – damals meist in Aquarell. Seit seiner Pensionierung konnte er sich sehr intensiv seinem Hobby widmen und kam auf Acrylfarben, mit denen er in verschiedenen Techniken arbeitet. „Zwischen 2007 und 2015 nahm ich an Kursen der Europäischen Kunstakademie in Trier teil, um Neues zu studieren und auszuprobieren“, erzählt der Künstler, der ein Atelier in Limburgerhof hat und seit 2008 regelmäßig ausstellt. Termin Vernissage der Ausstellung „Gebaut und gewachsen“, morgen, Samstag, um 17 Uhr, Roter Turm, Eistalstraße 6, Grünstadt. Zur Einführung spricht die Kunsthistorikerin Dagmar Burisch. Die Bilder sind bis 27. Juli zu sehen, jeweils sonntags, 16 bis 19 Uhr, oder nach telefonischer Vereinbarung mit der Galeristin Brit Hinz, 0621/407133.