Frankenthal Schwarze und rote Geister

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Mit einem ebenso vielseitigen wie kurzweiligen Bühnenprogramm stellten sechs Frankenthaler Schulen am Montag eindrucksvoll unter Beweis, welch wertvolle pädagogische Arbeit sie im musisch-künstlerischen Bereich leisten. Nahezu 200 Mitwirkende präsentierten im voll besetzten großen Saal des Congress-Forums einen „Abend der Überraschungen“, von dem auch die Bildungsstiftung profitiert. Die Spenden der Besucher summierten sich auf 1555 Euro.

Mit einem rhythmischen Feuerwerk machten rund 35 Schüler des Karolinen-Gymnasiums auf sich aufmerksam und demonstrierten unter Leitung von Matthias Frefat, dass sich Plastikeimer, Papierkörbe, Benzinkanister und grüne Tonnen vorzüglich als Percussion-Instrumente eignen. Bei Melanie Schlüter wurde es dann etwas romantischer. Die stets barfuß auftretende Nachwuchssängerin interpretierte voller Leidenschaft „Touch Me Like You Do“ von Elli Goulding und „Gold von den Sternen“ aus dem Musical „Mozart“. Überaus originell war der Beitrag der Klasse 8 (Lehrerin Ulrike Draper) der Integrierten Gesamtschule (IGS) Robert Schuman, die acht Umzugskartons auf die Bühne karrte. Darin verbargen sich schwarze und rote Geister, die sich in ihren engen, auch das Gesicht verdeckenden Ganzkörperkleidern sehr beweglich zeigten. Die Schüler der Albert-Schweitzer-Schule hingegen schlüpften in die Kostüme von putzigen Gartentieren, um für ihr neues Musical „Auch du gehörst dazu“ (Einstudierung Kristina Zwing) zu werben. Aufgeführt wird das komplette Stück am 9. Juni. Manegenzauber war angesagt bei einer Parade ungestümer Löwen, mit denen Dompteuse Peppina ihre liebe Not hatte – eine gelungene Nummer der Tom-Mutters-Schule, in Szene gesetzt von Andrea Nietsch und Sylvia Zinßmeister. Auf höchst amüsante Weise näherte sich die Klasse 10 der IGS – betreut von Gabi Luttenberger – dem Shakespeare-Klassiker „Romeo und Julia“ in einer nach offizieller Lesart nur 7,75 Minuten dauernden Reloaded-Version. Die Rolle des Romeo war weiblich, die der Julia doppelt besetzt – beste Voraussetzungen für ein flottes, nur in Ansätzen an die literarische Vorlage erinnerndes Spiel. Dass das Singen große Freude macht, war der Chorklasse 6 c des Albert-Einstein-Gymnasiums anzumerken. Von Stephanie Geißler am E-Piano begleitet, intonierten die 30 jungen Sänger mit großer Begeisterung drei Songs, die trotz ihrer Regenthematik froh und heiter stimmten. Zum Justin-Bieber-Hit „What Do You Mean?“ zeigten Ganztagsschülerinnen der Klassen 5 bis 7 des Karolinen-Gymnasiums ihre beachtlichen tänzerischen Tugenden. Für die Choreografie war Sophia Ullmayer verantwortlich. Höhepunkt des knapp zweistündigen Programms, dem eine Moderation gut getan hätte, waren die fast schon professionelle Reifenartistik in luftiger Höhe und die waghalsigen Schleuderbrett-Salti zu zwei Phil-Collins-Titeln aus dem Musical „Tarzan“ – Bestandteil eines noch in den Anfängen steckenden Kooperationsprojekts der Freien Waldorfschule Frankenthal (Circus Albireo) und der IGS. Unter der Regie von Dominik Gräber-Armbrüster und Jens Haberkorn soll das Stück im kommenden Jahr Premiere feiern. Schlussakkord mit Abba: „Thank You For The Music“ sangen alle Mitwirkenden, denen Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) für ihr Engagement und die Entfaltung ihres „schöpferisch-kreativen Potenzials“ dankte. Er warb für die Bildungsstiftung, die weitere Spenden benötige, um auch künftig ausgewählte Projekte finanzieren zu können.

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