Frankenthal Quer durch die Musikgenres

Handgemachte Coversongs der Blues-, Rock- und Popmusik aus fünf Jahrzehnten standen am Freitagabend im Mittelpunkt der dritten Ausgabe von „Singer-Songwriters Talk & Play“ im Weinhotel Wagner. Gastgeber Achim Degen konnte mit Louis Leibfried und Stefan Kahne gleich zwei Musikerkollegen begrüßen.

Das dritte Akustikkonzert im zum Club umfunktionierten Frühstücksraum des Hotels lockte diesmal nur rund zwei Dutzend Musikfreunde an. Doch die bekamen einen Mix aus Bekanntem und Ungewöhnlichem zu hören. Unter den Klassikern gab es Songs von Jimi Hendrix, The Bobby Fuller Four, The Who, den Kinks und den Byrds. Mit „It’s Only Natural“ und „I Fought The Law“ eröffneten Degen, Leibfried und Kahne das Programm. Der 1983 in Heidelberg geborene Leibfried studiert an der Popakademie Mannheim und orientiert sich musikalisch an Künstlern wie Marvin Gaye. Er gab ein Set eigener Songs zum Besten, die mal folkig-balladesk, mal im Country-Style daherkamen. Eingängiges wie „Beautiful Day“ stand da neben stimmlich streckenweise recht verkünstelten Stücken. Mit „Doneet Medley“ hatte Leibfried auch Solo-Versionen aus einem eigenen Pop-Band-Projekt mit im Gepäck. In „Jordan“ und „Lights Of Berlin“ ließ er seine variantenreiche Stimme hören. Dass er bisher nur weniges auf Deutsch geschrieben hat, ist schade, denn der Song „Viel zu lang“ über versäumte Chancen im Leben kam gekonnt und authentisch rüber. Stefan Kahne aus Bad Dürkheim zeigte auf der Gitarre die Vielfalt seines Könnens. Kahne, der in mehreren Band-Projekten und als Musiklehrer tätig ist, bewies quer durch die Genres hohe Virtuosität in unterschiedlichen Stilen, sowohl solo, als auch im Zusammenspiel mit den Kollegen. Sogar die Steel-Guitar hatte der Musiker im Gepäck und gab damit einigen Songs eine loungige Note. Auch stimmlich hatte er – etwa mit dem Beatles-Klassiker „Hey Jude“ – einiges zu bieten. Vor allem im zweiten Teil des Abends kam das Publikum in den Genuss akustischer Synergie-Effekte der drei Vollblut-Musiker. „Mr. Tambourine Man“, bekannt als Bob-Dylan-Klassiker, bekam durch Achim Degens markante Stimme eine besondere Note. „Budapest“ und „San Franciscan Nights“ kamen atmosphärisch dicht daher. Zwischen den einzelnen Titeln machten spontane Solo- und Gruppen-Improvisationen der drei Gitarristen Lust auf mehr. Mit einem Beatles-Medley aus „Help“, „Blackbird“ und „Here Comes The Sun“ nahm die Jam-Session des Trios zu fortgeschrittener Stunde Fahrt auf. (bik) Info Zur vierten Ausgabe von „Singer-Songwriters Talk and Play“ will Gastgeber Achim Degen am 13. November ins Weinhotel Wagner einladen.

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