Frankenthal Gotteslob in entspanntem Sound

Gotteslob mit karibischen Reggae-Rhythmen, entspanntem Latinsound, explosivem Funk und souligen Balladen erlebten rund 70 Besucher am Sonntagabend in der Frankenthaler Zwölf-Apostel-Kirche. Auf Einladung von Pfarrer Uwe Laux spielte hier ein zwölfköpfiges Team um den amerikanischen Musiker Bill Langston und Prädikant Toni Geiser. Unter dem Titel „Sing And Pray“ präsentierte das 2008 gegründete Landauer Laienprojekt sein zweites Programm.

Mit ihrem überwiegend englischen Repertoire – die Texte waren zum Mitsingen zweisprachig eingeblendet – haben sich die ehrenamtlich auftretenden Künstler dem zeitgenössischen geistlichen Lied verschrieben. Bill Langston, Kopf der konfessionell bunt gemischten Truppe, sieht sich als Komponist und Songschreiber in der US-amerikanischen Gospeltradition. Dieser folgend verarbeitet er unter anderem beliebte Bibel-Szenarien wie den Auszug der Israeliten aus Ägypten und die Wundertaten Jesu zu eingängigen Liedern wie „God Has a Plan For Your Life“ und „Ich hebe meine Augen auf“. Daneben gab es Songs, die die persönliche Begegnung mit Gott und Jesus zum Inhalt hatten. In einer ergreifenden Ballade verlieh Eva Langston der Gottesmutter Maria unterm Kreuz ihre Stimme. Mit Caroline Schachtschabel, Anni Stoll, Kerstin Geiser, Shakti Scharfenberger, Eva Langston und Natalie Martin dominierten wohltönende weiße Frauenstimmen im Chor, von denen man sich bei der tollen Akustik stellenweise etwas mehr Emphase gewünscht hätte. Eine dreiköpfige Band mit Gitarrist Yogi Scharfenberger, Jochen Paul am Bass und Andreas Gambs (Percussion) lieferte den bestens abgemischten Sound (Technik: Hubert Seelinger). Mitsingen und Mitklatschen war ausdrücklich erwünscht bei den christlichen Popsongs. Den Einstieg erleichterten eingängige Rhythmen und Refrains und wohltemperierte Grooves in Liedern wie „Jesus Is a Friend Of Mine“, dem funkigen Jubelsong „Rejoice“ und der Halleluja-Hymne „I Will Sing With Joy“. Mit seiner stimmlich satten Interpretation des Louis-Armstrong-Klassikers „What a Wonderful World“ nah am Original brillierte gegen Konzertende Wesley Awokou aus Togo. Anstelle einer Predigt las Geiser, hauptberuflich in der theologischen Lehrerfort- und Weiterbildung tätig, Geschichten, Anekdoten und Kalenderblätter zum Nachdenken. Von den Gläubigen gern angenommen wurde eine Bitt- und Dankaktion per Wurfzettel. Zwischen den Liedern wurden die Wünsche und Anliegen der Anwesenden anschließend vorgelesen und als Gebete zum Himmel geschickt. Mit „Sing And Pray“ bot das Landauer Projektteam eine überzeugende Alternative zum traditionellen Gottesdienst und brachte in dieser Sonntagabendstunde die Seelen des Publikums zum Schwingen. (bik)

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