Frankenthal Congress-Forum mit Rekordumsatz

Als Beispiel für besonders erfolgreiche Kulturveranstaltungen nannte Andreas Schwarz unter anderem das Weihnachtskonzert mit dem
Als Beispiel für besonders erfolgreiche Kulturveranstaltungen nannte Andreas Schwarz unter anderem das Weihnachtskonzert mit dem Ensemble London Brass und dem Knabenchor Hannover.

„Wir sind ein bisschen stolz auf das Kerngeschäft“, sagte CFF-Geschäftsführer Schwarz vor dem Aufsichtsrat, als er den vorläufigen Abschluss für 2017 vorstellte. Mit 2,2 Millionen Euro habe das Congress-Forum „den höchsten Umsatz seit seiner Eröffnung im Jahr 1991“ erwirtschaftet. Der Wirtschaftsplan hatte einen Umsatz von 1,5 Millionen Euro als Zielmarke vorgesehen. Im vorläufigen Abschluss 2017, den die CFF-Geschäftsführung dem Aufsichtsrat als Tischvorlage präsentierte, waren allerdings auch weitere Schlüsselzahlen farbig markiert. Statt erwarteter 3,8 Millionen Euro aus der Mehrheitsbeteiligung (62,13 Prozent) an den Stadtwerken Frankenthal flossen nur gut 1,5 Millionen in die CFF-Kasse. Das wirkte sich auf das Ergebnis unterm Strich aus: Hatte die städtische Gesellschaft ursprünglich mit einem Jahresfehlbetrag von 574.000 Euro geplant, lag das Defizit nach Steuern nun tatsächlich bei 909.000 Euro. Schwarz ging auf diesen Punkt nicht ein. Vielmehr hob er hervor, das Congress-Forum habe es geschafft, sich trotz merklicher Konkurrenz als „eines der wichtigsten Veranstaltungshäuser in der Region“ zu positionieren. 252 Veranstaltungen gingen hier im Berichtsjahr über die Bühne. 57.245 Besucher wurden 2017 gezählt – über 4000 mehr als im Jahr davor. Von den Kunden bekomme man „gutes Feedback“, sagte Schwarz. Zusehends gelinge es auch über Agenturen, „innovative und große Unternehmen“ ins Haus zu bringen. Als kritischen Punkt im CFF-Umfeld nannte der Geschäftsführer allerdings erneut die nicht ausreichenden Hotelkapazitäten: Hier liege Frankenthal „deutlich hinter den Nachbarstädten zurück“. Um auf Dauer bestehen zu können, sei eine Verbesserung notwendig. Das Congress-Forum positioniere sich auch weiter „mit einer ausgewogenen Mischung von kulturellen Veranstaltungen für die Region“, unterstrich Schwarz. Die zu Ende gehende Saison 2017/18 sei „sehr erfolgreich“ verlaufen. Als Beispiele nannte er Ferdinand von Schirachs Theaterstück „Terror“, das Weihnachtskonzert mit dem Ensemble London Brass und dem Knabenchor Hannover oder die ausverkaufte Krimikomödie „Ein Mord wird angekündigt“ mit TV-Star Erol Sander. Mit 70 Veranstaltungen liege das Ergebnis des ersten Quartals 2018 „leicht über dem Vorjahr“, berichtete Schwarz. Bei Tagungen und Events gebe es starken Zuwachs. Das Interesse an Kulturangeboten sei „relativ konstant“. Die Umsatzerlöse in den Monaten Januar bis März erreichten mit 666.000 Euro bereits ein Drittel des geplanten Jahresumsatzes. Für die ersten drei Monate werden zudem bereits rund 1,1 Millionen Euro an „Erträgen aus Beteiligungen“ ausgewiesen. Die Räume würden gut genutzt. Alles in allem „rechnen wir mit einem vernünftigen Jahr 2018“, sagte Schwarz. Demnächst könne das Congress-Forum über eine „Ein-Gigabit-Datenleitung auf höchstem sicherheitstechnischen Niveau“ verfügen, kündigte Schwarz an. Damit könne man nicht nur die WLAN-Versorgung verbessern, sondern auch moderne Veranstaltungsformen besser realisieren, die etwa auf Internet-Videoverbindungen setzen. „Glückwunsch und Anerkennung“ für die Leitung des CFF und die Mitarbeiter brachte Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste) zum Ausdruck. Dass es angesichts vielfältiger Konkurrenz gelungen sei, den Umsatz so zu steigern, sei „aller Ehren wert“. Andererseits weise der vorläufige Abschluss 2017 aus, dass man es unter dem Strich mit einem Zuschussbedarf von etwa 2,5 Millionen Euro zu tun habe. Allerdings sei der „Imagegewinn für die Stadt“, den das Congress-Forum herbeiführe, „schwer in Euro zu fassen“. „Die Zahlen für 2017 sehen recht gut aus“, fand auch Adolf-José König (SPD) als neues Aufsichtsratsmitglied. Dass man sich trotz Konkurrenz so gut behauptet habe, verdiene großes Lob. Erfreulich seien die bisherigen Daten für 2018. Rainer Jung (Linke) bewertete die vorgelegten Zahlen ebenfalls positiv. Wichtig sei, dass das Congress-Forum der Bevölkerung ein interessantes Programm bieten könne. „Ich hoffe, wir werden da noch lange erfolgreich sein“, sagte er. Gabriele Bindert (CDU) fand es „super“, dass es gelungen sei, bei etlichen Kulturveranstaltungen Scharen von Besuchern zu mobilisieren. Besser seien – dank neuer Räume – auch die Arbeitsbedingungen für die CFF-Mitarbeiter geworden. Rainer Jungs Lob für das Kulturangebot stimmte Gerhard Bruder ausdrücklich zu. Er erinnerte an frühere Debatten, in denen es darum gegangen sei, Kulturtermine aus Kostengründen zu verringern. „Wir haben uns damals heftig gewehrt.“ Ein Zuschussbetrieb sei insoweit vertretbar. Die notwendigen Mittel würden letztlich von der Frankenthaler Bürgerschaft aufgebracht – „über Steuern oder über den Strompreis“.

x