Frankenthal Auf die Technik kommt es an

91-86043998.jpg

Beim ersten Schwimmturnier der Frankenthaler Grundschulen erkämpften sich die Studernheimer Wasserratten den ersten Platz. Zum Wettkampf waren fünf Schulen mit rund 60 Schwimmern angetreten. Knapp 100 Fans kamen aus Studernheim und der Friedrich-Ebert-Grundschule zu Fuß ins Strandbad, um die Teilnehmer anzufeuern. „Es war eine Stimmung wie bei einem EM-Spiel“, beschreibt Sportlehrer Christoph Timmerhues die Premiere des Sportspektakels.

Angeregt hatte der Lehrer der Friedrich-Ebert-Schule dieses Turnier, weil „so etwas in Frankenthal bislang gefehlt hat. Wir haben im Grundschulbereich den Leichtathletikwettkampf und das Fußballturnier. Aber der Wassersport hat noch gefehlt.“ Außerdem möchte Timmerhues das Schwimmen mehr ins Bewusstsein der Grundschüler und Eltern rücken. „Sonst geht den Kids ein toller Freizeit- und Lebensbereich verloren.“ Auch der Fachberater für Sport der Frankenthaler Grundschulen, André Müller, beobachtet, dass der Schwimmsport bei Heranwachsenden an Bedeutung verliert. Frankenthal habe zwar die Möglichkeit, alle Grundschulen mit Schwimmkursen zu versorgen, da jede Schule über einen Sportlehrer mit dem nötigen Schwimmschein verfüge. Andere Kommunen seien diesbezüglich schlechter aufgestellt. Müller: „Aber ich betreue derzeit einen Kurs, in dem es Kinder gibt, die mit dem nassen Element noch gar nicht vertraut sind. Da geht es primär nicht um das Schwimmen lernen. Sondern darum, überhaupt Vertrauen zum Wasser aufzubauen.“ Dass sie mit dem Element bestens vertraut sind, bewiesen die Turnierteilnehmer in vier Disziplinen. Angefeuert von Fans, Eltern, Lehrern und Musik aus Lautsprechern bewältigten sie die Sprintstaffel, das Streckentauchen und Ausdauerschwimmen sowie das Kleiderschwimmen. Letzteres erforderte eine besondere Technik beim Wechseln der Schwimmtrikots, erläutert Müller: „Der jeweils nächste Schwimmer am Start umfasst dabei beide Arme des vorherigen Schwimmers. Und die Mitschüler müssen möglichst schnell dem einen das Trikot ausziehen, durch die Arme fädeln und dem nächsten über den Kopf stülpen.“ Dies habe den Spaßfaktor erhöht, „schließlich ist das Turnier kein reiner Leistungswettkampf“. Von den acht Schwimmbahnen hatten die Bademeister im 50 Meter-Becken drei Bahnen für das Turnier reserviert. Interessiert verfolgten die Stammgäste auf den fünf verbliebenen Bahnen das Treiben. „Wir haben in diesem Jahr noch nie so viele Kinder im Strandbad erlebt“, kommentieren die Bachmanns, die seit einem Jahrzehnt ein Dauerabo für Strand- und Hallenbad besitzen. Sie bedauern, dass das Strandbad für Heranwachsende wenig biete. Enkel Sören vertrat derweil mit seinem Team die Robert-Schuman-Schule. Er sei, so sagte der Zehnjährige, in dieser Badesaison erst einmal im Strandbad gewesen. Auf die Frage, was er bauen würde, wäre er Strandbad-Chef, antwortete er ohne zu zögern „eine Wellenrutsche im Sternebecken“. Nach dem Turnier erhielt jeder Sportler eine Medaille und jede Schule einen Pokal. Den zweiten Platz belegte die Neumayerschule, gefolgt von der Grundschule Mörsch, der Friedrich-Ebert-Schule sowie der Robert-Schuman-Schule. |ous

x