Frankenthal Satte Strafe fürs Beißen

Berühmter Beißer und sein Opfer: Der Uruguayer Luis Suárez (rechts) hinterließ beim Italiener Giorgio Chiellini während der WM 2
Berühmter Beißer und sein Opfer: Der Uruguayer Luis Suárez (rechts) hinterließ beim Italiener Giorgio Chiellini während der WM 2014 einen bleibenden Eindruck. Wer in der Bezirksliga ab der kommenden Runde seinen Gegner beißt, sieht sofort die Rote Karte.

«KNITTELSHEIM.» In der kommenden Saison ist auch für unterklassige Teams ein Pflichtspiel gegen den ehemaligen Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern möglich. Darüber informierte Jürgen Veth (Offenbach), der Vizepräsident des Südwestdeutschen Fußballverbands (SWFV), bei der Vorrundenbesprechung der Bezirksliga in Knittelsheim.

„Der FCK ist als Drittligist nicht mehr automatisch für den DFB-Pokal qualifiziert. Deshalb steigt er, wie die Regional- und Oberligisten, in der vierten Runde in den Verbandspokal ein“, sagte Veth. Gewinnen die Lauterer den Wettbewerb und belegen in der Dritten Liga einen der ersten vier Plätze, dann qualifizieren sie sich über die Liga für den DFB-Pokal. In diesem Fall zieht auch der unterlegene Finalist zusätzlich in diesen lukrativen Wettbewerb ein. Im August und September werden die ersten vier Verbandspokalrunden ausgetragen. Die Bezirksligisten sind ab der ersten Runde am 4. August dabei. An diesem Tag gastiert der VfR Frankenthal um 18.30 Uhr bei Ataspor Worms, Aufsteiger in die A-Klasse Alzey-Worms. Staffelleiter Klaus Karl (Weingarten) begrüßte die vier Aufsteiger, die alle Rückkehrer sind. Neu in der Klasse ist unter anderem der VfR Frankenthal, dem es gelungen ist, nach dem Abstieg 2017 als Gewinner der Aufstiegsrunde der drei A-Klasse-Vizemeister sofort wieder in die Bezirksliga zurückzukehren. Dass es für einen Neuling alles andere als leicht wird (zwei stiegen direkt wieder ab), zeigt auch ein Blick auf die Fair-Play-Tabelle. „Die vier Aufsteiger der vergangenen Saison belegen in dieser Wertung die letzten vier Plätze“, verdeutlichte Karl. Während die Zahlen der Gelben und Roten Karten fast unverändert geblieben sind, gab es bei den Ampelkarten einen deutlichen Anstieg von 45 auf 57. Rekordverdächtige 14 Spieler wurden mehrfach vom Platz gestellt. Viele Karten seien gezeigt worden, weil die Kicker wegen Nichtigkeiten ständig reklamierten, betonte Karl. 30 Akteure sahen mindestens zehn Gelbe Karten, der Rekordmann kommt auf 16 Verwarnungen. „Erfreulich ist der Zuschaueranstieg von durchschnittlich 119 auf 142 Besucher pro Partie. Das lag sicher auch an der Spannung im Kampf gegen den Abstieg, in den zeitweise zehn, zwölf Mannschaften verwickelt waren“, erklärte der Staffelleiter. Er berichtete weiter, dass ein freiwilliger Rückzug wie der des SC Hauenstein, der 2017 die Oberliga verließ und in der Verbandsliga aufgefangen wurde, in dieser Form nicht mehr möglich ist. „Wenn ein Team freiwillig absteigt, muss es ganz unten neu beginnen oder den Platz seiner zweiten Mannschaft einnehmen, sofern es eine gibt“, betonte der Funktionär. Genauso verhält es sich mit einem Team, das dreimal nicht antritt. „Wir haben in der kommenden Runde drei Mannschaften im Spielbetrieb und jede Menge neue Spieler, die noch keine Spielberechtigung haben. Kann ich die trotzdem einsetzen?“, fragte Thomas Pasdziorek, der Spielleiter des VfR Frankenthal. Hintergrund ist, dass der SWFV aufgrund der enormen Flut von Vereinswechseln mit der Bearbeitung von rund 900 Anträgen in Rückstand ist. Trotzdem könnten neu verpflichtete Akteure eingesetzt werden. „Vorausgesetzt, die Unterlagen sind komplett und alles ist korrekt eingegeben“, ergänzte Karl. Kontrovers diskutiert wurde das Thema Zweitspielrecht. Das kann ein Spieler erhalten, der beispielsweise in einer Stadt studiert, die mindestens 100 Kilometer von seinem Heimatort entfernt ist. Er darf dann für zwei Klubs spielen. Dieses Zweitspielrecht gilt allerdings nur bis zur A-Klasse. „Bei Aufstiegsspielen gelten die Bestimmungen der höheren Klasse. Da es für Bezirksligisten kein Zweitspielrecht gibt, können A-Klasse-Teams in Aufstiegsspielen nicht auf diese Spieler zurückgreifen“, nahmen Jürgen Veth und Klaus Karl Bezug auf einen aktuellen Fall in der Westpfalz. Der Vorsitzende des Kreises Südpfalz, Karl Schlimmer (Klingenmünster), informierte, dass die Strafen für Mannschaften, die zum Spiel nicht antreten, auf bis zu 500 Euro verdoppelt wurden. Drastisch erhöht wurde auch die Maximalsperre für Tätlichkeiten. Sie beträgt jetzt zwei Jahre. Schiedsrichter-Lehrwart Thorsten Braun (Maikammer) unterrichtete die Vereinsvertreter über kleinere Regeländerungen. So wurde das Beißen eines Spielers ins Regelwerk aufgenommen. Ein Akteur, der seinen Gegenspieler beißt, sieht die Rote Karte und es gibt einen direkten Freistoß. Außerdem darf ein Torhüter, der einen Schuss abprallen lässt, den Ball danach aufnehmen. Im Gegensatz dazu darf er einen gefangenen Ball, den er auf den Boden legt, nicht mehr mit der Hand berühren. Die Bezirksligisten zahlen pauschal 120 Euro an das Schiedsrichtertrio. Fällt die Partie aus, werden 90 Euro fällig. Die Delegierten verständigten sich darauf, den für den 9. Dezember vorgesehenen letzten Spieltag vor der Winterpause komplett auf den 3. Oktober vorzuziehen. Die Eintrittspreise bleiben bei 4,50, ermäßigt 3,50 Euro. Frauen haben freien Eintritt. Auszeit Der Saisonstart —1. Spieltag: 11. August: ASV Maxdorf – BSC Oppau, 08 Haßloch – FSV Freimersheim (beide 17 Uhr), FG 08 Mutterstadt – SV Ruchheim (18.15 Uhr). 12. August: Olympia Rheinzabern – TSG Deidesheim, FV Freinsheim – TSV Billigheim-Ingenheim, ESV Ludwigshafen – Südwest Ludwigshafen (alle 15 Uhr), VfR Frankenthal – FC Lustadt (15.15 Uhr), TSG Jockgrim – TuS Knittelsheim (17 Uhr). —2. Spieltag: 18. August: Oppau – Freinsheim (15 Uhr), Südwest Ludwigshafen – Maxdorf (15.30), Deidesheim – Haßloch (17 Uhr), Knittelsheim – Rheinzabern (18 Uhr). 19. August: Lustadt – Jockgrim, Freimersheim – Mutterstadt, Ruchheim – ESV Ludwigshafen (alle 15 Uhr), Billigheim-Ingenheim – Frankenthal (17 Uhr).

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