Frankenthal Fielmann-Filiale um Hörakustik-Abteilung erweitert

Eine Datenbank simuliert Umweltgeräusche: Fielmann-Mitarbeiterin Julia Püßler (rechts) beim Hörtest mit Elli Boschmann.
Eine Datenbank simuliert Umweltgeräusche: Fielmann-Mitarbeiterin Julia Püßler (rechts) beim Hörtest mit Elli Boschmann.

Die Firma Fielmann hat ihr Angebot um ein Geschäftsfeld erweitert. In der Frankenthaler Filiale in der Speyerer Straße werden nicht nur Brillen verkauft, seit Anfang Juli gibt es auch eine Abteilung für Hörakustik.

„15 Millionen Menschen in Deutschland hören schlecht, aber nur drei Millionen tragen ein Hörgerät“, hob Fielmann-Pressesprecher Tobias Plöger gegenüber der RHEINPFALZ hervor. Das Unternehmen habe sich daher zur Expansion in diesem Geschäftsfeld entschlossen.

Die meisten Hörgeräte – so Plöger – würden bei Fielmann zum „Nulltarif“ und damit ohne Zuzahlung durch die Kunden angeboten. Das heißt: Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten. „Die Geräte sind inzwischen so winzig, dass sie im Gehörgang verschwinden.“ Sie funktionierten wie ein Minicomputer und seien zum Teil auch bluetooth-fähig. Während Akkugeräte nach 24 Stunden aufgeladen werden müssten, halte eine Batterie in der Regel fünf bis sieben Tage. „Bei Fielmann gibt es die Batterien für das erste Jahr kostenlos“, erklärte der Pressesprecher.

Auswahl ist längerer Prozess

Zuständig für die neue Abteilung bei Fielmann ist Julia Püßler. Die 29-jährige Hörakustikmeisterin wies darauf hin, dass es sich bei der Anpassung eines Hörgerätes um einen längeren Prozess mit mehreren Terminen handele. Entscheidend sei der individuelle Hörbedarf, wobei gerade mit zunehmendem Alter ein Hochtonhörverlust festzustellen sei. Mittels einer Datenbank ließen sich bei den Tests die unterschiedlichsten Umweltgeräusche simulieren.

Nach Angaben von Corina Heyder, für die Betreuung der Hörakustiksparte in Süddeutschland zuständig, betreibt Fielmann als Marktführer in der Augenoptik bundesweit rund 700 Niederlassungen, davon ein Drittel mit Hörakustik. Im bisherigen Verlauf der Corona-Pandemie habe es für die Beschäftigten keine Einkommenskürzungen gegeben. Für beide Geschäftsfelder sei man auf der Suche nach neuen Mitarbeitern.

In Frankenthal ist Fielmann seit mehr als 30 Jahren vertreten. Die Zahl der Beschäftigten in der Niederlassung gab Tobias Plöger mit rund 35 an und ergänzte, dass nach eigenen Berechnungen der Firma die Hälfte aller Brillen, die in der Stadt verkauft würden, von Fielmann stammten.

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