Frankenthal Worms: US-Pianist Tzimon Barto gibt Konzert mit Staatsphilharmonie

Mit Tzimon Barto bringt die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz am 28. Januar einen ungewöhnlichen Musiker mit nach Worms. Der Amerikaner ist ein herrausragender Pianist. Auch wenn er mit seinen muskulösen Armen eher wie ein Bodybuilder wirkt. Auf dem Programm stehen Werke von Rachmaninow, Prokofjew und Tschaikowsky.

Schon zu Beginn seiner Karriere sorgte Tzimon Barto in den 1980er-Jahren für Aufsehen. Doch persönliche Schicksalsschläge und der Verlust zweier früh verstorbener Kinder warfen ihn aus der Bahn. Mit einer fulminanten Rameau-Einspielung und verstörend zarten Tönen meldete sich Barto 2006 nach über einem Jahrzehnt musikalischer Funkstille aus der Tiefe des Abgrunds zurück. „Weil mir das Allerschlimmste passiert war, verlor ich meine Angst und meine Wut. Das befreite meine Musik“, wird der Amerikaner nach einem Interview zitiert.

Von Selbstzweifeln zerfressene Russen

In Worms werden Barto und die Staatsphilharmonie unter der Leitung des Briten Michael Francis Sergei Rachmaninows „Die Toteninsel“, op. 29, Sergei Prokofjews Konzert für Klavier und Orchester, Nr. 3, C-Dur, op. 26, und die Sinfonie Nr. 2, c-Moll, op. 17, von Peter Tschaikowsky spielen. Der Titel „Ungezähmtes Unglück“ verweist auf den Pianisten, aber auch auf die drei Komponisten. Von Selbstzweifeln zerfressen soll Rachmaninow gewesen sein. In seiner musikalischen Persönlichkeit stand er damit Seite an Seite mit Peter Tschaikowsky. Auch ihn sollen Versagensängste gequält haben. Als gezielte Provokation gegen das Establishment sind die ersten beiden der fünf Klavierkonzerte (ein sechstes blieb Fragment) von Sergej Prokofjew zu sehen. Ganz andere Töne schlägt das „neoklassizistische“ dritte Klavierkonzert an, mit dem Prokofjew von Russland in eine „Neue Welt“ aufbrach und das Barto in Worms spielen wird.

Termin

Konzert am 28. Januar, 20 Uhr, im Wormser Theater. Tickets gibt es unter www.das-wormser.de.