Frankenthal Wenzel hilft im Rückraum aus

«DIRMSTEIN.» Die Personalsorgen der HSG Eckbachtal sind vor dem Auswärtsspiel in der Handball-Oberliga heute, 18 Uhr, bei der HSG Rhein-Nahe Bingen nicht kleiner geworden. Trainer Thorsten Koch stehen nur zwei gelernte Rückraumspieler zur Verfügung. Ausgerechnet in dieser Situation trifft der Aufsteiger auf die Mannschaft der Stunde.

Thorsten Koch hat großen Respekt vor der Auswärtsaufgabe. Gastgeber Bingen hat zuletzt viermal in Folge gewonnen, auch gegen den TV Mühlheim und den TV Offenbach. „Offenbach haben sie mit elf Toren Unterschied abgeschossen, das macht man nicht mal eben so“, sagt Koch. „Bingen hat einen Lauf. In unserer derzeitigen Verfassung kommen sie uns eigentlich nicht ganz gelegen“, räumt Koch ein. Die Gastgeber stehen mit 22:16 Punkten auf dem siebten Tabellenrang und damit drei Plätze vor der HSG (18:22). Bei den geworfenen Toren sind die Kontrahenten fast gleich auf (Bingen: 537, Eckbachtal: 528), bei den Gegentoren stehen die Rheinhessen (479) aber weitaus besser da als die Gäste (596). Das Hinspiel im Oktober hatten die Pfälzer 26:22 gewonnen. „Da haben wir einen guten Tag erwischt“, sagt Thorsten Koch. In der Hinserie sei man aber auch frei von Verletzungssorgen gewesen – im Gegensatz zu heute. Schon im vergangenen Heimspiel gegen die HSG Worms musste Koch auf Michael Betz und Maximilian Schreiber verzichten. In den Anfangsminuten fiel dann auch noch Jochen Schloß nach einem Foul verletzt aus. Schloß wird auch heute fehlen. „Mit Peter Baumann und Julian Pozywio habe ich nur zwei gelernte Rückraumspieler zur Verfügung“, erklärt Koch. Kreisläufer Carsten Wenzel werde im Rückraum aushelfen. Die Köpfe in den Sand stecken wollen die Eckbachtaler aber nicht. Gegen Worms sei man erstaunlich gut zurechtgekommen. „Wir hatten Worms am Rande einer Niederlage und haben nur durch Pech mit einem Tor Unterschied verloren.“ Die Personalnot sei unter der Woche jedoch noch größer geworden, berichtet der Trainer. Max Staats hat sich im Training verletzt und wird ausfallen. Torhüter Rouven Hahn sei im Training umgeknickt, werde aber heute auf die Zähne beißen. Michael Betz fällt wegen einer Bauchmuskelzerrung weiter aus. Bei Thomas Betz, der schon länger über Knieprobleme klagt, ist der Meniskus gerissen. Die Saison ist für ihn damit gelaufen. „Ich muss mich bei unserer A-Jugend bedienen“, sagt Koch. Er setzt auf Nisse Nehrdich und Timo Kluzik, die beide schon bei den Aktiven gespielt haben, sowie auf Marc Bappert und Silas Rogowski, die sich im Training gut präsentiert hätten. „Ich traue ihnen das zu“, sagt Koch. „Wir werden mit 14 Mann nach Bingen fahren und wollen ein gutes Spiel abliefern. Ich hoffe, dass der eine oder andere über sich hinauswächst.“ Bingens Coach Andre Sikora Schermely will die Serie von vier gewonnenen Spielen weiter ausbauen. Im Gegensatz zu Koch hat er alle Stammkräfte zur Verfügung. Mit dem vollen Kader werde aber auch er nicht antreten: „Wir müssen unsere zweite Mannschaft unterstützen.“ Mit der Leistung seines Teams ist er gegenwärtig vollauf zufrieden. Im Verlauf der Hinrunde habe man sich gesteigert. „Aus einer massiven Abwehr heraus spielen wir schnell nach vorne“, sagt Sikora Schermely. Aber auch Eckbachtal habe sich als Aufsteiger gut entwickelt, meint er. „Das ist eine gute Truppe, die man nicht unterschätzen darf. Im Hinspiel haben wir Schiffbruch erlitten. Das soll nicht noch einmal passieren.“