Frankenthal Viel Lob – und viel Musik

Mit einem „Preis für alles Mögliche“ ehrte das Kollegium den scheidenden Chef. Hier Gerhilde Zuck mit Hans-Jürgen Thoma.
Mit einem »Preis für alles Mögliche« ehrte das Kollegium den scheidenden Chef. Hier Gerhilde Zuck mit Hans-Jürgen Thoma.

Mit einem dreistündigen Programm wurde der langjährige Leiter der städtischen Musikschule, Hans-Jürgen Thoma, am Samstag in den Ruhestand verabschiedet. Wegbegleiter würdigten in der Zwölf-Apostel-Kirche vor rund 450 Besuchern Thomas enormes Engagement, seine Kreativität und seinen Humor.

Im Mittelpunkt der Veranstaltung standen – wie sollte es bei einem Musiker und Musikpädagogen anders sein – Beiträge von Solisten und Ensembles. Thematisch war der Bogen gespannt vom „Adieu“ aus den Miniaturen für Streichorchester der Frankenthaler Komponistin Tina Ternes, gespielt von den Frankenthaler Stadtstreichern, zum stimmgewaltigen „Feeling Good“ (Michael Bublé) von Bernd Sold, begleitet vom fetten Bläsersound der Musikschul-Bigband. Der Kurpfälzische Singkreis, die Popgruppe Of Course und der Popchor der Musikschule drückten ihre Verbundenheit mit Thoma mit einem Beitrag aus. Unter den Ausführenden war auch Thomas Tochter Anna Katharina. Im Duo mit Susanne Lang (Klavier) und im Trio mit Tabea Simonis (Violoncello) und Tiankai Yu (Klavier) – alle erfolgreiche ehemalige Musikschüler – trug die Violinistin Werke von Antonio Vivaldi und Felix Mendelssohn-Bartholdy vor. „Eine Institution“ nannte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) Hans-Jürgen Thoma. In seinen 27 Jahren habe er die Musikschule weit über die Stadt bekannt gemacht. Hebich würdigte Thomas Engagement, „jenseits üblicher Arbeitszeiten“, und die vielfältigen Vernetzungen der Einrichtung. „Gemeinsam ist man erfolgreich“ – diesen Leitgedanken Thomas zitierte der Vorsitzende des Landesverbands der Musikschulen in Rheinland-Pfalz, Christoph Utz. Als Leiter der Musikschule des Rhein-Pfalz-Kreises schätze er Thoma als Impulsgeber mit Empathie, Fachwissen und Kommunikationstalent. Er habe selten jemanden erlebt, der so erfüllt von Projektideen sei, lobte auch Rudolf Meister, Präsident der Musikhochschule Mannheim. Zahlreiche Kooperationen der Hochschule mit Musikschulen der Region seien dem Einsatz Thomas zu verdanken, darunter das bundesweit beachtete Netzwerk Amadé zur Nachwuchsförderung. Für das Kollegium dankte Klavierpädagogin Leonora Josiovitch dem Chef für eine stets offene Tür und nie versiegende Kreativität. „Er hat uns so eingespannt, dass wir es auch noch gerne getan haben“, sagte Andreas Frefat für den Förderverein Bund der Freunde, die Stiftung Musikschule und den Schulelternbeirat. Mit einer persönlichen Anekdote verabschiedete sich der CDU-Landtagsabgeordnete Christian Baldauf. Thoma, der mit dem Festakt und anschließendem Empfang im Dathenushaus auch seinen 65. Geburtstag beging, dankte allen Weggefährten. Er habe sein Hobby zum Beruf gemacht – entsprechend schwer falle ihm der Abschied. Bis Ende Februar bleibt Thoma im Amt, zieht sich jedoch aus dem Tagesgeschäft zurück. Seine Vertretung übernimmt Mechthilde Wieder-Fücks, die Leitung soll zum 1. März neu besetzt werden. Das Bewerbungsverfahren läuft.

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