Frankenthal Das Prinzip Hoffnung

Das eine: anrührend, komisch, zeitlos. Das andere: anrührend, informativ, aktuell. Bruno Klein und Christine Friebis von der Buchhandlung Thalia haben als Buchempfehlungen des Monats einen Roman von David Foenkinos über das Altern und die alles überdauernde Kraft der Liebe und des Lebens ausgewählt sowie ein Sachbuch über Hintergründe und Ursachen des Nahostkonflikts.

Mal etwas von dem in Frankreich sehr populären Autor David Foenkinos zu lesen, habe ihm seine Freundin empfohlen, berichtet Bruno Klein. Er habe ihr dann eins von dessen Büchern als Hörbuch geschenkt – „Souvenirs“ – und war selbst davon angetan. Der junge Held in Foenkinos’ Roman sieht sich mit tiefgreifenden Änderungen in seiner Familie konfrontiert: Sein Großvater stirbt, seine Großmutter kommt ins Altersheim, sein Vater geht in Rente und seine Mutter nach Russland. Wie der junge Held damit umgehen soll, wo er doch eigentlich auf der Suche nach der großen Liebe ist und an seiner Zukunft als Schriftsteller arbeiten möchte, weiß er nicht so recht. Aber seine Beobachtungen, Nöte und Taten lassen den Leser mit ihm mitfühlen. Man sieht, wie er vom Ernst des Lebens eingeholt wird und wie er sich frohgemut behauptet. Das spendet völlig unverschwurbelt Hoffnung und lädt zur Nachahmung ein. Besonders gut gefallen hat Bruno Klein „die witzige Art zu schreiben, die Foenkinos so gut beherrscht und die verspielte Art und Weise seiner Erzählung“. So widme sich jedes zweite Kapitel den Erinnerungen einer Nebenfigur, die im vorigen Kapitel aufgetaucht ist. Diese Souvenirs seien so vielseitig wie unterhaltsam zugleich und schafften es, auf gerade mal einer Seite die Nebenfiguren unglaublich gut zu charakterisieren und mit Leben zu füllen. Die Einschübe lockerten das Leseerlebnis auf, obwohl sie gleichermaßen die Atmosphäre verdichten, sagt Klein. Die jüngsten Ereignisse im Nahen Osten haben Christine Friebis inspiriert, sich mit der Geschichte der Israelis und Palästinenser zu befassen. Es ist eine Geschichte voller Konflikte, Kriege und scheinbar ohne Hoffnung auf Frieden. Auch aktuell hört man täglich in den Nachrichten von Anschlägen und Gegenangriffen. Dabei haben vielleicht schon viele den Überblick verloren, worum es eigentlich geht und was die Ursache dieser Auseinandersetzungen ist. Friebis meint, dass Martin Schäuble und Noah Flug mit ihrem Jugendsachbuch „Die Geschichte der Israelis und Palästinenser“ ein leicht verständlicher und informativer Überblick über die wichtigsten politischen Ereignisse im Nahen Osten gelungen sei. Dabei versuchen die beiden Autoren, den Konflikt zu erklären, und bemühen sich um eine neutrale Sichtweise. Bei seiner Recherche hat Martin Schäuble Menschen auf beiden Seiten besucht und lässt sie in seinem Buch zu Wort kommen. So wird der Nahost-Konflikt auch aus Sicht derjenigen erzählt, die ihn erleben, und das lässt die Geschichte greifbarer werden. Eine Zeittafel, viele Karten und Fotos helfen bei der Orientierung, und wer sich weiter informieren möchte, der findet im Anhang eine ausführliche Medienliste mit Sachbüchern, Romanen, Filmen und Internetlinks. Friebis sagt, das Buch sei ein „empfehlenswerten Einstieg in die Thematik“. Es richte sich an junge Leser, aber sie möchte das Sachbuch auch Erwachsenen ans Herz legen. (dk)

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