Bad Dürkheim Schöne Bescherung

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Bad Dürkheim. (K)eine schöne Bescherung so kurz vor Weihnachten: Hallenhockey-Zweitligist Dürkheimer HC musste im letzten Spiel vor der Feiertagspause eine 3:12-Klatsche (0:6) bei Aufsteiger Kreuznacher HC verkraften (die RHEINPFALZ am SONNTAG informierte).

„Bei einer Entwicklung kann es Rückschläge geben“, sagte DHC-Trainer Andreas Schanninger. „Und bei uns ist es noch ein zartes Pflänzchen, was wir versuchen, zum Gedeihen zu bringen.“ Sein Team sei noch zu instabil und habe null Selbstvertrauen, wenn im Umfeld irgendwas ungewohnt läuft. Die Verletzung von Torhüter Martin Fink beispielsweise sei von der psychologischen Seite her schwierig gewesen. Auch der kurzfristige Ausfall von Christopher Matz, zusätzlich zu den vielen angeschlagenen Spielern, habe schon vor der Abfahrt die Stimmung getrübt. Mit dem aktuellen Kader könnten solche Schwächungen nicht kompensiert werden. Schanninger: „Ich habe zwölf Jungs. Und das ist Bundesliga. Und wenn du gegen einen gesunden und hochmotivierten Gegner antrittst ...“ Zu allem Überfluss fiel dann auch Hannes Hahn aus mit einem Cut, der genäht werden musste, aus, nachdem bereits nach zehn Sekunden das 0:1 gefallen war. „Kreuznach hat das schon gut gemacht, die haben auch verdient gewonnen“, so der DHC-Trainer. „Alles in Ordnung. Die Höhe muss nicht sein, aber die haben sich in einen Rausch gespielt, was wir eigentlich hatten vermeiden wollen.“ Kreuznach habe alles richtig gemacht, die Dürkheimer hätten dagegen zu schnell resigniert, den Schläger nicht mehr ’runtergenommen: „So haben wir ein Tor nach dem anderen kassiert.“ Wie das Kaninchen vor der Schlange habe sein Team Angst gehabt, nach vorne zu spielen. „Und irgendwann stirbst du dann halt.“ Schon zur Halbzeit war mit 0:6 alles gelaufen, erst nach dem 0:9 gelang der erste DHC-Treffer durch Norman Hahl, der auch die beiden weiteren Tore der Gäste erzielte. Vor der Spielkritik hatte Schanninger in der Kabine Grundsätzliches gesagt: „Bevor ich aus dem Negativen nicht mehr herauskomme, wollte ich betonen, dass ich das nicht kaputtmachen lasse, was sie sich in den letzten vier, fünf Spielen aufgebaut haben.“ Eine Niederlage schmerze, doch solle man daraus gestärkt hervorgehen. „Es ist natürlich doof, dass wir das jetzt mitnehmen und keine Chance haben, das relativ schnell wieder vergessen zu machen. Aber weil sie nicht gewonnen haben, haben sie jetzt auch nicht frei. In den nächsten Einheiten werden wir das abarbeiten. In unserer Situation, mit unserem Kader darfst du nicht nachlassen.“ Seine Mannschaft glaube immer noch nicht so richtig an sich, auch wenn er seinen Leuten attestiere, das sie gutes Hockey zeigten. Die Spieler müssten reflektieren, warum sie in eben genau ihrer Position spielten und kein anderer, sie seien sich ihrer individuellen Qualitäten zu wenig bewusst. Schanninger: „Ich werde in der nächsten Zeit ein bisschen mehr sprechen mit denen.“ Sein Fazit: „Rückschläge gehören dazu. Kreuznach hatten halt einen Sahnetag, ein Aufsteiger auf der Euphoriewelle, die Halle voll – da kann sowas passieren.“ (pes)

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