Frankenthal Nachwuchs rechtfertigt Vertrauen

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Frankenthal

. Die Feldsaison 2015/16 war irgendwie das Gegenstück zur Runde 14/15. Da hatten die ersten Herren der TG Frankenthal in der Hinrunde die Liga dominiert, in der Rückrunde kam dann der Leistungseinbruch. Diesmal lief es in der Hinrunde nicht berauschend. Nach der Winterpause inklusive Hallenrunde und Trennung von Trainer Fabian Rozwadowski lief es auf einmal. Die TG belegte am Ende Rang drei. „Vom Potenzial her kann die Mannschaft alles. In der Hinrunde haben wir es in den wichtigen Spielen aber nicht auf den Platz gebracht“, analysiert Kapitän Timo Schmietenknop. In der Rückrunde der abgelaufenen Feldsaison kassierte die TG nur eine Niederlage. Und die gab es gegen Erstligaabsteiger Münchner SC am Strohhutfest-Sonntag. In solchen Fällen machen Statistiker dann immer gerne ein Sternchen hinter das Ergebnis. Schmietenknop ist denn auch im Rückblick zufrieden mit der Leistung, die die Mannschaft gebracht hat. Er selbst hat in der Rückrunde nach eigener Aussage jede Minute auf dem Feld gestanden, in der Verteidigung in der Regel mit Marc Beck den Laden zusammengehalten. Das sei nötig gewesen, um hinten mehr Sicherheit zu haben. So konnten auch mal Bälle aus dem Mittelfeld zurückgespielt werden, falls es mit dem Aufbau nicht gleich geklappt hat. Da habe er sich als Mittelfeldspieler und Stürmer auch dem Spiel der Mannschaft untergeordnet, meint Schmietenknop. Und auch bei der Trainingsgestaltung war der Kapitän in der Rückrunde beteiligt. Nach der Demission von Fabian Rozwadowski mitten in der Hallenrunde übernahm der Mannschaftsrat mit Schmietenknop, Beck, Can Yurtseven und Christian Trump die Übungseinheiten auf dem Feld. Yurtseven gab dabei die Kommandos von der Seitenlinie. „Es wurde nach der Winterpause weniger gelacht im Training und weniger dazwischengeredet“, beschreibt Schmietenknop die Stimmung auf dem Platz. „Jeder wusste, um was es geht.“ Das Markenzeichen der Vier: Sie haben konsequent auf junge Spieler gesetzt. Im Tor bekamen Jonathan Metzler und Oliver Scharfenberger das Vertrauen. Davor agierten Nachwuchsleute wie Henry Zettler und Manuel Eck. „Ihr kriegt das Vertrauen, zeigt uns, dass ihr es verdient“, war die Botschaft. Einen hervorheben aus der Gruppe der jungen Wilden will Schmietenknop dann auch nicht. „Keiner war überragend. Aber sie haben solide Leistungen gezeigt. Und mehr haben wir auch nicht erwartet.“ Can Yurtseven hebt im Saisonrückblick vor allem die mannschaftliche Geschlossenheit hervor. „Füreinander da zu sein, das hat in der Rückrunde besser geklappt als in der Hinrunde. Jeder Einzelne hat sich als richtiger Bestandteil des Teams gefühlt.“ Die Führungsspieler hätten das Team getragen. Das Quartett hatte in der Rückrunde auf eine starke Defensive gesetzt. Die Erleichterung sei groß gewesen, dass im ersten Spiel gegen die Stuttgarter Kickers dann gleich alles wie besprochen umgesetzt wurde. „Die Mannschaft hat die Herausforderung gemeistert“, sagt Can Yurtseven. Knackpunkt sei für ihn das erste Wochenende in Berlin gewesen. „Ab dem Spiel gegen Charlottenburg lief es dann richtig gut.“ Und doch zog sich etwas wie ein roter Faden durch die Saison, das die Verantwortlichen mit Hinblick auf die kommende Runde in den Griff bekommen müssen. Die Mannschaft nahm sich nämlich – bevorzugt zu Beginn der zweiten Halbzeit – regelmäßig 15 Minuten mentale Auszeit und ließ Gegner, die sie eigentlich schon sicher im Griff hatte, wieder ins Spiel kommen. So zum Beispiel beim 8:3 gegen Ludwigsburg und beim 6:2 gegen Nürnberg. Gegen die Schwaben lag die TG zur Pause 4:0 vorne, danach kamen die Gäste noch auf 4:3 heran. Gegen die Franken wurde es nach einem 3:0 beim 3:2 knapp. Da sei die Mannschaft in ihrer Gesamtentwicklung eben noch nicht ganz so weit, meint Yurtseven. Aber: „Wir sind mental nicht eingebrochen. Wir sind immer wieder zurückgekommen“, betont Timo Schmietenknop. Ansonsten gebe es aber wenig zu kritisieren, sagt Can Yurtseven. „Wenn, dann auf ganz hohem Niveau.“ Einer ist aus dem Team aber doch rauszuheben. Johannes Gans wurde mit 23 Treffern Torschützenkönig der Zweiten Liga. „Er ist menschlich und technisch überragend“, lobt Yurtseven den 18-Jährigen.

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