Frankenthal Opfer aus Sanssouci

Das Musikalische Opfer (BWV 1079) ist eine Sammlung von kontrapunktischen Sätzen, die Johann Sebastian Bach drei Jahre vor seinem Tod geschrieben hat. Alle Sätze beruhen auf einem Thema des preußischen Königs Friedrich II. Aufgeführt wird das Werk am Freitag, 21. März, um 20 Uhr in der Dreifaltigkeitskirche Frankenthal von Lehrern der Städtischen Musikschule Frankenthal zusammen mit Gästen.

Im Mai 1747 kam es auf Sanssouci zu der denkwürdigen Begegnung von Friedrich dem Großen mit Johann Sebastian Bach. Der Bachsohn Carl Philipp Emanuel stand als Cembalist im Dienst des Preußenkönigs, hatte eine Berlinerin geheiratet und war Vater geworden. Genug Anlass für den Thomaskantor in Begleitung seines Sohnes Friedemann die beschwerliche Reise von Leipzig nach Potsdam zu unternehmen. Der König war ein gebildeter Musiker, begabter Flötenspieler und ein Komponist, der der Kammermusik sehr zugetan war.

Friedrich der Große lud Bach zum Musizieren ein und gab ihm nach der weit verbreiteten Legende das Thema des musikalischen Opfers. Wenngleich Friedrich der Große auch als Komponist nicht ungeschickt war, ist doch anzunehmen, dass Bach das Thema in eigener Weise weiterentwickelte. Bereits zwei Monate nach der musikalischen Begegnung legte Bach dem König das Werk in gedruckter Form vor. Der Druck erfolgte selbstverständlich auf eigene Kosten, denn einen Verleger hatte Bach nicht und Friedrich der Große galt in diesen Angelegenheiten als äußerst sparsam.

Das abendfüllende Werk besteht aus den beiden Ricercari zu drei und sechs Stimmen, zehn Kanons und der Triosonate für Flöte, Violine und Generalbass. Aufgeführt wird es jetzt in Frankenthal von Sohee Oh (Flöte), Isabel Jimenez Montes (Violine), Sigrun Meny-Petruck (Oboe), Irina Kuyuchka-Vetter (Violine und Viola), Jawor Domischljarski (Violoncello), Martin Kersch (Fagott), Sebastian Schlöffel (Cembalo) und Hans-Jürgen Thoma (Cembalo). (rhp)

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