Frankenthal Doppelspieltag mit Großlazarett

Gefordert: Routinier Peter Baumann ist einer von zwei verbliebenen Stammspielern im Rückraum.
Gefordert: Routinier Peter Baumann ist einer von zwei verbliebenen Stammspielern im Rückraum.

«DIRMSTEIN.» Ein Wochenende, zwei Spiele und ein zum Improvisieren gezwungener Trainer Thorsten Koch: Die Handballer der HSG Eckbachtal empfangen heute um 18 Uhr in Dirmstein die VTV Mundenheim zum Oberligaspiel, morgen um 18 Uhr geht es im Pfalzpokal-Halbfinale zur TS Rodalben.

Die Verletztenliste der Eckbachtaler in der Rückrunde ist lang. Schon vor einer Woche bei der 20:34-Niederlage bei der HSG Rhein-Nahe Bingen musste Koch auf seine erfahrenen Stammkräfte Michael Betz, Thomas Betz, Maximilian Schreiber, Jochen Schloß und Max Staats verzichten. Schloß und Michael Betz absolvierten am Donnerstagabend Belastungstests, mussten diese aber abbrechen. „Für beide kommt ein Einsatz noch zu früh“, erklärt Koch. Die personelle Lage bei der HSG hat sich vor dem Doppelspieltag noch verschlechtert, weil Lukas Stürze Knieprobleme plagen. Zudem stehen Sven Lerzer und A-Jugendspieler Marc Bappert urlaubsbedingt in beiden Begegnungen am Wochenende nicht zur Verfügung. Silas Rogawski ist gesundheitlich angeschlagen, wird aber wohl spielen können, sagt Koch. Somit hat der Übungsleiter mit Peter Baumann und Julian Pozywio wieder nur zwei seiner Stammrückraumspieler dabei. Kreisläufer Carsten Wenzel muss erneut im Rückraum aushelfen. Ein Lichtblick sind für Koch die beiden A-Jugendspieler Nisse Nehrdich und Timo Kluzik, die sich bei den Aktiven bewährt hätten: „Sie haben sehr gute Leistungen gezeigt und gehören fast schon zum Inventar der ersten Mannschaft. Ich kann mich auf beide verlassen.“ Verlassen kann sich Thorsten Koch auch auf seine beiden „Alten“ Peter Baumann und Mohamed Subab. Die Doppelbelastung am Wochenende mit Liga und Pokal-Halbfinale sei unter den aktuellen Umständen natürlich bitter, meint der HSG-Trainer. „Man hat im Spiel gegen Bingen gesehen, dass wir nicht im Vollbesitz unserer Kräfte sind.“ Auch die VTV Mundenheim seien ein sehr harter Gegner. Die Gäste beschreibt er als starke Mannschaft mit stabiler Abwehr und einem dynamischen Spiel nach vorne: „Im Hinspiel haben sie uns auch in voller Stärke die Grenzen aufgezeigt.“ Die Partie im Oktober endete 23:31 aus HSG-Sicht. Außerdem dürfte Mundenheim nach dem Aus im Pfalzpokal-Halbfinale am Donnerstagabend gegen Oberliga-Spitzenreiter TV Hochdorf (19:29) besonders motiviert sein, schätzt Koch. Das unterstreicht auch VTV-Trainer Andreas Reckenthäler, den ebenfalls Personalsorgen plagen. Sein Team steht in der Oberliga aktuell mit 24:18 Punkten auf dem achten Platz – sechs Zähler vor der HSG Eckbachtal auf Rang zehn. In der Tabelle würde Reckenthäler gerne noch einige Plätze gutmachen. „Wir müssen gegen Mundenheim vollen Einsatz zeigen, auch wenn es spielerisch hakt“, sagt Koch. Er baut auf die Unterstützung des Publikums in Dirmstein. Und er stellt klar: Sollten nach der heutigen Partie weitere Spieler angeschlagen sein, werden sie morgen im Pokal-Halbfinale nicht eingesetzt. Sein Fokus liegt auf dem Klassenerhalt in der Oberliga: „Mit 18 Punkten sind wir noch nicht sicher. Ich denke, dass wir auf jeden Fall noch drei Spiele gewinnen müssen.“ Morgen beim aktuellen Pfalzligavierten TS Rodalben erwartet Koch einen heißen Pokalkampf in einer vollen und lauten Halle. „Rodalben wird topmotiviert sein, wenn es gegen einen Oberligisten geht“, meint Koch. Er betont: „Auch wenn unsere Situation schwierig ist, wollen wir alles geben und ins Finale einziehen. Wir hoffen, dass es reicht.“ Zunächst müsse er aber die heutige Partie abwarten. Rodalbens Spielertrainer Moritz Baumgart hat großen Respekt vor der HSG Eckbachtal. „Unsere Abwehr wird schwer unter Druck stehen. Die HSG spielt einen abgezockten Handball und mit viel Geduld nach vorne. Unsere Hauptaufgabe wird sein, ihre Abwehr zu knacken.“ Personell sieht es bei ihm besser aus als bei den Gästen. Der Einsatz von Johannes Majer (Knieprobleme) sei fraglich, sonst seien aber alle Spieler dabei. Baumgart gibt sich kämpferisch: „Wir sind zwar Außenseiter, ich muss vor dem Halbfinale aber keinen meiner Spieler motivieren. Wer bei solch einem Saisonhöhepunkt nicht mitzieht, sollte den Handballsport aufgeben.“

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